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PD Göttingen: Erste Bilanz nach fünf Tagen „Kontaktbeschränkung“

GÖTTINGEN. Fast zwei Wochen ist es her, seitdem die ersten einschneidenden Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus ergriffen wurden. Seit vergangenem Sonntag gilt in Niedersachsen die so genannte Kontaktbeschränkung, deren Einhaltung unter anderem von der Polizei kontrolliert und durchgesetzt wird.

Der Präsident der Polizeidirektion Göttingen, Uwe Lührig, zieht nach fünf Tagen eine erste Bilanz:

„Seit die Kontaktbeschränkung in Kraft getreten ist, konnten wir einen spürbaren Wandel im Verhalten der Bürgerinnen und Bürger erkennen. Die große Mehrheit hält sich erfreulicher Weise an die erlassenen Regeln und bleibt Zuhause. Dafür möchte ich all denjenigen „Danke“ sagen, die sich auch ohne unsere Kontrollen verantwortungsbewusst an die Verfügung halten und damit sich selbst und ihre Mitmenschen schützen.“

Die Polizeidirektion Göttingen war personell auf den Beginn der Kontaktbeschränkung eingestellt und hat zusätzliche Streifen zur Kontrolle dieser Regelung eingesetzt. Zusätzliches Personal war in Bereitschaft, um nötigenfalls kurzfristig die Kontrollen zu intensivieren.

„Davon mussten wir glücklicherweise keinen Gebrauch machen,“ sagte Uwe Lührig. „Ich will aber auch nicht verheimlichen, dass es nach wie vor Menschen gibt, die sich gleichgültig und damit auch verantwortungslos verhalten, indem sie sich weiterhin in Gruppen treffen, Kinder miteinander spielen lassen oder als Geschäftstreibende ihre Läden öffnen.“

Bislang wurden innerhalb der Polizeidirektion Göttingen 48 Ordnungswidrigkeitenverfahren und 13 Strafanzeigen wegen des Verstoßes gegen die Allgemeinverfügung des Niedersächsischen Sozialministeriums eingeleitet. In den überwiegenden Fällen blieb es bei gefahrenabwehrenden Maßnahmen (ca. 850) wie das Hinweisen auf Kontaktbeschränkungen oder Platzverweisungen.

Die Umfangreichen Kontrollen der Polizei gemeinsam mit den Ordnungsämtern der Städte und Landkreise werden auch in den kommen Tagen fortgesetzt.

„Unser Personalmanagement sah schon zu Beginn der umfangreichen Kontaktbeschränkung einen ressourcenschonenden Einsatz unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor. Die Kontakte untereinander wurden soweit wie möglich eingeschränkt. Mit Homeoffice und Bereitschaftsdiensten konnten wir eine „Entzerrung“ in den Dienststellen erreichen. Darüber hinaus sind diese Kolleginnen und Kollegen sehr kurzfristig abrufbar und könnten jeder Zeit in den Dienst versetzt werden. Diese vorausschauende Planung spielt uns jetzt in die Karten, obwohl wir zum Glück nur vereinzelt Corona bedingte Ausfälle zu verzeichnen haben. Natürlich ist dieses Virus auch für uns eine Belastung. Unsere Interventionsfähigkeit ist aber gesichert. Darauf können sich alle Bürgerinnen und Bürger verlassen,“ so Uwe Lührig zum Personalmanagement innerhalb seiner Behörde.

Die Polizeidirektion Göttingen beschäftigt ca. 2800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Insgesamt wurden bisher 5 davon positiv auf Corona getestet (einer ist bereits wieder genesen). 29 weitere befinden sich in vom Gesundheitsamt angeordneter häuslicher Quarantäne, 36 bleiben als Vorsichtsmaßnahme der Dienststelle zwei Wochen zu Hause.

Es gab natürlich auch eigenartige Situationen, Z.B in Hildesheim: In einer Drogerie haben sich tumultartige Szenen abgespielt. Nachdem bekannt wurde, dass der Markt eine neue Lieferung Toilettenpapier erhalten hatte, versammelten sich Bürgerinnen und Bürger bereits vor der Öffnung des Marktes vor dem Eingang. Als der Markt seine Türen öffnete sollen sich die Personen auf die Ware gestürzt und dabei das „freundliche Miteinander“ aus den Augen verloren haben. Um einer erneuten Eskalation vorzubeugen wird bei der nächsten Lieferung die Polizei Präsenz zeigen und gegebenenfalls eingreifen.

„Wir alle befinden uns in einer Ausnahmesituation und deswegen verstehe ich auch die Verunsicherung der Menschen. Allerdings braucht niemand einen Versorgungsengpass zu fürchten, sodass „Hamsterkäufe“ dem Einzelnen nicht nutzen und der Allgemeinheit eher schaden. Wortgefechte und sogar Schubsereien wegen einer Packung Toilettenpapier irritieren mich doch sehr. Dass die Polizei vereinzelt Geldtransporte begleiten und schützen muss, ist sicherlich nachvollziehbar. Aber dass wir als Polizei auch die Verteilung von Toilettenpapier schützen müssen, hätte ich mir niemals vorstellen können,“ kommentiert der Polizeipräsident den Sachverhalt.

PR

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