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„Vernetztes Erinnern“: Gedenkstelen erinnern an Gräuel der NS-Herrschaft

HILDESHEIM. Im Kontext des Projektes „Vernetztes Erinnern – nationalsozialistische Herrschaft in Landkreis und Stadt Hildesheim“ hat die Volkshochschule Hildesheim zwölf Gedenkstelen sowie eine Tafel entwickelt, die die Erinnerung an die Gräuel der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Hildesheim sichtbar in der Stadt verorten. Bereits im Jahr 2015 wurden die ersten fünf Stelen der Stadt als Spende übergeben. Eine Tafel mit QR-Code, über den Informationen zu Hinrichtungen insbesondere von italienischen Zwangsarbeiten auf dem Marktplatz abrufbar sind, wurde damals am Rathaus angebracht. Stelen wurden seinerzeit in der Kaiserstraße (Deportation jüdischer Bürger), im Hohen Weg (Verdrängung jüdischer Bürger aus dem Wirtschaftsleben), auf dem Pelizaeusplatz (Judenhäuser), auf dem Nordfriedhof (Hinrichtungen im Polizeiersatzgefängnis der Gestapo) und in der Gartenstraße (Gestapodienststelle) installiert.

Klaus Schäfer (l.) und Oberbürgermeister Dr. Ingo Meyer mit der Stele vor der JVA am Godehardiplatz
Wolf-Georg von Eickstedt, Markus Roloff, Klaus Schäfer und Oberbürgemeister Dr. Ingo Meyer (v. l.) mit der Stele am Lappenberg

 

 

 

 

 

 

 

 

Nun wird an fünf weiteren Orten/Plätzen an die Gräuel der NS-Zeit erinnert:

Lappenberg „Zerstörung der Synagoge“

Godehardsplatz (Justizvollzugsanstalt Hildesheim) „Verfolgung und Widerstand – Godehardi-Gefängnis“

Neue Straße „KZ-Außenkommando – ehemalige Stadthalle“

Hinter der Michaeliskirche (Michaeliskloster) „Euthanasiemorde – Heil- und Pflegeanstalt“

Güterbahnhof (Grünfläche neben Zufahrt zum Parkhaus Rose) „Jüdische Zwangsarbeiter“.

Die Einweihung dieser neuen Erinnerungsstelen fand am Donnerstag, 13. September, am Mahnmal am Lappenberg statt. Oberbürgermeister Dr. Ingo Meyer wies mit Blick auf die gegenwärtigen Ereignisse darauf hin, dass das Gedenken  nicht nur mit Blick auf die Vergangenheit, sondern auch mit Blick auf die Zukunft wichtig sei: „Vor dem Hintergrund aktueller Entwicklungen stehen die Stelen damit nicht nur als Orte des Erinnerns, die die Gräueltaten sichtbar machen und ein Gedenken an die Opfer ermöglichen. Sie sollen gleichzeitig auch mahnend wirken.“ Insofern sei es sehr zu begrüßen, dass das Projekt „Vernetztes Erinnern“ insbesondere auch junge Menschen in die Pflege der Gedenkkultur einbinde.

Wolf-Georg von Eickstedt, Vorsitzender Jüdische Gemeinde Hildesheim, erinnerte an die Opfer des Nationalsozialismus und sprach das Gebet „El male rachamim“ sowie die Lobpreisung „Kaddisch“.

Markus Roloff („Vernetztes Erinnern“) lobte im Rahmen der Einweihung die Stadt Hildesheim für ihre ausgeprägte und würdige Gedenkkultur. Gemeinsam mit Klaus Schäfer („Vernetztes Erinnern“) wird er diese weiter mitgestalten. So soll möglichst jedes Opfer des Nationalsozialismus in Hildesheim auf der Homepage des Projekts namentlich genannt werden. Darüber hinaus sei die Verlegung weiterer Stolpersteine geplant.

Mehr zum Projekt „Vernetztes Erinnern“ unter http://vernetztes-erinnern-hildesheim.de.

PR

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