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22. Mai 2021 – Internationale Tag der Biodiversität

HILDESHEIM. Der 22. Mai ist der Internationale Tag der Biodiversität. Mit einer kreativen Demonstration machen Aktivist*innen auf den Zusammenhang von Klimakrise, Naturzerstörung und Pandemien aufmerksam. Die Demonstration startet um 10:00 Uhr am PvH.

„Der Bericht des Weltvielfaltsrates ist eindeutig: Die Menschheit hat das 6. Massenaussterben der Arten in der Geschichte der Erde ausgelöst. Viele Vögel und Insekten, die in meiner Kindheit eine Selbstverständlichkeit waren, gibt es kaum noch. Mich machen der Verlust der Natur und die allgemeine Gleichgültigkeit unendlich traurig. Und es macht mir große Angst: Das Erdsystem ist viel fragiler, als wir geglaubt haben. Wir zerstören global aber auch lokal die Lebengrundlagen für uns und unsere Kinder“, sagt Dipl.-Ing. Ellen Gerdes, Beraterin für internationale Entwicklungszusammenarbeit.

Der Weltvielfaltsrat IPBES der Vereinten Nationen prognostiziert das Aussterben von 1 Millon Arten. Der Artenschwund verläuft zehn- bis hundertmal schneller als im Durchschnitt der letzten zehn Millionen Jahre: 58.000 Tierarten verschwinden jedes Jahr. Die globale Säugetierbiomasse besteht bereits zu 96 % aus Menschen und ihren Nutztieren. Die Wildtierpopulation dagegen hat sich seit 1970 weltweit um 60 Prozent verringert, in Süd- und Mittelamerika sogar um 90 Prozent. Ein Viertel aller katalogisierten Tier- und Pflanzenarten gilt bereits als verloren. Und auch in Deutschland haben wir einen massiven Biodiversitätsverlust zu beklagen.

„Der Verlust der Artenvielfalt ist ein Aspekt der multiplen Krise, die zutreffend mit dem Begriff ‚globale anthropogene Umweltkatastrophe‘ zu beschreiben ist. Die Klimakrise und das aktuelle Massenaussterben sind Zwillingskrisen. Sie bedingen und durchdringen sich und Klima-, Arten- und Umweltschutz sind nur im Zusammenhang zu bearbeiten. Es geht also nicht nur um Klimaschutz, nicht um die Vermeidung von Biodiversitätsverlust; es geht um Lebensgrundlagenschutz. Denn die Veränderung globaler ökologischer Systeme ist irreversibel: Wenn wir Kipppunkte erreichen, an denen das Klima kippt, die Biodiversität kippt, die Ozeane kippen, dann können wir nicht einfach zurück. Wir haben es dann mit komplett veränderten Lebensgrundlagen für die nächsten Generationen zu tun. Von den topp 6 Risiken für die globale Zivilisation hat das World Economic Forum übrigens 5 Ökologische identifiziert. Das sechste sind Massenvernichtungswaffen und die kommen zum Einsatz wenn die Lebensgrundlagen schwinden. Auch jetzt schon nehmen Verteilungskämpfe um Ressourcen, insbesondere um Wasser zu. Die Verarmung der Arten und das menschliche Vordringen in die Wildnis erleichtern übrigens auch die Verbreitung von Viren und erhöhen das Risiko von Pandemien wie Corona. Die Zeit ist vorbei, wo man darüber reden muss, ob es sich lohnt, die natürliche Umwelt zu erhalten und ob wir uns Ökologie leisten können“, sagt Gerdes.

Ziel der Aktion: Mit der Aktion soll die Hildesheimer Bevölkerung auf das aktuelle Massenaussterben aufmerksam werden und im Klimawahljahr 2021 einen Politikwechsel hin zu ökologischer Nachhaltigkeit fordern. Denn wie groß das Ausmaß der Katastrophe sein wird, hängt von dem politischen und gesellschaftlichen Handeln jetzt ab. Dies ist die erste Generation, die die Klima- und ökologische Krise voll zu spüren bekommt und die letzte, die noch etwas ändern kann.

Vortrag „Aufstand oder Aussterben: Der Zusammenhang von Klimakrise, Artensterben und Pandemie“: Im Nachlauf zu dieser Aktion bietet XR am 31.05.21 ab 19:00 Uhr einen Vortrag mit vertiefenden Informationen zum Stand der Klimakrise, Artensterben und Pandemie mit anschließender Diskussion an.
Link: https://b.extinctionrebellion.de/b/ell-9xu-1dx

Über Extinction Rebellion: Extinction Rebellion (XR) ist eine dezentrale Graswurzelbewegung aktiv in über 75 Ländern. Mit Hilfe von Aktionen des gewaltfreien, zivilen Ungehorsams macht die Bewegung auf die Folgen der Klimakrise und den aktuellen Kollaps der Ökosysteme einhergehend mit dem 6. Massenaussterben der Arten aufmerksam. Seit 2019 wendet sich Extinction Rebellion in Deutschland mit gezielten Aktionen direkt an Politik und verantwortliche Konzerne und ruft die Regierung auf, einen wirksamen gesetzlichen Rahmen zu schaffen, um den Klima- und ökologischen Kollaps zu verhindern.

Vortrag am 31.05.21 „Aufstand oder Aussterben: Der Zusammenhang von Klimakrise, Artensterben und Pandemie“:
https://b.extinctionrebellion.de/b/ell-9xu-1dx

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