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Schule der Solidarität

HILDESHEIM. Mehr Einsatz für und eine stärkere Beteiligung von jungen Menschen: Diese Impulse gehen von der digitalen Zukunftskonferenz der Katholischen Kirche in Bolivien mit den deutschen Bistümern Trier und Hildesheim aus. Vom 18. bis 20. Juli hatten über 50 Engagierte und Verantwortliche über den Stand der Partnerschaft und zukünftige Projekte beraten.

Hintergrund dieser Zukunftswerkstatt: Im Oktober dieses Jahres werden der Trierer Bischof Dr. Stephan Ackermann und der Hildesheimer Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ zusammen mit dem Vorsitzenden der Bolivianischen Bischofskonferenz, Erzbischof Ricardo Centellas, einen neuen Partnerschaftsvertrag unterzeichnen. Die Konferenz diente der Vorbereitung und Konkretisierung der neuen Vereinbarung, nachdem in einem dreijährigen Prozess der Verlauf der Partnerschaft von allen Beteiligten umfassend begutachtet wurde.

Eines der wesentlichsten Ergebnisse: Die Partnerschaft soll noch mehr als bisher junge Menschen beteiligen. Dazu könnte zum einen der bestehende Freiwilligendienst gestärkt werden. Seit 1990 gehen regelmäßig junge Deutsche für ein soziales Jahr nach Bolivien, seit 2003 engagieren sich junge Bolivianerinnen und Bolivianer in den deutschen Partnerbistümern. Zum anderen werden weitere Angebote und Formate jungen Menschen umfassendere Möglichkeiten bieten, sich in die Partnerschaft einzubringen.

Zweiter Schwerpunkt der Zukunftswerkstatt: Fragen der Bewahrung der Schöpfung, der Klimagerechtigkeit und der Überwindung von Ungleichheit und Armut. Leitgedanke ist dabei die „Sorge um das gemeinsame Haus“, den Papst Franziskus in seiner Umweltenzyklika „Laudato Si“ entfaltetet: Ökologische und soziale Fragen müssen gemeinsam bedacht und auch vor dem Hintergrund des eigenen Lebensstils beantwortet werden. Die Partnerkirchen sind sich dabei ihrer eigenen Verantwortung bewusst, die sowohl das öffentliche Eintreten für die Klimagerechtigkeit als auch das eigene konkrete Handeln betrifft. Eine weitere Idee ist das Einrichten einer von allen drei Partnern getragenen Umweltkommission, in der politisches Engagement, ökologische Schulungsprogramme sowie spirituelle und somit bewusstseinsbildende Fragen konkreter gemeinsam verabredet werden.

Für Erzbischof Ricardo Centellas ist die Partnerschaft ein besonderer Hoffnungsschimmer: „Sie ist eine Schule der Solidarität.“ Dabei geht es nicht allein um die gegenseitige Hilfe und Unterstützung: „Die Partnerschaft bereichert unsere christliche Verpflichtung, sich für eine bessere Welt einzubringen.“

„Gerade in diesem Tagen ist uns schmerzlich bewusst geworden, wie verletzlich wir auch im 21. Jahrhundert sind – das hat uns die verheerende Hochwasser-Katastrophe gezeigt“, betont der Trierer Bischof Stephan Ackermann. Große Teile des Hochwassergebiets gehören zum Bistum Trier: „Unsere Gedanken sind bei den Menschen, die umgekommen sind, bei ihren Angehörigen, bei denen, die alles verloren haben, aber auch bei den ungezählten Helferinnen und Helfern.“ Auch im Partnerland Bolivien kommt es immer wieder zu Überschwemmungen und Dürren, die Todesopfer fordern und Menschen obdachlos machen: „All das zeigt, wie wichtig engagierte politische und gesellschaftliche Schritte gegen den menschengemachten Klimawandel sind – auch durch unsere Partnerschaft.“

Der Einsatz gegen den Klimawandel ist für den Hildesheimer Bischof eine Schnittstelle zu mehr Beteiligung von jungen Menschen in der Partnerschaft: „Die Klimabewegung ist eine Jugendbewegung – und das weltumspannend.“ Daher sei es unerlässlich, jungen Menschen noch größere Freiräume und Möglichkeiten im Gestalten der Partnerschaft einzuräumen: „Ich erlebe da ein beeindruckendes Engagement, das uns auf neue Wege führen wird.“

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