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60 Betriebe, ein gemeinsames Ziel: Rückgang der Artenvielfalt stoppen

NIEDERSACHSEN. Zum „Schutz und zur Förderung der Insektenvielfalt im Ackerbau“ ist unter dem Namen „FINKA“ ein Verbundprojekt gestartet, das ebenfalls vom Land Niedersachsen gefördert wird. Das Projekt im Bundesprogramm „Biologische Vielfalt“ erarbeitet Lösungsstrategien zur Förderung der Biodiversität von Insekten in der Agrarlandschaft. Es will überdies innerhalb der Landwirtschaft eine breite Diskussion anstoßen. Im Rahmen des Modellprojektes sind in Niedersachsen 30 konventionell wirtschaftende Betriebe Partnerschaften mit 30 ökologisch wirtschaftenden Betrieben eingegangen.

Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast: „Ich freue mich über das große Interesse am Programm FINKA. Unser Ziel ist es, in Niedersachsen den Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln auf ein notwendiges Minimum zu reduzieren. Dabei können die Betriebe viel voneinander lernen und profitieren. Ich erhoffe mir zudem, dass durch das Projekt vor Ort ein Netzwerk aus Wissenschaft und Praktikern gefestigt wird, die sich gegenseitig unterstützen, um ans gemeinsame Ziel zu kommen: Den Rückgang der Artenvielfalt und der Insekten aufzuhalten. Insofern geht die Zielsetzung des Projektes auch passgenau mit dem Niedersächsischen Weg zusammen.“

Umweltminister Olaf Lies: „Der Niedersächsische Weg lebt von der Zusammenarbeit und Projekte, die dies unterstützen, sind damit sehr wichtige Bausteine für eine erfolgreiche Umsetzung. Ein mehr an Artenschutz ist das Ziel unseres Niedersächsischen Weges und mit dieser Kooperation werden in den nächsten fünf Jahren Praktiker aus dem ökologischen und konventionellen Landbau Lösungen für eine Verbesserung der Artenvielfalt entwickeln. Die intensive Zusammenarbeit zwischen dem Umweltministerium und dem Landwirtschaftsministerium ist inzwischen zu einem echten Erfolgsmodell geworden.“

Was ist geplant?

Die Betriebe liegen überwiegend im östlichen und mittleren Niedersachsen, also in Ackerbauregionen, und sind maximal 15 Kilometer voneinander entfernt. Der konventionell arbeitende Betrieb verzichtet auf einer Versuchsfläche von ein bis drei Hektar auf den Einsatz von chemisch-synthetischen Insektiziden und Herbiziden. Gleichzeitig bewirtschaftet er eine Vergleichsfläche gewohnt konventionell. Der ökologisch wirtschaftende Partnerbetrieb legt eine Vergleichsfläche ähnlicher Größe und mit ähnlichen Standortbedingungen an. Seinen Partnerbetrieb wird er mit Hack- und Striegeltechnik unterstützen. Gemeinsam gehen sie einen fachlichen Austausch ein, wie mehr Biodiversität bei hoher Produktivität auf der Ackerfläche erreicht werden kann.

Aktuell wird auf den Versuchsflächen Wintergetreide ausgesät, um ähnliche Ausgangsbedingungen für die wissenschaftlichen Untersuchungen zu schaffen. Auf den Flächen wird das Vorkommen und die Vielfalt der Ackerbegleitflora und von Insekten im Verlauf des Projektes dokumentiert. Die Erhebungen beginnen im Frühjahr 2021. Die ersten Erkenntnisse und Erfahrungen werden dementsprechend im Laufe des Jahres 2021 unter anderem auf Feldtagen, durch die Veröffentlichung in landwirtschaftlichen und naturschutzfachlichen Medien und im Internet geteilt und zugänglich gemacht.

Wer macht mit?

Kooperationspartner sind die Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen GmbH (KÖN), das Netzwerk Ackerbau Niedersachsen e.V., das Landvolk Niedersachsen e.V., das Zoologische Forschungsmuseum Alexander Koenig, Bonn und die Georg-August-Universität Göttingen.

Das Projekt FINKA wird gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) sowie durch den Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mit Mitteln des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (ML) und des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz (MU). MU und ML stellen dem KÖN für das Projekt Mittel in Höhe von insgesamt 484.000 Euro als Drittmittel zur Verfügung. Insgesamt wird das Verbundprojekt mit mehr als 3,5 Millionen Euro gefördert. Das Projekt läuft bis Ende 2025.

PR

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