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Rübenanbauer fordern „Fair Play“ für Zuckerrüben

NIEDERSACHSEN. Das Jahr 2018 war weder für die Rübenanbauer noch für die Zuckerwirtschaft zum „Zuckerschlecken“. Eine erhebliche Überproduktion an Zucker, der bereits 2017 erzeugt wurde, hat auch auf dem europäischen Zuckermarkt zu historisch niedrigen Preisen geführt. Mit schwierigen Marktbedingungen kennt sich die Branche zwar aus, sie hat sich bereits vor einigen Jahren auf die Deregulierung des europäischen Zuckermarktes eingestellt.

Zusätzliche Unsicherheiten steuert in jüngster Zeit die Politik bei. So werden nach Darstellung des Dachverbandes Norddeutscher Zuckerrübenanbauer (DNZ) und der Nordzucker AG in elf Mitgliedstaaten der EU Sonderbeihilfen für den Rübenanbau gezahlt, Deutschland zählt nicht dazu. Außerdem bestehen in zwölf Ländern Ausnahmegenehmigungen für die Anwendung von neonicotinoiden Beizmitteln, die den jungen Keimling gegen Insektenfraß schützen sollen. Sie waren erst im Sommer 2016 von der EU-Kommission generell verboten worden. Darüber hinaus gibt es für die Einführung neuer Pflanzenschutztechnologien national sehr unterschiedliche Genehmigungspraktiken. Was bereits in Skandinavien in der Praxis angewendet werden darf, scheitert in Deutschland an neuen behördlichen Auflagen.

Rübenanbauer und Zuckerwirtschaft fordern deshalb die Politik auf, endlich konsequent für einheitliche Wettbewerbsbedingungen auf dem europäischen Zuckermarkt zu sorgen. „Wir wollen keine Sonderbehandlung, fordern aber ‚Fair Play‘ für unseren heimischen Rübenanbau“, sagt der DNZ-Vorsitzende Helmut Bleckwenn. Für die Nordzucker stuft Vorstandsvorsitzender Dr. Lars Gorissen die gemeinsame Wertschöpfungskette aus Rübenanbau und Zuckergewinnung als wettbewerbsfähig ein. Die Politik jedoch störe dieses Gleichgewicht und setze damit Landwirte wie Verarbeitungsunternehmen erheblichen Wettbewerbsverzerrungen aus. Mit einer Rückschau auf die gerade beendete Zuckerrübenkampagne und einer Vorschau auf die neue Wachstumsperiode tauschen sich Landwirte, der DNZ und die Nordzucker als Verarbeitungsunternehmen aktuell auf den Anbauerversammlungen aus. Alle Termine sind mit Datum und Veranstaltungsort angekündigt unter www.dnz.de.

LPD
Foto: DNZ

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