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Museumsverein saniert Familiengrab von Hermann Roemer

HILDESHEIM. Der Hildesheimer Museumsverein von 1844 hat die Grabanlage der Familie des Hildesheimer Ehrenbürgers Hermann Roemer in Kooperation mit der Stadt sowie weiteren Sponsoren und Unterstützern (Sparkasse Hildesheim Goslar Peine, Niedersächsische Sparkassenstiftung, Roemer- und Pelizaeus-Museum, Friedrich Weinhagen Stiftung, Landschaftsverband Hildesheim, BürgerStiftung Hildesheim, Freundeskreis Ägyptisches Museum Wilhelm Pelizaeus, Hildesheimer Heimat- und Geschichtsverein) sanieren lassen. Die Arbeiten begannen im Juni 2017 mit der Entfernung der Efeuhecke durch ehrenamtliche Helfer. Anschließend wurde die Einfassung erneuert, der verbogene und verrostete Zaun restauriert. Mitte Oktober konnte die Sanierung, an der neben Fachfirmen auch der Fachbereich Tiefbau und Grün der Stadt Hildesheim beteiligt war, abgeschlossen werden. Die Kosten beliefen sich insgesamt auf rund 25.000 Euro.

Bürgermeister Ekkehard Palandt, Megan Kirstenpfad (Museumsverein), Professorin Dr. Regine Schulz (Direktorin des RPM) und Dr. Hartmut Häger stellten das sanierte Grab heute der Öffentlichkeit vor

„Hinter einer dichten Efeuhecke war lange Zeit nicht mehr zu erkennen, mit welchem schlichten Bürgerstolz sich die Familie Roemer der Nachwelt in Erinnerung bringen wollte“, erläutert Dr. Hartmut Häger (Vorsitzender des Museumsvereins) den Anlass für die umfangreiche Sanierung, die am Montag, 29. Oktober, der Öffentlichkeit vor Ort auf dem Friedhof St. Lamberti präsentiert wurde. Sieben große Grabplatten nennen acht Namen der Eltern und Kinder, unter ihnen Hermann Roemer. „Er war als Gründer des Museumsvereins und des später nach ihm benannten Museums, als städtischer Senator, Reichstagsabgeordneter und Hildesheimer Ehrenbürger einer der bedeutendsten Männer des 19. Jahrhunderts für die Kultur- und Stadtentwicklung“, so Dr. Häger.

Bürgermeister Ekkehard Palandt dankte dem Museumsverein und allen beteiligten Sponsoren und Unterstützern für das Engagement sowie die ansprechende Umsetzung.

Hermann Roemer wurde am 4. Januar 1816 als Sohn von Justizrat Christian Friedrich Roemer (1776-1821) und Charlotte Wilhelmine, geb. Lüntzel, geboren und besuchte das Gymnasium Andreanum in Hildesheim.

Nach seinem Jurastudium und dem Studium der Naturwissenschaften 1836-1839 in Göttingen und Heidelberg war er von 1840-1852 Auditor, Assistent bzw. Assessor am Stadtgericht Hildesheim. 1844 war er einer der Gründer des „Vereins für Kunde der Natur und der Kunst im Fürstenthume Hildesheim und in der Stadt Goslar“, der die Errichtung eines städtischen Museums zum Ziel hatte. 1848 unterzeichnete er zusammen mit seinen Brüdern Friedrich Adolph und Ferdinand Roemer sowie Alexander von Humboldt, Ernst Beyrich und Rudolph von Carnall einen Aufruf zur Gründung der Deutschen Geologischen Gesellschaft.

Am 31. Dezember 1852 trat Roemer seinen Dienst als Rechtskundiger Senator der Stadt Hildesheim an. Das von ihm 1845 zunächst am Domhof gegründete Museum bezog 1859 neue Räume in der umgebauten Martinikirche. 1864 konnten die Ausstellungsräume durch Übernahme des Waisenhauses und der Kapelle erweitert werden. 1874 stiftete Hermann Roemer seine umfangreiche Petrefactensammlung dem Museum, das in den folgenden Jahren mehrfach ausgebaut werden konnte. In dieser Zeit veröffentlichte Roemer mehrere Schriften zur Geologie des Hildesheimer Raums. 1882 verlieh ihm Stadt Hildesheim das Ehrenbürgerrecht, die Universität Göttingen zeichnete ihn durch Verleihung der Ehrendoktorwürde aus. Von 1867 bis 1890 war Hermann Roemer nationalliberaler Abgeordneter im Reichstag des Norddeutschen Bundes bzw. im Deutschen Reichstag. Hermann Roemer starb am 24. Februar 1894 in Hildesheim. In seinem Testament vermachte er dem Museum 100.000 Mark. Das Museum erhielt den Namen Roemer-Museum.

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