Schenkung an das Stadtmuseum

Jubiläums „700 Jahre Judentum in Hildesheim“ am Freitag, 16.09.2022 die Porträts von Moses Dux (19.09.1800 – 13.12.1886) und Julie Dux, geb. Meyerhof (18.12.1810 – 05.12.1900) im Stadtmuseum im Knochenhauer-Amtshaus von deren Ur-Urenkelin Lis Ekner entgegengenommen.

Kumme hat sich bei Lis Ekner und ihrem mitgereisten Cousin Nils Ekner ganz herzlich für die Schenkung bedankt – in deren Muttersprache dänisch ­– und bekräftigt, dass das jüdische Leben Hildesheims fest zur Stadtgeschichte gehöre.

Die Schenkung der Gemälde geht zurück auf eine Stolpersteinlegung für fünf Mitglieder der Familien Dux und Meyerhof im Mai 2019, bei dem der Vorsitzende des Hildesheimer Museumsvereins, Dr. Hartmut Häger, auf die Belgierin Prof. Dr. Aude Busine traf, ebenfalls eine Nachfahrin der Familien Dux und Meyerhof.

Moses und Julie Dux repräsentieren jüdisches Bürgertum einerseits und den Aufschwung des Hildesheimer Bürgertums im 19. Jahrhundert andererseits. „Vorher war Hildesheim im Grunde eine arme Stadt.“, verdeutlicht Hartmut Häger. Private Bankhäuser, wie das von Moses Dux 1831 gegründete, ­haben in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Hildesheims Industrialisierung und seinen Ausbau zum regionalen Verkehrs- und Handelszentrum erheblich mitfinanziert.

Die Porträts wurden von dem Hildesheimer Künstler Friedrich Eltermann (22.12.1835 – 18.06.1919) gemalt, der seinerzeit ein gefragter Maler in der Hildesheimer Gesellschaft gewesen ist.

Die Ölgemälde werden im Stadtmuseum in der neu aufgestellten Abteilung zur jüdischen Geschichte Hildesheims präsentiert. Lis Ekner gibt zu, dass ihr die Gemälde, die bis vor kurzem noch in Ihrem Wohnzimmer in Kopenhagen hingen, fehlen würden, ist aber froh, dass sie wieder in Hildesheim sind: „Es fühlt sich an als hätten wir sie nach Hause gebracht.“

Lis Ekner ist Vorstandsmitglied des Dänischen Jüdischen Museums in Kopenhagen, Mitglied der Jüdischen Gemeinde und Vizepräsidentin der Gesellschaft für Dänisch-Jüdische Geschichte. Sie ist eine Nachfahrin der Hildesheimer Familie Dux und vielfach verwandt und verschwägert mit der Familie Meyerhof, die u. a. den Nobelpreisträger Otto Meyerhof, die Schriftstellerin Leonie Meyerhof, die Malerin Agnes Meyerhof und den Ägyptologen Wilhelm Spiegelberg hervorbrachte.

PR
Fotos: Benjamin R. Riebsamen, © RPM