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„Das Corona-Virus zirkuliert in Niedersachsen weiter nicht“

NIEDERSACHSEN. Unterrichtung von Ministerin Dr. Reimann zu „Aktuelle Entwicklungen zur Ausbreitung des Coronavirus“

Nachfolgend die Unterrichtung:

„Angesichts der Entwicklung in Bezug auf das Corona-Virus möchte ich Sie auch hier im Parlament über die aktuelle Lage und den Stand der Vorbereitungen in Niedersachsen unterrichten.

Die wichtigste Botschaft vorweg lautet: Das Corona-Virus zirkuliert in Niedersachsen weiter nicht. Stand jetzt gibt es in Niedersachsen auch noch keinen bestätigten Fall einer Infektion.

Dennoch sehen wir die aktuelle Entwicklung in unseren Nachbarländern mit der gebotenen Ernsthaftigkeit. Neben der ausgesprochen dynamischen Entwicklung in Italien haben wir gestern die Meldung über bestätigte Fälle in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen erhalten.

Angesichts der Tatsache, dass es in Italien offenbar nicht gelungen ist, die Infektionskette trotz der eingeleiteten rigorosen Maßnahmen zu durchbrechen, kann nicht ausgeschlossen werden, dass das Virus auch über den ausgewiesenen Risikobereich hinaus zirkuliert. Dies sind bislang die Provinz Lodi in der Region Lombardei und die Stadt Vo in der Provinz Padua in der Region Venetien. Damit erhöht sich die Wahrscheinlichkeit des Auftretens in Deutschland. Wir müssen auch in Niedersachsen mit ersten Fällen rechnen.

Die Landesregierung, die Gesundheitsbehörden und die Akteurinnen und Akteure im Gesundheitssystem in Niedersachsen sind gut vorbereitet. Niedersachsen war eines der ersten Länder, das die Diagnostik des Virus vor Ort im Landesgesundheitsamt vornehmen kann. Das ist auch der Arbeit der Kolleginnen und Kollegen dort zu verdanken.

Wir haben außerdem ein „Überwachungssystem“ für akute Atemwegserkrankungen,die so genannte ARE-Surveillance. Dieses Programm dehnen wir nun auf das Corona-Virus aus. Seit Beginn des Ausbruchs finden regelmäßig Telefonkonferenzen auf unterschiedlichen Ebenen zwischen Bund und Ländern zur Abstimmung der Maßnahmen statt. Die Kommunen und deren Gesundheitsämter werden über das Landesgesundheitsamt laufend über die Lage und die Maßnahmen unterrichtet und im konkreten Einzelfall unterstützt. Das Zentrum für Gesundheit und Infektionsschutz hat hierfür im Landesgesundheitsamt eine ständige Rufbereitschaft.

Angesichts der geschilderten Lage bereiten wir uns in Niedersachsen weiterhin auf verschiedene Szenarien vor. Zur Stunde tagt ein von mir einberufener Kreis von Expertinnen und Experten aus allen Bereichen der Landesregierung, der Kommunen und des Gesundheitssystems, um die Information der Öffentlichkeit und alle mit dem Infektionsgeschehen verbundenen Verfahren zu koordinieren. Diese Koordinierungsgruppe wird für die Koordination der erforderlichen Maßnahmen sorgen.

Wie eingangs erläutert, beobachten wir noch keine Zirkulation des Virus und müssen uns noch nicht mit entsprechenden Krankheitsfällen auseinandersetzen. Mit diesem Instrument können wir frühzeitig auf Herausforderungen, wie die Behandlung und die Ausbreitung von bestätigten Corona-Infektionen, reagieren und uns abstimmen.

Nach allem, was wir über das Corona-Virus heute wissen, sind leichte Krankheitsverläufe die Regel. Dies erschwert zwar einerseits das Erkennen von Infektionsfällen und eine Begrenzung des Infektionsgeschehens. Es bedeutet aber gleichzeitig, dass die allermeisten Betroffenen eine mögliche Erkrankung zuhause auskurieren können, ohne in einem Krankenhaus behandelt werden zu müssen. Für schwere Krankheitsverläufe verfügt jedes Krankenhaus in Niedersachsen über das notwendige medizinische Know-how, um eine gute medizinische Versorgung der betroffenen Patientinnen und Patienten sicherzustellen.

Es mag banal klingen, aber wie für Influenza oder bei grippeähnlichen Erkrankungen, so gilt dies auch für das neue Coronavirus: Waschen Sie häufig Ihre Hände, Husten und niesen Sie in die Armbeuge und nicht in die Hände und verzichten Sie zur Begrüßung im Zweifel auf Umarmung und Händedruck.

Falls Patientinnen und Patienten den begründeten Verdacht haben, sich mit dem Corona-Virus angesteckt zu haben und erkrankt zu sein, sollen diese bitte telefonisch Kontakt mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt aufnehmen. Diese werden dann alles Weitere organisieren und den Verdacht mit dem zuständigen Gesundheitsamt abklären.

Als begründet gilt das, was zuvor für China galt, nun auch für Italien: Reisende, die mit einer in Italien erkrankten Personen einen persönlichen Kontakt hatten, sollten sich umgehend an ihr Gesundheitsamt wenden.

Ich werde den Landtag weiterhin im Plenum, bzw. im zuständigen Fachausschuss über aktuelle Entwicklungen informieren.“

PR

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