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Erster Synodaler Tag im Bistum Hildesheim mit 300 Teilnehmenden fand als digitales Meeting statt

HILDESHEIM. Im Bistum Hildesheim wurde am Samstag erstmals ein digitaler Synodaler Tag ausgerichtet. Im Mittelpunkt der Veranstaltung mit rund 300 Gläubigen aus der Diözese stand die Rolle der Frau in Ämtern und Diensten der Kirche. Dies machte auch der Titel deutlich: „frauenfragen. Neue Wege der Verkündigung“.

Wie kann die Kirche von morgen aussehen? Um diese Frage zu beantworten, haben die Deutsche Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) im Dezember 2019 den Synodalen Weg angestoßen. Auch im Bistum Hildesheim haben sich Menschen vielerorts auf den Weg gemacht, um neue Antworten auf die Zukunftsfragen in der katholischen Kirche zu finden.

Mit dem Themenfeld „Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche“ hat der Synodale Tag im Bistum Hildesheim nicht nur den Gegenstand des dritten Forums im Synodalen Weg aufgegriffen, sondern eine Zukunftsfrage der katholischen Kirche in den Mittelpunkt gerückt, die von vielen als besonders drängend empfunden wird. Dies wurde auch im gemeinsamen Austausch während des digitalen Treffens deutlich, das sich aus verschiedenen Formaten zusammensetzte. Darunter waren Vorträge, Podiumsdiskussionen und Gespräche in kleinen Gruppen, in denen viele Teilnehmerinnen schilderten, wie stark Frauen in den Pfarrgemeinden vor Ort das kirchliche Leben gestalteten und wie wichtig es sei, ihnen mehr Verantwortung und Gestaltungsmöglichkeiten zu geben.

Dies betonte zum Auftakt auch Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ, als er sagte: „Frauen sind die Trägerinnen unserer Verkündigung.“ Aus seiner Sicht sei es eine wesentliche Frage, wie Frauen in der Kirche gut eingebunden sein können: „Wir haben kleine Schritte gemacht und gehen den Weg weiter, gemeinsam mit der Kraft des Heiligen Geistes, von dem wir uns überraschen lassen.“ Zum Synodalen Tag im Bistum Hildesheim passe gut, „dass Papst Franziskus just in diesen Tagen zur Synodalität aufgerufen hat.“ Der Papst habe die gesamte Weltkirche auf einen synodalen Weg geschickt. 2023 wird es in Rom eine Bischofssynode geben, die sich der Synodalität widmet. Wilmer machte deutlich, was er darunter versteht: „Synodalität heißt zuhören, um den anderen Menschen zutiefst zu verstehen.“

Der Bischof hatte gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Diözesanrates der Katholik*innen im Bistum Hildesheim, Dr. Christian Heimann, zu dem Synodalen Tag eingeladen. Beide gestalteten den Tag aus einem Studio in Emmerke im Landkreis Hildesheim mit. Heimann selbst wies darauf hin, dass die Planung der Veranstaltung eineinhalb Jahre in Anspruch genommen habe. Im vergangenen Jahr hätte die Veranstaltung eigentlich als Präsenzformat rund um den Hildesheimer Dom stattfinden sollen, wurde aufgrund der Corona-Pandemie allerdings auf das heutige digitale Format vertagt. „Wir starten, um gemeinsam auf den Weg zu sein“, sagte Heimann.

Im Laufe des Tages kamen mit Schwester Maria Elisabeth Bücker OSB (Kloster Marienrode), Anna-Lena Passior (Gemeindeassistentin in Stade), Ines Klepka (Leitung der KHG Hannover), Martina Manegold-Strobach (Leiterin des FrauenKirchOrts St. Magdalenen in Hildesheim), Anja Terhorst (Finanzdirektorin des Bistums Hildesheim), Manuela Weinhardt-Franz (Gleichstellungsbeauftragte im Bistum Hildesheim) und Karin Bury Grimm (Beerdigungsleiterin) Frauen aus der Diözese zu Wort, die haupt- oder ehrenamtlich mit viel Tatkraft und Engagement die Kirche von Hildesheim positiv beeinflussen. Dies gilt auch für Christiane Kreiß, die gemeinsam mit Pfarrer Matthias Eggers die Pfarrei St. Petrus in Wolfenbüttel leitet und sich gemeinsam mit Eggers während des digitalen Meetings äußerte.

Die Professorin Elisabeth Truider von der Universität Kassel hielt während des Synodalen Tages einen Vortrag über die soziologischen Aspekte zur Entwicklung von Frauenbildern. Ebenfalls dabei war Dr. Andrea Qualbrink, Referentin im Stabsbereich Strategie und Entwicklung im Bistum Essen. Als Mitglied im Synodalforum „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“ berichtete sie den Teilnehmenden von ihren Erfahrungen während des bundesweiten Dialogformats der katholischen Kirche in Deutschland. In den Diskussionen auf Bundesebene gehe es um die Frage der Öffnung des Weiheamtes für Frauen sowie auch sehr handfest darum, Laiinnen und Laien innerhalb des geltenden Kirchenrechts mehr Möglichkeiten zur Mitgestaltung zu geben.

„Ich fand die Energie am heutigen Tag beeindruckend“, sagte Heimann am Ende der Veranstaltung. Man müsse die vorhandenen Potentiale stärken, indem man die Menschen in ihren Anliegen vor Ort unterstützt und darüber hinaus vernetzt. Man könne nicht alle Fragen im Bistum Hildesheim beantworten, wie die nach der Frauenweihe, aber vieles sei möglich ohne Bestätigung durch die Leitung. „Fakten schaffen Normen“, bestätigte Bischof Wilmer und ermunterte dazu, den Anfang zu wagen und weiterzugehen. „Ich vernehme eine neue Musik im Bistum, einen Klang, der einen Ton setzt und alle in Schwingung versetzt“, beschrieb der Bischof seine Eindrücke des Tages. „Wir sind wie ein großes Symphonie-Orchester, wir brauchen alle Instrumente“, betonte Wilmer.

Die Organisationsberaterin Jutta Loke aus dem Erzbistum Paderborn führte als Moderatorin durch das digitale Meeting. Zum Abschluss des sechsstündigen Veranstaltungsformates wurde dazu eingeladen, in digitalen Räumen weiter über wichtige Themen des Tages zu diskutieren: „Leitung in Pfarreien“, „Haupt- und Ehrenamtliche“, „Mehr Mut!“, „Wie kommt das Thema Synodalität in die Gemeinden“ und „Forderungen, wie es weitergeht“.

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