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Starke Elf für den Feldhamster

ALGERMISSEN. Elf Jugendliche aus verschiedenen europäischen Ländern ackern ab heute in der Hildesheimer Börde für den Feldhamster. Zwei Wochen lang suchen die jungen Leute im Rahmen eines internationalen Studentenworkshops gemeinsam mit Artenschützerin Nina Lipecki von der Deutschen Wildtier Stiftung die Felder ab. Sie kommen aus Frankreich, Italien und Spanien und werden von der Stiftung betreut. „Ein Höhepunkt des Feldhamster-Workshops wird unter anderem der große Naturerlebnistag am 15. August in Algermissen sein“, sagt Nina Lipecki. Dort trifft die Mannschaft aus Europa auf Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU), die ihren Besuch auf dem Umweltfest angekündigt hat.

Feldhamster-Kartierungsarbeiten sind aufwendig. Insgesamt sind es fast 400 Hektar, die von den jungen Leuten in schnurgeraden Reihen, Schritt für Schritt und manchmal auch kriechend kontrolliert werden sollen. Neben einer soliden körperlichen Kondition müssen sie auch ein scharfes Auge haben, denn: „Feldhamsterbaue sind sehr selten und dazu schwer zu finden. Sie zeigen sich nur durch etwas Erdauswurf und kleine Erdlöcher, die teilweise versteckt unter den Getreidestoppeln liegen“, so Lipecki. Die Feldhamsterexpertin der Deutschen Wildtier Stiftung geht nur noch von rund einem Hamsterbau pro Hektar Ackerland aus.

Der Feldhamster ist in der Roten Liste für Deutschland als vom Aussterben bedroht eingestuft. Er steht unter strengem Schutz. Auch in den europäischen Nachbarländern geht es ihm schlecht. Monokulturen wie Maiswüsten und die frühen Erntetermine machen dem bunten Nager zu schaffen. Die Landwirtschaft spielt eine wichtige Rolle, wenn es um Schutzmaßnahmen für den Feldhamster geht. Wie sie in Deutschland gesteuert wird, bestimmt die Gemeinsame Agrarpolitik der Europäischen Union (GAP). Noch wird über die GAP-Förderperiode 2021 bis 2027 verhandelt. Die Deutsche Wildtier Stiftung fordert: Die Bedürfnisse bedrohter Tierarten wie dem seltenen Feldhamster dürfen bei den politischen Verhandlungen nicht außen vor gelassen werden – sonst gibt es für sie kaum noch eine Chance.

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