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Bistum Hildesheim verliert knapp 15.000 Mitglieder – Kirchliche Statistik für das Jahr 2021 zeigt einen deutlichen Rückgang

Die Zahl der Katholikinnen und Katholiken im Bistum Hildesheim hat sich spürbar verringert. Sie lag zum Ende des Jahres 2021 bei 554.819 Menschen. Das waren 14.966 weniger als im Jahr zuvor. Das geht aus der kirchlichen Statistik hervor.

Die Zahl der Bestattungen betrug im vorigen Jahr 5.393 (2020: 5283). Die Taufen stiegen von 1.729 im Jahr 2020 auf 2.414 im Jahr 2021. Die Übertritte und Wiederaufnahmen lagen bei 221 (2020: 195). Die Zahl der Kirchenaustritte stieg mit 10.152 gegenüber 7.019 im Jahr 2020 deutlich an.

Die Zahl der Gottesdienstteilnehmenden im Bistum Hildesheim im Jahr 2021 lag bei 2,8 Prozent (2020: 4,1 Prozent). 319 Paare wurden im Jahr 2021 kirchlich getraut, 161 mehr als ein Jahr zuvor.

2.176 junge Menschen empfingen im vergangenen Jahr das Sakrament der Firmung, 783 mehr als 2020. Es gab 2.736 Erstkommunionen im Jahr 2021, das ist ein Rückgang um 66 Erstkommunionen gegenüber 2020.

Zu den statistischen Daten des vergangenen Jahres sagt Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ:

„Mich machen die hohen Austrittszahlen sehr betroffen. Wer der Kirche den Rücken kehrt, muss keine Gründe nennen. Aber es liegt auf der Hand, dass die Glaubwürdigkeit unserer Kirche durch die unzähligen Missbrauchsfälle in den vergangenen Jahren massiv gelitten hat. Im Bistum Hildesheim gibt es eine rückhaltlose Aufarbeitung dieses Unrechts bis in die Gegenwart hinein sowie eine anerkannt gute und professionelle Präventionsarbeit.

Ich weiß aus vielen Gesprächen und Briefen, dass nicht nur wenig gläubige Menschen, sondern zuweilen auch sehr gläubige Menschen austreten. Die Ausgetretenen begründen das damit, dass sie den Umgang der Kirche mit wiederverheirateten oder homosexuellen Menschen nicht gutheißen, dass sie die kirchliche Sexualmoral ablehnen oder es nicht nachvollziehen können, dass Männer und Frauen in Bezug auf Ämter und Dienste in der Kirche nicht gleichberechtigt sind. Manchmal gehen sie aus Enttäuschung über ihre Kirche, nachdem sie sich Jahre oder Jahrzehnte kirchlich engagiert haben.

Das ist eine sehr beunruhigende und herausfordernde Situation. Wir müssen den Menschen zuhören, ihre Kritik ernst nehmen und nicht als Zeitgeist-Gerede abtun. Unsere Kirche muss sich dieser Situation mit offenen Augen stellen – und ich denke, dass sie das auch tut. Der bisherige Verlauf des Synodalen Wegs der katholischen Kirche in Deutschland macht mich zuversichtlich, dass wir in unseren Reformbemühungen wirklich vorankommen werden.

Mein Glaube an Jesus Christus ist ein tragendes Fundament. Ich möchte mit den Gläubigen des Bistums Hildesheim an der Kirche der Zukunft arbeiten. Aus diesem Grund habe ich das Godehardjahr ausgerufen, um diesen Prozess der Erneuerung zu begleiten.

Die Kirche darf nicht um sich selbst kreisen, sondern muss den Menschen dienen, die an Jesus Christus glauben, und positiv in die Gesellschaft hineinwirken. Unser Glaube stellt nicht die Institution in den Mittelpunkt, sondern den Menschen und damit die Frage, wie der Einzelne seinen Weg vor Gott gehen kann und sich dabei mit anderen in Gemeinschaft weiß.

Unzählige engagierte Gläubige, Seelsorgerinnen und Seelsorger, Lehrkräfte, Mitarbeitende in Kindertagesstätten oder Altenpflegeeinrichtungen, in Pflegeeinrichtungen für Menschen mit Behinderungen und viele weitere mehr geben unserer Kirche ein den Menschen zugewandtes Gesicht. Ich bin dankbar über jede und jeden von ihnen.“

PR

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