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Steigende Futterkosten belasten Milcherzeuger

NIEDERSACHEN. Niedersachsens Milcherzeuger kommen erneut unter wirtschaftlichen Druck. Im vergangenen Jahr haben die Landwirte mit dem Schwerpunkt Milchviehhaltung deutlich aufholen können, das Jahr 2018 hat sie nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes erneut stark zurückgeworfen. Die wirtschaftlichen Kenndaten sind nach einer Aufstellung der Agrarmarktinformationsgesellschaft (AMI) in Bonn in den ersten acht Monaten des laufenden Jahres gegenüber dem Vorjahr um 25 Prozent eingebrochen. Den größten Effekt haben die geringeren Milcherzeugerpreise, die im ersten Halbjahr 2018 um 7,6 Cent je Kilogramm gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen sind. Auch geringere Erlöse für Altkühe schlagen sich auf der Einnahmenseite nieder. Auf der anderen Seite sehen sich die Milcherzeuger auf ihren Rechnungen für Futter mit deutlich höheren Kosten konfrontiert. Für Futtergetreide gilt das ebenso wie für Grundfutter. Im Trockensommer 2018 ist in den Grünlandregionen die Futterernte weggetrocknet, das betrifft in erster Linie den Grasaufwuchs auf den Wiesen, aber auch die wärmeliebenden Maispflanzen haben unter der anhaltenden Trockenheit zuletzt stark gelitten. Die knappe Futterernte hat den Preisen Auftrieb gegeben, Sojaschrot als Kraftfutterkomponente dagegen wurden zuletzt etwas günstiger gehandelt.

Betriebswirtschaftler bemessen die Wirtschaftlichkeit der Milchviehhaltung als Deckungsbeitrag je Kuh und Jahr. Bei einer Jahresleistung von 8.500 Kilogramm Milch ist dieser im ersten Halbjahr 2018 auf 750 Euro abgeschmolzen, gegenüber dem Vorjahr mit einem Wert von 1.069 Euro ein Einbruch um mehr als 25 Prozent. Von diesem Betrag müssen noch weitere feste Kosten, zum Beispiel zur Arbeitserledigung oder für Gebäude, bezahlt werden. Aktuell stehen die Milchviehhalter noch schlechter da als vor den Krisenjahren 2015 und 2016. Lediglich im Jahr 2017 konnten auskömmliche Deckungsbeiträge erzielt werden. Für viele Betriebe war diese Phase der Erholung deutlich zu kurz. Die Erzeugerpreise zeigen momentan wieder etwas nach oben, die variablen Kosten dagegen ziehen weiter an. Die Milchviehhalter setzen ihre Hoffnung jetzt darein, dass die zu erwartenden Steigerungen auf der Einnahmeseite über ein höheres Milchgeld die Steigerungen auf der Kostenseite mehr als aufwiegen. So könnten in dem von der Dürre geprägten Krisenjahr zumindest viele Milcherzeuger am Ende doch noch von einem durchwachsenen Jahr als Fazit sprechen.

LPD
Foto: Landvolk

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