Freitag, 14. November 2025

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Bauarbeiten Dammstraße

Auf der westlichen Seite der Innerste-Brücke in der Dammstraße laufen die Bauarbeiten, um die historische Brücke im Untergrund durch eine Betonplatte zu versiegeln. Um dem Niedersächsischen Denkmalschutzgesetz zu entsprechen, muss das Bodendenkmal an der Fundstelle im Boden verbleiben. Zudem muss es gegen negative Einwirkungen von außen, wie der Last des Verkehrs auf der Dammstraße, geschützt werden. Als Sicherungsmaßnahme dient eine Lastverteilungsplatte aus Stahlbeton. Die Lastverteilungsplatte sorgt dafür, dass die Verkehrslasten verteilt und über Lastverteilungsbalken in den Boden seitlich des Bodendenkmals abgetragen werden.

Auf der Nordseite der historischen Brücke wird in rund 5,5 Metern Tiefe ein Stahlbetonfundament auf tragfähigem Baugrund hergestellt. Auf dem Fundament werden Hohlwandelemente errichtet, die mit dem Lastverteilungsbalken das Linienauflager für die Platte bilden. Das Linienauflager auf der Südseite sowie in einem Bereich im Nordosten gründet auf Mikropfählen. Diese Pfähle haben einen Durchmesser von 30 Zentimetern und reichen vertikal bis rund 28 Meter in die Tiefe.

Neue archäologische Funde
Bei der Sondierung der Oberfläche über der historischen Brücke für den Bau der Unterzüge als Auflager der Lastverteilungsplatte waren im Dezember Bauwerksbefunde festgestellt worden. Die Funde sind Teile des Pflasters der Brücke, wodurch sich andere Höhendaten des Bauwerks ergeben. Die veränderte Situation erfordert eine anspruchsvolle technische Umplanung und statische Neuberechnung. Der Bau der Unterzüge kann dadurch voraussichtlich erst Anfang Februar beginnen.

Die Arbeiten werden voraussichtlich bis zum Frühjahr 2025 dauern. Die geplante Bauzeit wurde sorgfältig kalkuliert, jedoch können Abweichungen nie ausgeschlossen werden. Zum Beispiel können Wetterbedingungen oder kurzfristig notwendige Änderungen in der Planung die Abläufe verzögern.

Die Stadtentwässerung Hildesheim und die Stadt Hildesheim bitten alle Anwohnerinnen und Anwohner sowie Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer um Verständnis für die unvermeidbaren Beeinträchtigungen.

Einmaliges Denkmal der Technik- und Baugeschichte
Bei Erdarbeiten für den Kanalbau versackte im Mai 2022 ein Teil des Bodens an der Kreuzung Dammstraße/Johannisstraße. Die Ursache war ein Hohlraum unter Steinen. Archäologische Fachkräfte untersuchten den Fund und vermuteten schnell, dass es sich um eine Brücke handeln könnte.

Erzbischof Rainald von Dassel gründete 1161 die Johannishofstiftung und das Johannishospital am Eingang der Stadt. Er hat auch den Bau der ersten steinernen Brücke über die Innerste veranlasst. Die genaue Lage dieser Brücke war bisher jedoch nicht bekannt.

Die Untersuchung der archäologischen Funde und Befunde, unter anderem durch Radiokarbondatierungen, ergab, dass die entdeckten Brückenteile etwa 850 Jahre alt sind. Aus der Art und der Lage der Steine lässt sich die Form der Brücke rekonstruieren. Vergleichbare Brücken sind für das 12. Jahrhundert nur aus Süddeutschland (zum Beispiel Regensburg, Trier) und Südeuropa bekannt. Die Brücke ist somit nicht nur für die Historie Hildesheims, sondern auch für die Architekturgeschichte ein wertvolles Zeugnis.

Wöchentlich aktualisierte Informationen zu Bauprojekten sind auf der Internetseite www.sehi-hildesheim.de/baustellen zu finden.

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