„Bagger“, ruft der kleine Mohammad begeistert und flitzt so schnell zum Bauzaun der Großbaustelle am St. Bernward Krankenhaus, dass Freiwilligendienstler Paul kaum hinterherkommt. „‚Bagger‘ war so ziemlich das erste Wort, das Mohammad auf Deutsch sagen konnte“, erklärt Monika Sydow, Erzieherin in der Kinderklinik am St. Bernward Krankenhaus, lachend.
Deutsch ist nicht Mohammads Muttersprache – normalerweise lebt der Viereinhalbjährige mit seinen Eltern im Osten Afghanistans. Aufgrund einer schweren Erkrankung musste der kleine Junge jedoch in Deutschland medizinisch versorgt werden und kam im März 2022 in das Friedensdorf in Oberhausen. Die Hilfsorganisation vermittelte Mohammad weiter an das St. Bernward Krankenhaus, wo er mehrere Wochen lang in der Kinderorthopädie behandelt wurde.
„Bei Mohammad hatte sich als Folge einer Knochenentzündung, einer sogenannten Osteomyelitis, an einer Narbe eine Fistel gebildet“, erklärt Prof. Dr. Sylvia Glüer, Chefärztin der Kinderklinik am St. Bernward Krankenhaus. Diese Erkrankung müsse antibiotisch und chirurgisch behandelt werden, andernfalls könne sie zum Verlust der Extremitäten oder sogar zum Tod führen. „Wenn man die Krankheit gut ausbehandelt, stehen Mohammads Heilungschancen aber sehr gut“, ergänzt die Chefärztin.
Die Operationen und Behandlungen im BK hat Mohammad gut überstanden, sämtliche Kosten dafür wurden vom St. Bernward Krankenhaus übernommen. Nun erholt sich der Junge weiter im Friedensdorf, bevor es Anfang 2023 zurück nach Afghanistan geht, wo ihn seine Eltern endlich wieder in ihre Arme schließen können. Damit er seine Zeit im St. Bernward Krankenhaus nicht ganz vergisst, haben ihm Monika Sydow und ihre Kollegen aus der Kinderklinik zum Abschied ein kleines Fotoalbum geschenkt – selbstverständlich auch mit einem Foto vom großen Bagger auf der BK-Baustelle.
PR
Fotos: St. Bernward Krankenhaus GmbH
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