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Kulturhilfsfonds: Stadt fördert kulturelles Leben in Corona-Zeiten

HILDESHEIM. Insgesamt 17 Kulturprojekte erhalten eine Projektförderung von der Stadt Hildesheim in Höhe von zusammen 100.000 Euro. Das hat das Auswahlgremium des Kulturhilfsfonds in seiner Jurysitzung am vergangenen Freitag entschieden. Vor dem Hintergrund der gravierenden Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf den Kulturbereich hatte der Rat der Stadt Hildesheim auf Vorschlag von Oberbürgermeister Dr. Ingo Meyer den Kulturhilfsfonds als Sonderfonds zur Projektförderung eingerichtet und mit einem Gesamtvolumen von 100.000 Euro ausgestattet.

Der Kulturhilfsfonds richtet sich an freischaffende Künstlerinnen und Künstler bzw. an professionelle Kultureinrichtungen, -vereine und -gruppierungen, deren künstlerische Arbeit aktuell und in der kommenden Zeit nicht wie geplant möglich ist. Die Förderung soll Kulturschaffende in die Lage versetzen, auch während der Corona-Pandemie einen Beitrag zum kulturellen Leben in Hildesheim zu leisten und damit das gesellschaftliche Leben in der Stadt weiter mitzugestalten. Pro Projektantrag konnten bis zu 10.000 Euro beantragt werden. Insgesamt gingen 30 Anträge bei der Stadt Hildesheim ein. Oberbürgermeister Dr. Ingo Meyer zeigte sich beeindruckt von der hohen Qualität der vorgestellten Projekte: „Es ist überaus erfreulich zu sehen, mit welch großem Engagement und vor allem auch mit wie viel Ideenreichtum kreative Formate entwickelt wurden, die es trotz der derzeitigen Kontaktbeschränkungen zulassen, dass Menschen zusammenkommen und gemeinsam Kultur erleben können. Dies bestätigt uns, dass wir mit dem Kulturhilfsfonds ein stimmiges Förderinstrument geschaffen haben, das in dieser schwierigen Zeit sowohl den Kulturschaffenden unserer Stadt als auch den Bürgerinnen und Bürgern zugutekommt.“

Unter den Begünstigten sind mehrere Theaterensembles, die aktuell nicht wie gewohnt auftreten können, und für die Zeit geschlossener Theaterhäuser und Spielstätten alternative Formate anbieten möchten. So planen etwa die Schmidt‘s Katzen die „Katzenroute“, eine improvisierte Stadtführung mit theatralen und musikalischen Einlagen auf einer zum Teil unbekannten Route durch unentdeckte Ecken Hildesheims. Das Duo Oliver Dressel und Renzo Anibal Solorzano werden auf einem Floß auf der Innerste ein Theaterstück mit dem Titel „Piraten der Innerste“ zeigen, das die Zuschauerinnen und Zuschauer vom Ufer aus verfolgen können. Ebenfalls unter freiem Himmel soll das Clownsstück „Clowns und Corona“ stattfinden, das sich humorvoll mit Sehnsucht und Nähe befasst: Unter der Regie von Andreas Bentrup spielen Geli Strahl und Reiner Müller zwei Clowns, die sich gegenseitig sehr mögen und zu einem gemeinsamen Picknick treffen, aber unterschiedliche Vorstellungen bzw. Talente bei der Umsetzung der Hygienevorschriften haben. Das Theater Fata Morgana plant ein Projekt für Jugendliche, das sich inhaltlich mit dem gestiegenen Interesse an so genannten Verschwörungstheorien befasst: Auf unterhaltsame Weise sollen Wirkmechanismen von Verschwörungs-Erzählungen herausgearbeitet und demonstriert werden. An eine junge Zielgruppe richtet sich auch das Theater R.A.M., das mit der Förderung ein interaktives Web-Theater für Kinder realisieren wird.

Gefördert wurde außerdem die Konzertreihe von Mango y Papaya: Stefan Heinrich und Michael Fanger engagierten sich seit Beginn der Kontaktbeschränkungen mit „kontaktfreien Ständchen“ vor Seniorenheimen und Pflegeeinrichtungen. Mit der Förderung aus dem Kulturhilfsfonds können bis Ende Oktober noch zwanzig solcher Events stattfinden. Eine Zuwendung aus dem Kulturhilfsfonds erhalten auch die Streamingangebote von Tober & Tober („Über den Dächern der Stadt“) sowie das Atelier Licht.n.Stein, das im KulturRatskeller ein Internet Live TV für die regionale Kulturszene Hildesheims aufgebaut hat.

Überzeugen konnte auch das Projekt „Was ich dir noch sagen wollte“ des Kunstkollektivs Feinkunst Lampe: Auf öffentlichen Plätzen möchte das Kollektiv Passanten die Möglichkeit bieten, künstlerisch gestaltete Briefe an Verwandte und Bekannte zu verschicken, denen sie in der Zeit des Coronavirus etwas mitteilen möchten.

Fördermittel aus dem Kulturhilfsfonds erhielten außerdem der Verein Hildesheimer Sinti, Theater Schnittstelle, das Musikduo Hofmann und Hofmann, Tomy und Rocky Pavlovic, das Theaterkollektiv edgarundallan, Theater Karo Acht, das Ensemble PiedDeFou und der Musikvermittler Edgar Wendt.

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