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Starkes Handwerk. Starke Kommunen.

HILDESHEIM. Das Parlament des Südniedersächsischen Handwerks begann die 122. Sitzung mit einer Schweigeminute zu Ehren des im März verstorbenen Hildesheimer Kreishandwerksmeisters Ulrich Sackmann, der auch viele Jahre lang Mitglied der Vollversammlung und des Vorstandes war.

Die inzwischen dritte Vollversammlung unter verschärften Corona-Bedingungen verabschiedet das Positionspapier zur Kommunalwahl.

Als Gastredner konnte die Handwerkskammer Dr. Till Proeger vom Volkswirtschaftlichen Institut für Mittelstand und Handwerk an der Universität Göttingen e.V. (ifh) begrüßen. Proeger stellte eine Studie mit dem Namen Webscraping vor, die Auskunft darüber gibt, wie die Auffindbarkeit südniedersächsischer Betriebe im Internet ist und wofür die Auftritte genutzt werden. 85 Prozent der Handwerksbetriebe sind im Internet mit Homepage, Social Media-Kanal oder Eintrag bei Google oder den Gelben Seiten auffindbar, nur 15 Prozent haben keine Internetpräsenz. Insbesondere die Lebensmittelhandwerke, so Proeger, würden ihre Internetauftritte überdurchschnittlich stark für Nachwuchswerbung und Stellenausschreibungen nutzen aber auch Online-Shops seien besonders in dieser Branche vermehrt zu finden. „Im Göttinger Raum haben wir wiederum im Handwerk ein starkes Innovationspotential. Hier finden wir die meisten Betriebe, die die Arbeit mit Drohnen oder 3D-Druck auf ihren Seiten angeben.“

Mehr Betriebe trotz Corona

In ihrem Bericht aus der Arbeit der Handwerkskammer stellten Präsident Delfino Roman und Hauptgeschäftsführerin Ina-Maria Heidmann unter anderem den aktuellen Mitgliederbestand vor. „Trotz Corona haben wir einen Zuwachs von 39 Mitgliedsbetrieben, sogar das Kosmetikhandwerk, das im vergangenen Jahr fast ein halbes Jahr geschlossen war, kann ein Plus von 22 Betrieben verzeichnen“, so Roman. Aktuell sind rund 7.800 Handwerksbetriebe Mitglied in der Handwerkskammer.

Den großen Veranstaltungen der Handwerkskammer erteilten Roman und Heidmann eine Absage. „Sommerfest und Meisterfeier sind in diesem Jahr aufgrund der voraussichtlich geltenden Einschränkungen nicht denkbar oder einfach nicht zu verantworten. Wir sagen in diesen Tagen die Meisterfeier bei den Meisterschülern der zwei betroffenen Jahrgänge ab“, bedauerte Roman. Hier werde die Kammer auf eine digitale Alternative setzen.

Verkauf BBZ-Gebäudeteil A

Im Zuge der BBZ-Modernisierung am Standort Hildesheim sei das Internat bezugsfähig. „Entstanden sind moderne Einzel- und Doppelzimmer mit teilweise barrierefreien Badezimmern“ so die Hauptgeschäftsführerin. Die Vollversammlung stimmte dem Verkauf des im Zuge der Modernisierung nicht mehr benötigten Gebäudeteils in der Borsigstraße (Bauteil A) zu.

Kammer zahlt Beitrag zurück

Die Vollversammlung hat mit der Annahme des Jahresabschlusses 2020 Verlässlichkeit bewiesen. Ende 2019 hatte das Gremium eine Entlastung der Ausbildungsbetriebe beschlossen, die ihre Auszubildenden in die Überbetriebliche Lehrlingsunterweisung (ÜLU) der Berufsbildungszentren Hildesheim und Göttingen entsenden. Diese Unterstützung wurde solidarisch von allen Mitgliedsbetrieben – also auch nicht ausbildenden Betrieben – mit dem Zusatzbeitrag finanziert. Da die zweckgebundenen Gelder in Höhe von 731.000 € nicht vollständig benötigt wurden, werden sie nun anteilig an die Betriebe mit Zusatzbeitragspflicht zurückgezahlt.

Handwerk und Politik

„Starke Kommunen – starkes Handwerk“ – unter diesem Motto hat die Vollversammlung ein Positionspapier zu den Kommunalwahlen in Niedersachsen am 12. September verabschiedet. Es enthält eine Zusammenfassung der aktuellen mittelstandspolitischen Positionen des regionalen Handwerks mit kommunalem Bezug.

Präsident Roman wies anlässlich der Verabschiedung des Papiers auf die engen Beziehungen zwischen Handwerk und Kommunen hin: „Das Handwerk ist oft der wichtigste Arbeitgeber und Ausbilder in einer Kommune.“ Es trage maßgeblich zur positiven Wirtschaftsentwicklung in der Region bei. „Handwerksbetriebe sind in der Regel eng verbunden mit dem eigenen Ort und stärken das bürgerschaftliche Engagement in den Kommunen, ob im Verein, in der Freiwilligen Feuerwehr, in der Kirche oder in der Kommunalpolitik selbst“, betonte Roman. „Wir brauchen verlässliche und motivierende Rahmenbedingungen für das Handwerk, die eine nachhaltige Entwicklung von Unternehmen ermöglichen, die regionale Wertschöpfung fördern und den Gründergeist stärken. Wir verstehen das Positionspapier als Empfehlung für die Kommunalpolitik und stehen als Handwerkskammer ebenso wie die Kreishandwerkerschaften vor Ort jederzeit für Gespräche zur Verfügung.“

PR
Foto: HWK

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