Freitag, 18. April 2025

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Bürger können Wallanlagen um den Liebesgrund mitgestalten

HILDESHEIM. Die Stadt Hildesheim plant gemäß Ratsbeschluss aus dem Jahr 2019 die Umgestaltung und Sanierung der Wallanlagen um den Liebesgrund, den Seniorengraben und das Hohe Rondell. Dort kommen eine Reihe von Aufgaben auf die Stadtplanung zu, um aus diesem Teil der Wallanlage wieder eine attraktive und gepflegte Parkanlage zu machen. Die Hauptziele der Maßnahme sind die Verbesserung der Eingänge, intakte Wege, attraktive Aufenthaltsmöglichkeiten, die Wiederherstellung von Aussichten bzw. Blickbeziehungen und die Pflanzung neuer Bäume.

Bei dieser Neugestaltung sind nun erst einmal die Ideen, Anregungen und Verbesserungsvorschläge der Bürgerinnen und Bürger gefragt. Da eine Beteiligungsveranstaltung in Präsenz aufgrund der Corona-Pandemie leider nicht möglich ist, können Beiträge online oder postalisch übermittelt werden. „Wir würden uns sehr freuen, wenn möglichst viele die Wallanlagen zwischen Hagentor und Bischofsmühle aufsuchen würden, sich selbst ein Bild vor Ort machen könnten und ihre Ideen, Vorschläge und Anregungen in den Prozess einbringen“, ruft Oberbürgermeister Dr. Ingo Meyer die Bevölkerung zur Beteiligung auf. „So besteht die Möglichkeit, diesen wichtigen innerstädtischen Naherholungsbereich aktiv mitzugestalten, die Aufenthaltsqualität dort deutlich zu verbessern und den nächsten Schritt zur Aufwertung der Wallanlagen zu machen. Dank der Förderung von Bund und Land fließen in diese wichtigen grünen Lungen der Stadt in den nächsten Jahren mehrere Millionen Euro, welche nicht nur uns in der Gegenwart, sondern auch zukünftigen Generationen zugutekommen.“

Die Stadtplanung hat den Bereich, der neugestaltet werden soll, in sieben Stationen unterteilt, die im Rahmen eines Rundgangs erfahrbar werden. Startpunkt ist der Eingangsbereich am Hagentor, von wo es unter der Brücke „Schwungseil“ hindurch zum Seniorengraben geht. Von dort verläuft der Rundweg weiter zwischen Seniorengraben und Innerste zur Freifläche an der ehemaligen Bastion, entlang der Mauer zum Magdalenengarten bis zum Hohen Rondell und von dort vorbei am Gymnasium Andreanum und dem Hagentorwall zurück zum Ausgangspunkt. An allen Stationen befinden sich Schilder mit QR-Codes zur Beteiligung.

  1. Eingang in den Park

Wie der Name dieses Ortes verrät, befand sich zwischen der Arneken Galerie und dem Liebesgrund das Hagentor. Heute stellt sich dieser Bereich als offene Grünfläche mit parkartigem Charakter dar und bildet den Auftakt zu diesem Abschnitt der Wallanlagen. Dieser Eingang lässt sich durch den breiten Straßenraum und verschiedene Einbauten nur noch schwer in seiner Bedeutung erkennen. Dort sollen entsprechende Maßnahmen für einen besseren und besser erkennbaren Zugang sowie zur Steigerung der Aufenthaltsqualität sorgen

2. Das Schwungseil – die Brücke über den Liebesgrund

Die Brücke über den Liebesgrund mit kreisrunder Öffnung verbindet Schützenallee und Hagentorwall und bietet Aussicht in die Wallanlagen. Das Schwungseil trennt zwei Parkbereiche sehr unterschiedlichen Charakters und markiert den Übergang vom offenen Landschaftspark in den schattigen „Schluchtwald“ im Liebesgrund. Der Liebesgrund bietet mit seinem dichten und hohen Baumbestand und seinen steilen Hängen Besucherinnen und Besuchern ein besonderes Raumerlebnis. Die Aufenthaltsqualität wird durch die B1 allerdings beeinträchtigt. Für viele Nutzerinnen und Nutzer ist der Weg durch den Liebesgrund eine wichtige Verbindung. Zudem bietet der Liebesgrund einen Rückzugsraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten.

3. Blick auf den Seniorengraben

Hinter dem Weg durch den schattigen Liebesgrund öffnet sich hier der Blick über die Wasserfläche des Seniorengrabens. Das artenreiche Stillgewässer in ruhiger Lage stellt ein Naturerlebnis dar, an dem besondere Wasservögel, wie unter anderem der Eisvogel, zu beobachten sind. Scheinbar fernab der Stadt lädt dieser Ort in naturnaher Umgebung zum Verweilen ein. Diese Aufenthaltsqualität soll gestärkt werden.

  1. Aufenthaltsort am Wasser

Auf dem Weg zwischen den beiden Gewässern öffnet sich gleichzeitig der Blick auf den Seniorengraben und die Innerste, die den Weg im Westen auf ganzer Länge eng begleitet. Spazierende auf dem Uferweg können das Wasser nah erleben. Die Ufervegetation ermöglicht in Teilen den Ausblick auf die Wasserfläche. Insbesondere die geschützte gelbe Teichrose im Seniorengraben verweist heute noch auf die ursprüngliche parkartige Gestaltung. Zwischen alten Bäumen liegt der Platz mit Blick über die Wasserfläche und dem hoch aufragenden und dicht bewachsenen Wallhang auf der anderen Seite.

  1. Freifläche an der ehemaligen Bastion

Die Wiesenfläche markiert den Beginn des Aufstiegs am Hohen Wall und reicht an das Südende des Seniorengrabens. Die Freifläche weist noch heute die geometrische Form der ehemaligen Befestigungsanlage auf und bietet einzelne Ausblicke auf den Seniorengraben. Diese Qualitäten sollen gestärkt werden.

  1. Aussicht zum Magdalenengarten

Durch ein schmiedeeisernes Tor wird ein besonderer Einblick in die barocke Gartenanlage gewährt. Die Pforte ist die einzige Öffnung in der über 300 Meter langen Mauer zum Magdalenengarten, die den Weg am Hohen Wall begleitet. Die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörende St. Michaeliskirche und ihre Nebenbauten dominieren den Hintergrund des Gartens beim Blick durch die Pforte und schaffen ein einzigartiges Ensemble. Vom Tor aus kann man über den Seniorengraben hinweg außerdem die Christuskirche sehen, die vis-à-vis des Sichtfensters in Hildesheim-Moritzberg steht.

  1. Aussichtspunkt am hohen Rondell

Oberhalb der steilen Hänge bietet sich am höchsten Punkt des Walls ein Panoramablick über das Innerstetal und St. Michaelis. Am hohen Rondell ist die Topografie der historischen Situation mit Stadtgraben und Wallanlagen besonders erlebbar. Die scharfen Konturen der Hänge sind insbesondere im Winter noch deutlich zu erkennen. Am hohen Rondell befinden sich besonders geschützte Pflanzenarten, wie die wilde Tulpe und die schwarzfrüchtige Zaunrübe. Heute weisen lediglich die Überreste der ehemaligen Brüstungsmauer sowie ein Bankplatz auf die Besonderheit des Ortes hin. Hier sollen neue Möglichkeiten des Aufenthalts und des Landschaftserlebens entstehen.

Ausblick der Beteiligung – Wie geht es nun weiter?

Die Onlineplattform (https://bit.ly/30Ur7lV) ist bis zum 25. Mai 2021 offen für die Beteiligung, alternativ können bis dahin beschriftete Postkarten, die auch an der Infostelle der Stadt Hildesheim (Markt 2) erhältlich sind, an das von der Stadt Hildesheim beauftragte Büro plan zwei gesendet werden. Danach erfolgt eine Auswertung der Beiträge. Die Ergebnisse hieraus werden im Sommer veröffentlicht, die Entwurfsplanung soll dann im Herbst vorliegen. Die Baumaßnahmen für die Umgestaltung sind für 2022/23 geplant.

Zum Hintergrund des Projektes – Was ist bereits geschehen?

Das Projekt „Hohnsensee mit Wallanlagen“ wurde 2018 in die Städtebauförderung des Bundes und der Länder aufgenommen. Zunächst unter dem Programm „Zukunft Stadtgrün“, seit Ende 2019 unter dem Programm „Wachstum und nachhaltige Erneuerung – Lebenswerte Quartiere gestalten“. Im Rahmen der Städtebauförderung kommen für das Projekt „Hohnsensee mit Wallanlagen“ insgesamt rund 4 Mo. Euro, zwei Drittel davon aus Fördermitteln von Bund und Land, zum Einsatz. Für die Neugestaltung der Wallanlagen um den Liebesgrund und den Seniorengraben stehen knapp 650.000 Euro zur Verfügung.

2019 wurden das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) „Hohnsensee mit Wallanlagen“ und ein Rahmenplan für den gesamten Bereich der Wallanlagen erarbeitet und vom Rat der Stadt Hildesheim beschlossen. In einem nächsten Schritt werden die im Rahmenplan grob festgelegten Maßnahmen für die einzelnen Teilbereiche der Wallanlagen konkreter betrachtet und Entwürfe erarbeitet. So wurde für den Kehrwiederwall und -grund bereits ein Entwurf angefertigt, der voraussichtlich Ende 2021 umgesetzt werden kann. Die Teilbereiche Liebesgrund, Seniorengraben und Hohes Rondell werden nun intensiver mit Ihrer Beteiligung in den Fokus genommen.

Kontakt bei Fragen zur Beteiligung:

plan zwei – Stadtplanung und Architektur
Lena Rosenau
Telefon: 0511 / 279495-44
E-Mail: rosenau@plan-zwei.com
Kontakt bei Fragen zum Prozess und zur Maßnahmenumsetzung:
Stadt Hildesheim, Fachbereich Stadtplanung und Stadtentwicklung
Dirk Neumann
Markt 3
31134 Hildesheim
Telefon: 05121 / 301-3046
E-Mail: d.neumann@stadt-hildesheim.de

PR
Fotos: Büro plan zwei / Büro HNW

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