Freitag, 11. Juli 2025

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Bevölkerungsvorausberechnung 2024: Hildesheim wächst bis 2040

Der Fachbereich Stadtplanung und -entwicklung hat für die Stadt Hildesheim eine neue Bevölkerungsvorausberechnung erstellt. Die letzte kleinräumige Bevölkerungsvorausberechnung für Hildesheim stammt aus dem Jahr 2012 und deckte den Prognosezeitraum von 2013 bis 2025 ab. Die Ergebnisse der aktuellen Berechnung zeigen, dass die Bevölkerung Hildesheims im Vorausberechnungszeitraum bis 2040 moderat auf 104.563 Einwohnende anwachsen wird.

Während bis 2029 ein leichter Bevölkerungsrückgang infolge eines negativen natürlichen Bevölkerungssaldos (Verhältnis der Geburten und Sterbefälle) sowie eines negativen Wanderungssaldos zu erwarten ist, wird ab dem Jahr 2030 eine jährliche Bevölkerungszunahme prognostiziert. Besonders ausschlaggebend hierfür sind der Zuzug aus dem Ausland sowie die Bedeutung neuer Wohnbauangebote, die maßgeblich den Wanderungssaldo junger Familien aus der umliegenden Region beeinflussen. Aufgrund ihrer Größe spielen insbesondere die Pappelallee und der Wasserkamp eine entscheidende Rolle bei dieser Entwicklung.

Die kleinräumige Bevölkerungsvorausberechnung zeigt, dass die Stadt Hildesheim vor den typischen Herausforderungen des demografischen Wandels steht. Dazu gehören eine alternde Bevölkerung, sich ändernde Haushaltsstrukturen und die Notwendigkeit, Wohnraum und Infrastruktur an diese Entwicklungen anzupassen. Die Ergebnisse auf kleinräumiger Ebene differieren stark: Während für die Stadtmitte Neustadt, Moritzberg Bockfeld und Itzum-Marienburg bis 2040 ein starker Bevölkerungszuwachs prognostiziert wird, verzeichnen nahezu alle anderen Ortsteile einen Bevölkerungsrückgang. Mehrere Faktoren beeinflussen diese Entwicklung – darunter sinkende Geburtenzahlen, das Verlassen des Elternhauses, die Abwanderung von Studierenden nach dem Studium sowie der Fortzug junger Familien in die umliegende Region.

Gerade letzterer zeigt deutlich die Notwendigkeit von öffentlich gefördertem Wohnraum, aber auch Angeboten für Einfamilienhausbau. Während 56 Prozent der Beschäftigten in Hildesheim aus umliegenden Regionen einpendeln, beträgt der Anteil der Auspendlerinnen und Auspendler lediglich 40 Prozent. Mit anderen Worten bedeutet dies aber auch, dass mehr als jede zweite Person, die in Hildesheim arbeitet, außerhalb der Stadtgrenzen wohnt. Dabei spielen Suburbanisierungstrends und fehlende Angebote auf dem Immobilienmarkt und somit eine Entkopplung von Wohn- und Arbeitsort eine entscheidende Rolle.

„Planungen von Neubaugebieten müssen daher sowohl den Bedürfnissen älterer Menschen als auch jungen Familien gerecht werden. Gleichzeitig wird durch die Alterung der Bevölkerung auch der Ausbau von Barrierefreiheit im Bestand immer wichtiger. Zudem ist eine gezielte Förderung von Zuzug und wirtschaftlicher Attraktivität entscheidend, um langfristig eine stabile Bevölkerungsstruktur zu gewährleisten“, erklärt Sandra Brouër (Stadt Hildesheim, Fachbereichsleitung Stadtplanung und -entwicklung).

Zur Methodik

Die bisherige Bevölkerungsentwicklung und das Wachstum der Stadt Hildesheim in den letzten Jahren war ausschließlich dem positiven Wanderungssaldo (höhere Zuzugszahlen als Wegzugszahlen) zu verdanken. Um eine Einschätzung über die Entwicklungen der nächsten Jahre abgeben zu können, die statistisch begründbar sind, wurde eine Bevölkerungsvorausberechnung auf Ebene der 14 Ortsteile gerechnet. Die Grundlage für die Berechnungen stellten Daten des Einwohnermelderegisters mit Stand 31. Dezember 2024 dar.

Die Daten des Melderegisters liegen kleinräumig (bis auf Ebene des Baublocks) vor und ermöglichen damit eine detaillierte Analyse demografischer Entwicklungen verschiedener Bevölkerungsgruppen auf kleinteiliger Ebene. Dies ist mit den Zahlen des Zensus 2022 nicht möglich, weshalb das Melderegister die einzige nutzbare Quelle für eine kleinräumige Bevölkerungsprognose darstellt. Damit liegt aber auch der Ausgangswert für die Bevölkerungsvorausberechnung mit 104.712 Personen über der 100.000-Grenze und über dem Wert der amtlichen Statistik, der vom Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) für Hildesheim festgesetzt wurde.

Die letzte kleinräumige Bevölkerungsvorausberechnung in Hildesheim stammt aus dem Jahr 2012 und deckte den Prognosezeitraum von 2013 bis 2025 ab. Im Gegensatz zum darin angenommenen Bevölkerungsrückgang, wuchs die Einwohnerzahl zum 31. Dezember 2024 auf 104.712 Personen mit Hauptwohnsitz. Aus diesem Grund war eine Aktualisierung auf Grundlage der aktuellen Bevölkerungsstruktur dringend erforderlich.

Die für die Prognose zugrunde gelegten Annahmen zu Fertilität und Lebenserwartung basieren vornehmlich auf den Vorgaben des Statistischen Bundesamtes. Zur Einschätzung der Zuwanderungsentwicklung bis zum Jahr 2040 wurde ein wissenschaftliches Begleitgremium konsultiert. Dieses setzte sich aus Expertinnen und Experten der kommunalen Planung, dem LSN, der regionalen Wirtschaftsförderung, der Wohnungsmarktbeobachtung sowie der Migrations- und Wirtschaftsforschung zusammen.

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Foto: ChatGPT

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