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Linke: Sitech Sitztechnik Hannover muss erhalten bleiben

HANNOVER. Seit Ende 2019 ist der Sitech-Standort im VW-Werk Hannover von der schrittweisen Schließung bedroht, was für 470 Beschäftigte den dauerhaften Verlust des Arbeitsplatzes bedeuten würde. Betroffen davon wären viele junge Familien, da es sich bei den Kolleginnen und Kollegen bei Sitech Hannover überwiegend um junge Beschäftigte handelt, die eine Perspektive brauchen. Ausschlaggebend für einen möglichen Erhalt der Arbeitsplätze und des Standortes in Hannover ist vor allem die Vergabe der Sitzproduktion für das VW-Modell T7. Mit Blick auf eine in der kommenden Woche bei VW in Wolfsburg möglicherweise anstehende Entscheidung über die Zukunft des Sitech-Standortes Hannover erklärt Heidi Reichinnek, Landesvorsitzende der niedersächsischen LINKEN: „Während im VW-Konzern aktuell der nächste Absatzrekord gefeiert wird, bangen in Hannover hunderte Beschäftigte um ihren Job. Das ist ein Skandal! Denn durch die Schließung des Sitech-Standorts Hannover wird den überwiegend jungen Beschäftigten und ihren Familien die Existenzgrundlage genommen. Eine Standortschließung wäre seit Jahrzehnten bundesweit einmalig im VW-Konzern und stellte einen Bruch der Regel dar, betriebsbedingte Kündigungen unbedingt zu vermeiden. Wir fordern die Spitze des VW-Konzerns und vor allem die Landesregierung deshalb dringend auf, sich hier einzuschalten und diese Absicht zu verhindern. Darüber hinaus muss die inzwischen gängige Vergabepraxis von VW, die Produktion von Komponenten schrittweise in Niedriglohnländer zu verlagern, wieder geändert werden.“

Schon bei der ersten Protestkundgebung der IG Metall am 20.Dezember 2019 vor dem Werk Hannover wurde deutlich gesagt, dass nicht nur der Sitech-Standort im VW-Werk Hannover insgesamt gefährdet sei, sondern zugleich auch Dutzende Beschäftigte bei Sitech in Wolfsburg. Sollten sich Presseberichte bestätigen, wonach VW sogar eine kurzfristige Auslagerung der Sitzeproduktion für das aktuell laufende Modell T6 plane, würde VW dem Sitech-Standort Hannover damit den Todesstoß versetzen. Das darf nicht passieren!

LINKEN-Co-Vorsitzender, Lars Leopold, betont: „Die Geschäftsleitung der Sitech versucht, Betriebsrat und IG Metall mit unmöglichen Forderungen zu erpressen, um die Schließung der Produktion in Hannover begründen zu können und dann als Saubermann da zu stehen. Das muss sofort aufhören! Wir sind solidarisch mit den Beschäftigten, dem Betriebsrat bei Sitech und der IG Metall und schließen uns ihren Forderungen an. Wir schlagen vor, ein sofortiges Verhandlungsmoratorium in Kraft zu setzen. Das nimmt den von der Sitech-Geschäftsleitung und VW künstlich erzeugten Zeitdruck raus und schafft Zeit für Lösungen, um die Arbeitsplätze für alle am Standort Hannover und Wolfsburg zu erhalten und langfristig zu sichern.“

Unsere Forderungen an die Geschäftsführung der Sitech, VW als Eigentümer der Sitech Sitztechnik GmbH und an die Landesregierung von Niedersachsen sind:

  1. Die Auftragszusage für Sitech Hannover für das Nachfolgemodell VW-T 7 von 2017 muss Bestand haben. Schluss mit den weiteren Verzichtsforderungen der Geschäftsleitung Sitech und des zuständigen Komponentenvorstandes von VW.
  2. Keine betriebsbedingten Kündigungen, sondern Findung von Arbeitsplatzalternativen bei VW im Falle von Produktions(teil-)stillegungen für die Standorte Hannover und Wolfsburg.
  3. Ein sofortiges Moratorium aller Verhandlungen über Personalabbau für die Standorte Hannover und Wolfsburg ab dem 20. Jan. 2020, bis z.B. tarifvertragliche Lösungen analog schon bestehender Beschäftigungssicherungstarifverträge, wie in der Metallindustrie üblich, vereinbart werden können.
  4. Keine Ersatzproduktion für Sitze des VW-Modells T6 in Stadthagen.
  5. Erhalt aller drei inländischen Standorte auf dem Beschäftigtenniveau von 2019.
  6. Keine weitere Auftragsvergabe in Niedriglohnländer in Europa und anderswo.

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