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Mit der neuen Spielzeit im Literaturhaus St. Jakobi startet auch die neue Trilogie

HILDESHEIM. Das Literaturhaus St. Jakobi startet im September in die nächste Spielzeit und gleichzeitig eine neue Trilogie: Gestern, Morgen, Jetzt sind die kommenden drei Spielzeiten benannt. Wohlbekannte und ganz junge Autoren werden zu Gast sein und mit ihren Texten auf unterschiedlichste Weise den Blick aufs Gestern richten – auf die Kindheit zum Beispiel mit den wohl bekanntesten der Spielzeit-Gäste: Die mehrfach ausgezeichnete Kinder- und Jugendbuchautorin Kirsten Boie trifft am Dienstag, 29. September, auf Christoph Biemann. Der Mann, der in Hildesheim zur Schule ging und über Jahrzehnte in der „Sendung mit der Maus“ Kindern die Welt erklärt, wirbt mit seinem Buch „Buchstabenzauber“ für das Lesen.

In der vergangenen Spielzeit lief in St. Jakobi vieles nicht wie geplant. Die Corona-Pandemie durchkreuzte Veranstaltungspläne und verlangte Flexibiliät und Kreativität. Intendant Dirk Brall, Projektmanagerin Sarah Patzek und der technische Leiter David Schnitter wandelten Lesungen und Diskussionen um, boten digitale Darstellungen, eine Plakataktion, Briefe für Zuhause oder spirituelle und künstlerische Interaktionen für kleine Besuchendengruppen. Das Publikum habe all das sehr gerne mitgemacht und seine Verbundenheit mit dem Literaturhaus unter Beweis gestellt, zeigt sich Dirk Brall dankbar.

Jetzt freuen sich die Organisatoren in der neuen Spielzeit wieder auf die persönliche Begegnung mit den Zuhörenden: „Wir haben unser Publikum sehr vermisst“, sagt der Intendant. Am 11. September ist Eröffnung im neuen Bühnenbild mit Prof. Dr. Claudia Höhl, Direktorin des Dommuseums, Dr. Stefan Krankenhagen, Dekan im Fachbereich Kulturwissenschaften der Stiftung Universität Hildesheim, und Linus Klante von Fridays for Future. Gleichzeitig wird die neue Ausstellung von Kunstraum 53 eröffnet.

Der Blick zurück am Ende eines erfüllten Lebens steht im Mittelpunkt des Abends am 8. Oktober: Fulbert Steffensky lebte 13 Jahre als Benediktinermönch, studierte katholische und evangelische Theologie, lehrte an der Universität Hamburg und entwickelte mit seiner Frau Dorothee Sölle eine ökumenische politische Theologie.

Immer wieder gern gesehene Gäste im Literaturhaus sind ehemalige Hildesheimer Studierende des Literarischen Schreibens, die ihre eigenen Bücher vorstellen. In dieser Spielzeit sind es Leif Randt, Philipp Winkler und Shida Bazyar, die als erfolgreiche Autoren am 4. November nach Hildesheim zurückkommen. Sie bringen ihre neuen Romane mit und erzählen im Gespräch mit NDR Literaturredakteur Alexander Solloch, was das Studium an der Universität Hildesheim für sie bedeutet hat. NDR Kultur zeichnet den Abend auf und sendet ihn anschließend im Sonntagsstudio.

Derzeitige Studierende haben im Rückblick auf die Zeit des Lockdowns knapp fünfzig literarische Momentaufnahmen verfasst, die in der Anthologie „Landpartie“ festgehalten sind. Sie wird ebenso wie die Anthologie „Blauer Salon“ am 18. November vorgestellt. Am 27. Oktober findet die Lesebühne von Studierenden für alle Hildesheimer*innen statt.

Traditionelles Handwerk, genauer das Brotbacken, und das Sammeln und Weitergeben von Rezepten sind Thema am 25. November. Astrid Reibstein spricht mit Elisabeth Ruckser, Autorin des Buches „Bäuerinnen, Brot und Sehnsucht“, sowie Simon Hoberg, Gründer der Brotmanufaktur „Herr von Myra“, über das Backen, das Schreiben und das Lehren.

Am 10. Dezember unterhält sich Landesbischof Ralf Meister mit der Klimaaktivistin Luisa Neubauer über ihre Lieblingsbücher. Eine Schauspielerin des Theaters für Niedersachsen wird aus den Büchern lesen.
Literatur und bildende Kunst verbinden sich in der Arbeit des Schriftstellers und Künstlers Arne Rautenberg. Der Lyriker macht Texte durch Schriftinstallationen im öffentlichen Raum sichtbar, lässt Surreales und Alltägliches zusammenfließen. Am 15. Dezember hält er die Poetikvorlesung, die das Literaturhaus in Kooperation mit dem Institut für Literarisches Schreiben und Literaturwissenschaft ausrichtet.

Die im Flyer angekündigte Lesung mit Benedict Wells fällt aus. Das Literaturhaus hat stattdessen die Sachbuchautorin und Aktivistin Kübra Gümüsay gewonnen; der Termin steht jedoch noch nicht fest. Die erste Spielzeithälfte endet mit dem Rastplatz am Heiligen Abend.

Aufgrund der Corona-Bestimmungen steht im Literaturhaus St. Jakobi eine verringerte Anzahl von Plätzen zur Verfügung. Tickets für Einzel- oder Zweiersitzplätze gibt es bei Ameis Buchecke und im HAZ-Ticketshop. Das Literaturhaus St. Jakobi wird durch die Hanns-Lilje-Stiftung als signifikante Kulturkirche der Landeskirche Hannovers gefördert.

Wiebke Barth
Fotos: Wiebke Barth, Julia Sandforth

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