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Die Vermessung der Kirchen

ALFELD/ELZE. Wochenlang durften wegen der Corona-Krise keine Gottesdienste mehr abgehalten werden. Vom 7. Mai an ist dies nun unter bestimmten Auflagen möglich. Sehr zur Freude der beiden Superintendenten im Kirchenkreis Hildesheimer Land-Alfeld.

Als die Meldung der Landeskirche über die bevorstehende Öffnung der Gotteshäuser am Vorabend des 1. Mai in den Superintendenturen in Alfeld und Elze eintraf, informierten Katharina Henking und Christian Castel gleich am nächsten Vormittag die Pfarrämter und Kirchenvorstände über die geplanten Lockerungen: „Viele Menschen sehnen sich nach einem Gottesdienst, in dem sie spürbar Teil der Gemeinschaft sind“, sagt die Alfelder Superintendentin Henking. Zwar werde es auch weiterhin ein digitales Angebot geben, doch der gemeinsame Gottesdienst in der Kirche könne nicht am Bildschirm ersetzt werden.

Allerdings müssten sich die Besucher auf einen anderen Ablauf einstellen. Das beginne unter anderem bereits beim Einlass mit dem Anlegen des Mund-Nasen-Schutzes und dem Bereitstellen von Desinfektionsmitteln im Eingangsbereich. Die Kirchenvorstände sowie freiwillige Helfer würden die Besucher nur einzeln eintreten lassen und in der Kirche auf den Mindestabstand von 1,50 Meter achten.

Nach den Worten der beiden Superintendenten werden die Predigten kürzer als gewohnt ausfallen. Auf die Feier des Abendmahls und die Verabschiedung per Handschlag müsse verzichtet werden. Was Katharina Henking und Christian Castel außerordentlich vermissen werden, ist der gemeinsame Gesang mit der Gemeinde. Auf Musik müsse aber keinesfalls verzichtet werden. Vielmehr schlage in Zeiten von Corona die Stunde der Instrumentalmusik: „Und innerliches Mitsummen unter der Maske muss erlaubt sein“, sagt Christian Castel. Ganz nach dem Mantra seiner Amtskollegin Henking: die Situation annehmen und gestalten.

So wie in Gerzen, wo der Kirchenvorstand schon am vergangenen Sonntag neue, abwaschbare Sitzkissen im vorgeschriebenen Abstand in der Dorfkirche ausgelegt hat. Auch in St. Nicolai hat bereits die Vermessung der Kirche begonnen. So können am kommenden Sonntag rund 60 Besucher am gemeinsamen Gottesdienst mit Katharina Henking, Christian Diederichs und Michael Kratochwill teilnehmen. In Elze rechnet Superintendent Christian Castel mit rund 30 Besuchern in der Peter-und-Paul-Kirche. Sollten die Kapazitäten nicht ausreichen, könnte nach dem 9.30-Uhr-Gottesdienst ein zweiter um 10.30 Uhr angeboten werden. Er empfiehlt den Elzern, sich telefonisch in der Superintendentur unter 05068/5567 anzumelden.

Wie hoch die Nachfrage sein wird, bleibt abzuwarten. Niemand sei ein schlechter Christ, wenn er diese neue Form des Gottesdienstes nicht annehme, meint Katharina Henking. Zwar hätten die Kirchen schon vor Corona nicht gerade unter Überfüllung gelitten. Gleichwohl sei aber jetzt die Sehnsucht nach einem gemeinsamen Gottesdienst sehr groß.

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