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Das Geld ist da, aber wo ist der Wolf?

NIEDERSACHSEN. „Geld ist anscheinend da. Auf eine Anfrage der Grünen im Landtag hat die Landesregierung bestätigt, dass ausreichend Geld zur Finanzierung des Wolfmanagements vorhanden ist und dieses sogar noch aufstocken könnte“, sagt Jörn Ehlers, Landvolkvizepräsident. Das aber nütze den Weidetierhaltern recht wenig, wenn sie – wie gerade in Engensen in der Region Hannover geschehen – auf ihren Weiden gerissene Kälber finden und tagelang mangels Personals auf die Entnahme der Blutprobe zur DNA-Bestätigung des Wolfsrisses warten müssen. „Der Rodewalder Wolf muss weg. Der Anblick auf gerissene und schon halb verwesende Tiere kann niemand zugemutet werden. Wir zweifeln langsam daran, ob das Land den Rodewalder Wolf wirklich schießen lassen will“, zeigt sich Jörn Ehlers skeptisch.

„Zum einen bekräftigt die Landesregierung mit der stetigen Verlängerung, die letale Entnahme des Rodewalder Rüden umsetzen zu wollen. Andererseits soll dies unter höchstmöglicher Schonung des Individuums sowie der übrigen Rudelmitglieder erfolgen“, zitiert Ehlers die Landesregierung. „Das Erschießen eines Wildtieres geht nicht im Schongang. Nur mit einer gezielten und fachgerecht ausgeführten Entnahme kommt man zu einem Ergebnis. Da gibt es nichts zu beschönigen, da muss die Landesregierung endlich Fakten schaffen“, fordert Ehlers. Ihn ärgert ebenso wie die betroffenen Tierhalter, dass der Rodewalder Wolf noch nicht geschossen wurde – obwohl das Territorium bekannt ist, über DNA-Analysen die Risse eindeutig zugeordnet werden können und Fotos mit Metadaten den Standort des Rudels liefern. „Monatelanges Monitoring verursacht nur Kosten, irgendwann muss man zur Tat schreiten“, fordert Ehlers. 83.000 Euro habe bislang die erfolglose Jagd auf den Leitwolf gekostet. Von insgesamt 2,841 Millionen Euro für das Wolfsmanagement sind für Billigkeitsleistungen, fachliche Stellungnahmen, Beauftragung der DNA-Analysen, Wolfsberaterpauschalen und weitere Posten fast 1,4 Mio. Euro veranschlagt. Die andere Hälfte steht für Präventionsmaßnahmen zur Verfügung. 1.280 Anträge wurden dazu gestellt, davon allein 508 in 2019. Von diesen befinden sich 175 in der inhaltlichen Bearbeitung, 247 liegen auf Halde. „Das ist ein nicht hinnehmbarer Zustand. Der Personalmangel geht zu Lasten der Weidetierhalter, die gefrustet die von der Gesellschaft geforderte Weidetierhaltung aufgeben. Aussagen, dass die Genehmigung zur Entnahme auslaufe, wenn aufgrund weniger Schäden die Gefahr gebannt sei, sind für die Weidetierhalter ein Schlag ins Gesicht“, sagt Ehlers. Der Bio-Bauer mit Mutterkuhhaltung aus Engensen hält 100 Tiere ganzjährig auf der Weide. Diese Fläche wolfssicher einzäunen, ist nicht leistbar, zumal sich die Kühe das Wasserloch mit fast 50 freilebenden Hirschen teilen. „Wollen wir alles dem Wolf überlassen? Der Biobauer wird seinen Bestand verringern. Neben der Futterknappheit ist der Wolf ein Grund. Es bleibt nur der Abschuss des Wolfes“, fordert Ehlers.

LPD

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