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Dr. Gerhard Lutz vom Dommuseum Hildesheim arbeitet künftig für das Cleveland Museum of Art

HILDESHEIM. Dr. Gerhard Lutz (54) wechselt vom Dommuseum Hildesheim in die USA. Der stellvertretende Leiter des Dommuseums wird Anfang Mai 2020 Kurator für mittelalterliche Kunst am Cleveland Museum of Art in Ohio, das zu den renommiertesten Museen in Nordamerika gehört.

„Das Angebot ist eine hohe Auszeichnung für mich. Ich habe länger gezögert, es anzunehmen, denn uns ist Hildesheim zur zweiten Heimat geworden und ich habe sehr gerne fürs Dommuseum gearbeitet. Aber in Cleveland kann ich vieles dazu lernen und es eröffnen sich völlig neue Horizonte,“ sagt Gerhard Lutz. Die Sammlung mittelalterlicher Kunst im Cleveland Museum oft Art ist mit rund 1.600 Objekten zwar eher klein, zählt aber durch ihre Qualität zu den hochrangigsten weltweit. Darunter sind auch berühmte Kunstwerke aus dem Welfenschatz, wie etwa die Bernwardpatene, die eng mit der Kunst des mittelalterlichen Hildesheim verbunden sind.

Als Robert P. Bergman Curator of Medieval Art wird Lutz die Pflege und Entwicklung der Sammlung beaufsichtigen. Er wird Sonderausstellungen und Programme zu allen Aspekten der mittelalterlichen Kunst leiten und beim Erwerb von Kunstwerken zur Erweiterung der Sammlung mitarbeiten. Zudem wird er in der kunsthistorischen Lehre der Universität Case Western Reserve University in Cleveland eingebunden sein.

Der Spezialist für mittelalterliche Kunst ist seit 2001 am Dommuseum Hildesheim tätig, seit 2016 als dessen stellvertretender Leiter. Am Dommuseum war er als Kurator an zahlreichen Ausstellungen beteiligt, darunter zuletzt „Zeitenwende 1400: Hildesheim als europäische Metropole“ (2019), „Triumph und Tod: Frühe Kruzifixe“ (2017) und „Bild und Bestie: Hildesheimer Bronzen der Stauferzeit“ (2008). Ein Höhepunkt war im Jahr 2013 die große Ausstellung „Medieval Treasures from Hildesheim“, die im Metropolitan Museum of Art in New York präsentiert wurde.

Lutz hat an der Technischen Universität Berlin bei Robert Suckale promoviert, nachdem er an den Universitäten Freiburg im Breisgau, Wien und Bamberg Kunstgeschichte, mittelalterliche Geschichte und Archäologie studiert hatte. Als Student hatte er bei verschiedenen Ausstellungsprojekten der Staatlichen Museen zu Berlin mitgewirkt. In Hildesheim war zunächst als wissenschaftlicher Mitarbeiter im Roemer- und Pelizaeus-Museum tätig.

Der Wissenschaftler hat zahlreiche Publikationen in deutscher und englischer Sprache verfasst und verfügt über breite Lehrerfahrung. Zuletzt unterrichtete er an der Universität Bern im Master-Studiengang Curatorial Studies. Zuvor war er unter anderem 2013 Gastprofessor am Institute of Fine Arts der New York University, wo er anhand der damals ausgestellten Hildesheimer Schatzkunst über das mittelalterliche Hildesheim lehrte.

Sein Interesse an einer Annäherung von Hochschulwissenschaftlern und Museumsspezialisten veranlasste Lutz, das Forum Kunst des Mittelalters ins Leben zu rufen, eine regelmäßige Konferenz für Mittelalterkunsthistoriker, die er 2015 auch nach Hildesheim holte. Außerdem koordiniert er internationale Mittelalterstudientage im Zusammenhang mit Sonderausstellungen oder Konservierungsprojekten.

Die Direktorin des Dommuseums Hildesheim, Prof. Dr. Claudia Höhl, bedauert sein Ausscheiden sehr: „Gerhard Lutz ist ein beeindruckender, sehr breit aufgestellter, national wie international sehr gut vernetzter Wissenschaftler mit einem außerordentlichen Engagement für die Museumarbeit. Das Dommuseum verdankt ihm sehr viel. Er kennt die Hildesheimer Kunstwerke wie kaum ein anderer.“

Beide haben verabredet, weiter eng zusammenzuarbeiten. So wird Gerhard Lutz auch in Cleveland am ehrgeizigen Ausstellungsprojekt „Islam und der christliche Westen, 1000-1250“ weiterarbeiten, das 2022 im Dommuseum Hildesheim eröffnet wird und später möglicherweise noch in Cleveland gezeigt werden kann.

PR
Foto: privat

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