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Polizei klärt bundesweite Serie von Geschäfts- und Firmeneinbrüchen auf

HILDESHEIM. Am Ende eines von Mitte Juli bis Anfang November dauernden Gerichtsprozesses verurteilte das Landgericht Darmstadt am 04.11.2020 drei rumänische Angeklagte im Alter von 28, 35 und 42 Jahren wegen mehrerer Einbruchdiebstähle zu Freiheitsstrafen zwischen 3 Jahren und 3 Jahren und 10 Monaten.

Container mit Diebesgut in Emmendingen (Baden-Württemberg)

Die drei gehörten zu einer organisiert vorgehenden 5-köpfigen Tätergruppe, gegen die Ermittler der Zentralen Kriminalinspektion der Polizeidirektion Göttingen mit Sitz in Hildesheim bereits im Mai 2019 nach umfangreichen Ermittlungen erfolgreich vorgegangen waren.

Ihnen wurde vorgeworfen, im Sommer 2018 an Geschäfts- und Firmeneinbrüchen in Alfeld und Großburgwedel – aber auch an weiteren Taten in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Hessen – beteiligt gewesen zu sein.

Mehrfach verschafften sie sich dabei gewaltsam Zutritt zu den Tatobjekten, indem sie mit Blechscheren große Löcher in die Metallaußenverkleidungen von Lagerhallen schnitten und die dahinterliegenden Holz- und Dämmmaterialien entfernten.

Auf die Spur der Täter waren die Ermittler nach einem Einbruch in einen Fahrradhandel in Alfeld vom Juli 2018 gekommen, bei dem eine aufmerksame Zeugin drei Täterfahrzeuge wahrgenommen hatte, die mit hoher Geschwindigkeit über einen Feldweg flüchteten.

Nach mehrmonatigen Ermittlungen hatten die Ermittler im Sommer 2019 zwei von den Tätern angemietete 40-Fuß-Überseecontainer in Emmendingen (Baden-Württemberg) entdeckt, die die Täter als Zwischenlager für ihr Diebesgut vor einem weiteren Transport nach Rumänien nutzten. Bei einer Durchsuchung dieser Container fand die Polizei dann eine große Menge an Diebesgut wie zum Beispiel Anglerutensilien, Schuhe, Kosmetika, Laptops oder Industriegeschirrspüler.

Dieses Diebesgut konnten die Ermittler letztlich etlichen schweren Einbruchdiebstählen aus vier Bundesländern zuordnen, bei denen die Täter Diebesgut im Wert von über 830.000.- Euro erlangt hatten. Auch zwei historische Schusswaffen im Wert von 50.000 Euro entdeckte die Polizei in den Lagercontainern. Diese waren bei einem Einbruch in das Museum des Schlosses Marienburg bei Pattensen im September 2018 gestohlen worden und können jetzt in absehbarer Zeit wieder an ihren Eigentümer ausgehändigt werden.

Angesichts schadensträchtiger, den Tätern ebenfalls zuzuordnender Einbrüche aus dem Bereich Heppenheim (Hessen) führte die Staatsanwaltschaft Darmstadt alle bundesweiten Ermittlungsergebnisse zusammen und erhob im Frühjahr 2020 Anklage.

Mitte September 2020 gelang es Fahndern der Zentralen Kriminalinspektion Göttingen schließlich, auch den 34-jährigen Anführer dieser Gruppierung festzunehmen, der sich nach der Durchsuchung der Lagercontainer zunächst für mehrere Monate ins Ausland abgesetzt, dann aber zur Rückkehr nach Deutschland entschlossen hatte. Auch ihm droht nun eine Verurteilung zu einer langjährigen Haftstrafe.

ots

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