Mittwoch, 18. Juni 2025

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Regionalbischöfin verabschiedet Superintendentin Katharina Henking in den Ruhestand

Regionalbischöfin Dr. Adelheid Ruck-Schröder hat am Ostersonntag in der vollbesetzten St.-Nicolai-Kirche in Alfeld Superintendentin Katharina Henking in den Ruhestand verabschiedet. In einem Festgottesdienst würdigte sie die 65-Jährige als „eine profiliert und wirkmächtig leitende Figur“ der Landeskirche, deren Amtszeitende eine Zäsur markiere – für sie selbst, den Kirchenkreis Hildesheimer Land-Alfeld und weit darüber hinaus.

Vor ihrer Entpflichtung durch die Regionalbischöfin hatte Henking im Gottesdienst ihre letzte Predigt als Superintendentin gehalten.

Regionalbischöfin Ruck-Schröder betonte in ihrer Ansprache: „Du hast eine Vision gehabt: Ein Wir-Gefühl wolltest du aufbauen – und hast es auch.“ Henking habe Menschen zusammengebracht, mit Leidenschaft Kirche gestaltet und ihrer theologischen Berufung stets eine besondere Musikalität verliehen. Sie habe Konflikte nicht gescheut, sondern sie gestaltet – mit Haltung, mit Mut.

Auch jenseits des Kanzellichts habe Henking „Kernerarbeit“ geleistet: im Aufbau der Kita-Trägerschaft, in der Stärkung multiprofessioneller Teams, in der Gestaltung neuer Arbeitskulturen. Dem Schutz und der Unterstützung von Haupt- und Ehrenamtlichen maß sie dabei stets besonderes Gewicht bei.

„Ich musste reinkämpfen“, habe Henking über ihren beruflichen Weg gesagt. Für nachfolgende Pastorinnen, so Ruck-Schröder, sei das ein Weg gewesen, „den ihr vorausgegangen und geebnet habt“. Persönlich wie institutionell sei Henkings Wirken prägend gewesen – auch in ihrer Rolle als langjährige Stellvertreterin des Regionalbischofs und der Regionalbischöfin.

„Wir verabschieden eine Superintendentin con grandezza – großartig, prächtig“, sagte Ruck-Schröder am Ende ihrer Rede und sprach damit nicht nur für die Landeskirche, sondern auch für viele Wegbegleiterinnen und Wegbegleiter.

Henkings Herzensprojekt waren die „Taufengel“ – ein seelsorgerliches Format, das sie mit Wanderungen und einer Broschüre bundesweit bekannt machte. Seit 2011 leitete Henking den Kirchenkreis, zunächst mit Christian Castel, später mit Franziska Albrecht – als erste gleichberechtigte Doppelspitze in der Landeskirche Hannovers. Was damals noch Modellcharakter hatte, fand später mehrfach Nachahmung. Doch nicht nur strukturell setzte Henking Maßstäbe: Ihre Amtsführung war geprägt von klarer Kommunikation, Offenheit und einem feinen Gespür für Nähe – auch und gerade in schwierigen Themen wie der Aufarbeitung sexualisierter Gewalt.

Musikalisch gestaltet wurde der festliche Rahmen von Kirchenkreiskantor Tobias Langwisch, der Kirchenkreiskantorei sowie der Popkantorin Hanna Jursch. Im Anschluss an den Gottesdienst fand ein Empfang im Gemeindehaus statt, bei dem Weggefährtinnen und Weggefährten Gelegenheit hatten, sich persönlich zu verabschieden.

Katharina Henking zieht gemeinsam mit ihrem Ehemann Arwed nach Göttingen. Ganz ohne Musik wird es dort wohl nicht weitergehen – die Leitung eines Chors könnte zu ihrer neuen Aufgabe werden. Die Kirche aber, so wurde in Alfeld deutlich, wird ihre Stimme auch künftig nicht überhören.

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