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DIE LINKE.: Die Sparkasse macht sich locker, warum ausgerechnet jetzt?

HILDESHEIM. Wie die örtliche Sparkasse Hildesheim Goslar Peine in ihrer Bilanzpressekonferenz verkünden lies, ist ab sofort die Kleiderordnung gelockert wurden. Speziell für die Herren gibt es ungewohnte neue Freiheiten: Die Krawatte kann ab heute zu Hause im Schrank bleiben und auch der Anzug ist keine Pflicht mehr – eine schicke Jeans mit Hemd und Gürtel reicht völlig aus. Auch für die Damen der Sparkasse ändern sich auf dem Papier einige Dinge, doch in der Praxis bleibt alles wie gewohnt. Diese arbeiten nämlich schon längst nicht mehr im Kostüm oder Hosenanzug, zwar wurden diese Lockerungen intern geduldet, waren aber nie offiziell erlaubt.

An für sich betrachtet, ist dieser Schritt sicherlich der Richtige. Mehr persönliche Entscheidungsvielfalt für die Arbeitskleidung der Angestellten ist super, doch warum wird diese Idee, die die Sparkasse HGP intern schon lange diskutiert, nun erst jetzt umgesetzt? Eine Reihe von anderen Sparkassen hat die Kleiderordnung schon längst gelockert.

Um zu verstehen, warum die Sparkasse HGP nun die Kleiderordnung lockert, muss die jüngere Vergangenheit der Sparkasse beleuchtet werden. Viele Mitarbeiterinnen sind durch die Fusion der drei Althäuser noch sehr gebeutelt und fühlen sich nicht wohl. Gerade die internen Stellenwechsel belasten viele Mitarbeiterinnen und deren Familien. So kann es sein, dass sich der Einsatzort von Bad Harzburg nach Hildesheim oder Peine verlagert hat – ein riesiger zeitlicher Mehraufwand.

Außerdem bangen gerade viele langjährige Mitarbeiterinnen aus internen Abteilungen um ihren Job, denn eine Menge Stellen wurden schon ersatzlos gestrichen und die Mitarbeiterinnen wurden verfrüht in Rente geschickt (die HiAZ berichtete). Dies fällt gerade in kleinen Geschäftsstellen extrem auf. In vielen Geschäftsstellen erledigen immer weniger Menschen die stetig zunehmende Arbeit. Dies wirkt sich nicht zuletzt auf die Stimmung und die Gesundheit der Mitarbeiter*innen aus. Doch wenn dies nicht schon genug wäre, werden einige interne Abteilungen ausgegliedert und in Zukunft durch wesentlich günstigere Arbeitskräfte ersetzt.

Durch die weiterhin angespannte Zinssituation muss die Sparkasse HGP auch neue Wege ergründen, um die jährlichen Erträge zu sichern. Hierbei rückt der Vertrieb von Wertpapierprodukten immer weiter in den Vordergrund. Doch mit zunehmender Bedeutung für alternative Bankprodukte wächst auch immer mehr der Verkaufsdruck für die Angestellten.

Außerdem darf auch die Pleite der Nord LB nicht vergessen werden. Hier muss die Sparkasse in zweistelliger Millionenhöhe für die geplatzten Kredite der Nord LB aufkommen – eine weitere starke Belastung, die zu der ohnehin angespannten Situation hinzukommt.

Gerade in dieser angespannten Zeit für alle Beschäftigten der Sparkasse HGP kommt die Lockerung der Arbeitskleidung – selbstverständlich mit dem Ziel die Mitarbeiter*innen wieder positiver zu stimmen. Doch reicht ein lockerer Kleidungsstil aus um die Probleme der Beschäftigten zu reduzieren?

Natürlich nicht! Um die Mitarbeiter*innen wieder positiver zu stimmen bedarf es einer wohnortsnahen Tätigkeitsstelle, fairen Bezahlung und einer sofortigen Reduzierung des Vertriebsdrucks – für alle Beschäftigten!

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