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Stellungnahme der Grünen und SPD zum an der RBG verteilten Flugblatt

HILDESHEM. Die Fraktionsvorsitzenden der Grünen und SPD im Rat, Ulrich Räbiger und Bernd Lynack, äußerten sich bestürzt über die „Vermengung von falschen Zahlen, Fehlinformationen und Weglassungen in dem Flugblatt des Elternrates und der Schülermitverwaltung der RBG:

„Hildesheim produziert jährlich 2800 t Klärschlamm. Der enthält 4400 kg Schwermetalle, 19 mg Dioxine und 1,5 kg Quecksilber. Diese giftigen Stoffe wurden bis vor kurzem zum großen Teil auf Felder aufgebracht und bei Wind und trockenem Wetter wehten von den Feldern in der Umgebung Hildesheim diese hohen Schadstoffmengen durch die Luft,  oder werden von Pflanzen aufgenommen, die wir dann wieder verzerren. Genau diese schleichenden Vergiftungen wollen wir stoppen.“

Demgegenüber wird die neue Anlage bei einer Gesamtmenge von 33.500 t Klärschlamm das gesamte enthaltene Schwermetall um 99,9% reduzieren (Rest =3,7 kg), Dioxine 98,3 % (Rest =0,3 mg) und Quecksilber um 52% (Rest=0,7 kg). Die im Flugblatt veröffentlichten angeblichen Restmengen sind nach Räbiger völlig aus der Luft gegriffen, allein die angeblichen Dioxinwerte sind 63mal höher als in der Realität. Die genannten Werte sollen, so Räbiger und Lynack, durch einen gemeinsamen Ergänzungsantrag im Rat am Montag noch enger geschnürt werden und Verstöße gegen diese Werte verfolgt werden.

Falsch ist auch die Aussage zur Phosphorsäure. Aus Phosphorsäure können  Düngemittel wie TripleSuperphosphat oder Ammoniumphosphat hergestellt werden sowie Calcium- und Natriumphosphate für Futtermittel und Lebensmittel.

Das Flugblatt übernimmt nach Räbigers und Lynacks Meinung leider „völlig ungeprüft in weiten Teilen die bekannte, zum Teil völlig falsche Argumentation und stimmungsmachende Argumentation der Bürgerinitiative“. Beim Pyrolyseverfahren gibt es europaweit keinen genehmigten Dauerbetrieb. Die dabei entstehenden Teerstoffe, die wegen ihrer toxischen Wirkung früher zum Streichen von Eisenbahnschwellen und Holzzäunen eingesetzt wurden, sind seltsamerweise nie Thema bei den Befürwortern.

Als Partei, die auch aus der Bürgerinitiativbewegung entstanden ist und grundsätzlich kritisch technische Großanlagen prüft, kann Räbiger die ersten spontanen Abwehrreaktionen verstehen. Jetzt lägen aber genug Informationen auf dem Tisch, um zu einem sachlichen Dialog zurückzukehren. Lynack betont, dass ein Austausch auch mit Vertretern der BI im Vorfeld mehrfach stattgefunden habe. Beide würden sich über eine Einladung zu einem öffentlichen Dialog zwischen Fachleuten, Politik und den Schülern freuen und stehen dem offen gegenüber.

Ulrich Räbiger

Bernd Lynack

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