Die Idee der Hildesheimer Poetikvorlesung ist es, die Arbeitsprozesse von etablierten Schriftstellern und Schriftstellerinnen zugänglich zu machen, und ihre Materialien, Vorgänge und Gedanken zum Literaturbetrieb greifbar werden zu lassen. Die Poetikvorlesung ist mittlerweile ein etabliertes Format im Literaturhaus St. Jakobi.
Am Dienstag, 15. November, führt der Schriftsteller, Philosoph und Literaturwissenschaftler Hannes Bajohr in sein Schaffen ein. An der Uni Basel forscht er unter anderem zu digitalem und generativem Schreiben und nutzt beispielsweise künstliche Intelligenz zum Auflisten und Filtern von Texten.
Daraus entstehen dann Sammlungen wie zum Beispiel das 2017 bei Frohmann veröffentlichte „Glaube Liebe Hoffnung“ mit dem Untertitel „Nachrichten aus dem christlichen Abendland“, das Facebook-Posts von Pegida-Aktivist*innen nach den Satzanfängen „Ich glaube…“, „Ich liebe…“ und „Ich hoffe…“ sortierte. Der Korpus ist mittlerweile in verschiedenen sozialwissenschaftlichen und liguistischen Studien benutzt worden, ist aber auch als künstlerische Verarbeitung von öffentlichem Textmaterial zu verstehen.
An diesen Schnittpunkt wird Bajohr in der Poetikvorlesung entlang führen und zeigt eine Welt, in der seine Rolle als Autor ganz neu verhandelt wird. Beginn ist um 19.30 Uhr, Eintritt 1 Euro.
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Foto: Yvonne Tenschert
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