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BARMER Gesundheitsreport 2020: Hildesheimer über 19 Tage krankgeschrieben – Immer wieder der Rücken und die Psyche!

HILDESHEIM. Nach den Auswertungen des aktuellen BARMER-Gesundheitsreports meldeten sich im Jahr 2019 in Niedersachsen Erwerbstätige durchschnittlich 18,5 Tage (2018: 18,3 Tage) arbeitsunfähig, in Bremen kamen 18,1 Krankheitstage zusammen, 2018 waren es noch 17,9 Tage. Für den Kreis Hildesheim lässt sich sagen, dass im vergangenen Jahr jeder Erwerbstätige statistisch betrachtet insgesamt 19,3 Tage krankgeschrieben war. 2018 kamen 18,9 Tage zusammen, in 2017 waren es noch 18,5 Tage. „Das heißt, die Berufstätigen bei uns hatten wieder mehr Fehlzeiten als im Landesdurchschnitt, bei steigender Tendenz“, so Regionalgeschäftsführer Daniel Oppermann. Vor allem psychische Erkrankungen und Muskel-Skelett-Probleme sorgten bei den Beschäftigten für längere Abwesenheiten vom Arbeitsplatz. Zum Vergleich: Die Spannbreite der ermittelten Fehlzeiten in Niedersachsen reicht von 15,1 Tagen im Kreis Vechta bis zu 23,4 Arbeitsunfähigkeitstagen in Delmenhorst.

Auswertung der ärztlichen Diagnosen (ICD10)

Beim Blick auf die vier ärztlichen Hauptdiagnosen für Arbeitsunfähigkeiten (AU) entsteht folgendes Bild:

  • Psychische und Verhaltensstörungen gab es in und um Hildesheim genau im Bundesdurchschnitt, was insgesamt 3,6 AU-Tagen je erwerbstätigem Versicherten entsprach (2018: 3,4 Tage).
  • Krankheiten des Atmungssystems wurden in Hildesheim mehr als im Bund diagnostiziert, insgesamt 2,5 AU-Tage (2018: 2,9 Tage).
  • Bei Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems lag in Hildesheim über dem Bundesdurchschnitt, insgesamt kamen 4,5 AU-Tage zusammen (2018: 4,6 Tage).
  • Bei Verletzungen, Vergiftungen und bestimmten anderen Folgen äußerer Umstände in Hildesheim etwas höher als im Bund, insgesamt 2,3 AU-Tage (2018: 2,3 Tage).

Interpretation vielschichtig

Bei Statistiken zu Arbeitsunfähigkeiten ist die Interpretation der Ergebnisse keinesfalls einfach. Bei der Interpretation sind viele Einflüsse zu bedenken. Das Alter spielt eine große Rolle. Bei Erwerbspersonen mit Hinweisen auf einen geringeren sozioökonomischen Status können häufigere gesundheitliche Probleme und Einschränkungen auftreten, als bei Personen mit höheren Schul- und Ausbildungsabschlüssen sowie mit größeren finanziellen Ressourcen. Wichtig erscheint auch der Hinweis, dass gesundheitliche Einschränkungen erst ab einer bestimmten Schwelle zu einer Arbeitsunfähigkeit mit Fernbleiben vom Arbeitsplatz führen. „Ein Arbeitnehmer kann beispielsweise durchaus schon lange unter leichteren Kopfschmerzen gelitten haben, ehe er sich wegen zunehmender Beschwerden krankschreiben lässt“, betont Oppermann. Aber auch das Klima am Arbeitsplatz dürfte unterschiedliche Auswirkungen haben. Höhere Krankenstände können Folge eines schlechten Betriebsklimas oder allgemein hoher Belastungen am Arbeitsplatz sein. Zählt man Angst um den Erhalt des Arbeitsplatzes als einen Aspekt des Betriebsklimas, kann ein negatives Betriebsklima jedoch auch zur Vermeidung von berechtigten Fehlzeiten führen.

Umfangreiches Präventionsangebot

Durch ein umfangreiches Präventionsangebot unterstützt die BARMER ihre Versicherten, für die eigene Gesundheit aktiv zu werden. Sie fördert Gesundheitskurse zu den Themen Stressbewältigung, Entspannung, Bewegung, Ernährung und Suchtmittelkonsum. Volkshochschulen, Bildungsstätten oder Vereine bieten vielfach Gesundheitskurse an. Unter www.barmer.de/a000052 gibt es die Möglichkeit, bundesweit nach zertifizierten Gesundheitskursen zu suchen.

Grundlegende Kennzahlen und Entwicklungen 2019

Die bundesweit ermittelten Ergebnisse des Gesundheitsreportes zum Jahr 2019 beruhen auf Daten der BARMER zu jahresdurchschnittlich 3,85 Millionen Erwerbspersonen im Alter zwischen 15 und 64 Jahren. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Fehlzeiten 2019 bundesweit nach geschlechts- und altersstandardisierten Auswertungen geringfügig, nämlich um 0,2 Prozent beziehungsweise 0,04 Tage je Erwerbsperson von 18,27 Tagen je Erwerbsperson im Jahr 2018 auf 18,23 Tage je Erwerbsperson im Jahr 2019 gesunken. Der Krankenstand lag damit 2019 bei 4,99 Prozent (Vorjahr: 5,01 Prozent). Der diagnoseübergreifend beobachtete Rückgang der AU-Fallzahlen resultiert überwiegend aus dem Rückgang der Fallzahlen aus dem Kapitel Krankheiten des Atmungssystems.

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