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Wohnungsführerschein hilft geflüchteten Menschen

HILDESHEIM. Menschen mit Flucht- bzw. Migrationsgeschichte haben es auf dem ohnehin angespannten Wohnungsmarkt häufig schwer. Dies kann an Voreingenommenheit von Vermieterinnen und Vermietern, sprachlichen Barrieren, fehlenden oder mangelnden Wissensständen oder kulturellen Unterschieden in der Haushaltsführung liegen. Oftmals verfügen die Betroffenen nicht über ausreichende Kenntnisse bezüglich hiesiger Abläufe bei der Wohnungssuche. Flüchtlinge, die der Stadt oder dem Landkreis Hildesheim zugewiesen werden, leben zunächst in Gemeinschaftsunterkünften oder von der Kommune angemieteten Wohnungen und werden dort umfassend beraten und mit dem Alltagsleben in Deutschland vertraut gemacht. Doch damit Integration nachhaltig gelingt, ist es ein weiter wichtiger Schritt, nach erfolgter Anerkennung als Flüchtling eine eigene Wohnung anzumieten.

Bieten gemeinsam den Wohnungsführerschein für Menschen mit Migrationshintergrund/Fluchtgeschichte an (v. l.): Ulf Möhle (Stadt Hildesheim, Bereichsleiter Soziales und Senioren), Teresa Ernst (Verein Asyl) und Kai Günter (Landkreis Hildesheim, Amt für Migration und Integration).

Damit dies gelingt, haben Stadt und Landkreis Hildesheim und das Migrationszentrum Hildesheim sich zusammengetan und gemeinsam das Konzept eines Wohnungsführerscheins entwickelt. Dieser ist eine Schulungsserie mit mehreren Modulen, an deren Ende den Teilnehmenden ein Zertifikat ausgehändigt wird.

Bei den Schulungen erhalten sie Informationen zu Wohnungssuche sowie über ihre Rechte und Pflichten als Mieterinnen und Mieter. Mit dem zu erwerbenden Zertifikat können sie ihre Teilnahme an den Schulungen gegenüber potentiellen Vermieterinnen und Vermietern nachweisen und so die Chancen bei der Wohnungssuche erhöhen.

Die Stadt Hildesheim sowie der Landkreis und der Verein Asyl arbeiten bereits seit mehreren Jahren bei der Beratung und Begleitung geflüchteter Menschen zusammen. So betreut der Verein Asyl im Auftrag der Stadt die Flüchtlinge, die in dezentralen, von der Stadt angemieteten Wohnungen im Rahmen des städtischen Unterbringungskonzeptes untergebracht sind und erhält von den Bundesministerien für Arbeit und Soziales (BMAS) und Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) Fördermittel aus dem EU-Programm „EHAP – Europäischer Hilfsfond für die am stärksten benachteiligten Personen“. Mit diesen Mitteln führt der Verein Asyl das Projekt „NEWa – Neue EU-Bürgerinnen und Bürgern stärken und gegen Wohnungslosigkeit arbeiten in Stadt und Landkreis Hildesheim“ durch. Die Schulungen richten sich an alle Interessierten mit Migrationshintergrund und bestehen aus einer Einführungsveranstaltung und sechs Modulen.

Die Gemeinschaftsunterkünfte in der Stadt Hildesheim bieten die Veranstaltungen für ihre jeweiligen Bewohnerinnen und Bewohner an. Für den Wohnungsführerschein ist ein komplettes Schulungsset erarbeitet worden, das alle erforderlichen Schulungs- und Lernmaterialien beinhaltet.

Mit den Schulungen soll in Kürze begonnen werden. Stadt, Landkreis und der Migrationsverein hoffen, dass der Wohnungsführerschein und das damit verbundene Zertifikat ein guter Baustein dafür sind, die Integration von Menschen mit Flucht- oder Migrationshintergrund in Stadt und Landkreis Hildesheim weiter voranzubringen.

PR
Foto: Stadt Hildesheim

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