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Pilgern auf alten Spuren

HILDESHEIM. Reisewarnungen, Maskenpflicht, Abstandsgebot usw. – der Umfang der Corona-Beschränkungen ist gewaltig. Doch das konnte Olaf Hinrichs und seinen Freund Erich nicht davon abhalten, die vor zwei Jahren begonnene Wanderung auf dem Pilgerweg Loccum-Volkenroda fortzusetzen.

Zwei Pilger in der Gutskirche St. Nikolai in Deensen

Im Jahre 1131 wurde in der Nähe von Mühlhausen in Thüringen von Zisterziensern das Kloster Volkenroda gegründet. Gut 30 Jahre später zogen von dort Mönche in die Nähe des Steinhuder Meeres, um mit Loccum ein weiteres Kloster zu gründen. Der 294 km lange Pilgerweg führt entlang der Weser, der Leine und der Unstrut. Er geht über Wesergebirge, Vogler und Solling sowie durch das Eichsfeld und folgt der Spuren der Zisterzienser.

In sieben Etappen wanderten sie von Stadt Oldendorf in Niedersachsen über Lippoldsberg in Hessen nach Heiligenstadt in Thüringen. Dort, wo nicht gerade wegen Corona geschlossen war, fanden sie überall offene Türen und offene Herzen, was an die mystischen Ausrichtung der Zisterzienser „Kommt ein Fremder, kommt Christus“ erinnerte. So bot die Kirche in Reiffenhausen nicht nur den obligatorischen Pilgerstempel, sondern kühles Wasser, Trinkbecher und sogar eine blitzsaubere Toilette. Klar, dass die Andacht hier etwas länger währte.

Natürlich wurden sie auch gefragt, warum sie sich das antun, 132 km in der Sommerhitze bergauf, bergab, mit fast 10 kg Gepäck auf dem Rücken. Es ist wohl eine Mischung aus allem: Geschichte, Kultur, Spiritualität, Natur, sich anstrengen und ankommen, Zeit haben, Gespräche über Gott und die Welt, Freundschaft.

Nächstes Jahr wieder? Selbstverständlich, wenn sie denn gesund bleiben.

Olaf Hinrichs
Foto: Hinrichs

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