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Biodiversität: Landwirtschaftskammer Niedersachsen weist auf Bedeutung der Teichwirtschaft hin

NIEDERSACHSEN. Lichtblick für Niedersachsens Teichwirtschaft: Die Artenschutzdiskussion im Zuge des Niedersächsischen Wegs, die aktuellen politischen Anstrengungen für die Biodiversität sowie neue Ansätze zur Wasserrückhaltung lassen die Teichwirt*innen auf mehr Unterstützung und Wertschätzung ihrer Arbeit hoffen.

Niedersächsische Teichlandschaften und Großteichanlagen gehören zu den Hotspots des Artenschutzes und der Lebensraumvielfalt. So bietet zum Beispiel die traditionelle Karpfenteichwirtschaft mit dem Wasserstau- und Ablassmanagement und den periodisch trockengelegten Teichböden einer Vielzahl geschützter Arten den zunehmend bedrohten Lebensraum und Nahrungsgrundlagen. Es gibt Arten- und Lebensgemeinschaften, die fast nur noch in diesem von Teichwirt*innen aufwändig gepflegten Lebensraum in Niedersachsens Kulturlandschaft überleben können.

Doch die Kosten für Damm- und Stausicherung, Teichböden, Pflanzenkontrolle und Fischbiomassenerhaltung sind hoch. Auch wegen des anhaltend sehr hohen Fraßdrucks auf die Fischbestände durch Kormoran, Reiher, Fischotter und weitere fischfressende Wildtiere steht diese extensive Wirtschaftsform mit der anspruchsvollen Landschaftspflege akut vor dem betriebswirtschaftlichen Aus. Nach Einschätzung des Landesfischereiverbands Niedersachsen e.V. stehen derzeit etwa 500 ha Teichlandschaft in Niedersachsen vor der Pflege- und Bewirtschaftungsaufgabe. Eine solche Aufgabe hätte zur Folge, dass diese Landschaften schnell verbuschen beziehungsweise bewalden. Die ehemaligen Grundwerte –meist bereits nach FFH-Recht besonders wertvolle Schutzgebiete – gingen dabei verloren. „Für das Land Niedersachsen könnte dann eine FFH-Strafe der EU oder ein aufwendiges und kostenintensives Wiederherstellungsgebot drohen“, erklärt Steffen Göckemeyer, Fischereiberater der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, „in anderen Bundesländern gibt es hierzu bereits teure Planungen zur Wiederherstellung.“

Derzeit gibt es in Niedersachsen kein Förderprogramm für Teichwirte, Teichanlagenbesitzer und Fischzüchter, um Artenschutzleistungen nachhaltig auszubauen beziehungsweise zu unterstützen. Das wird auch vom Landesfischereiverband Niedersachsen e.V. kritisch bewertet. Die in Teilen bereits sehr erfolgreichen Kooperationen mit Angelverbänden und Naturschutzorganisationen könnten vertieft und weiterentwickelt werden. Denn Niedersachsens Fischwirt*innen verfügen über erforderliches Fachwissen sowie die entsprechende technische Ausrüstung und wertvolle strukturreiche Anlagen, um unterschiedlichen Arten Lebensraumrefugien bereitzustellen. In Bezug auf den Fischartenschutz betrifft das aktuell besonders zum Beispiel die Arten Äsche, Bachforelle, Karausche, Schlammpeitzger und Edelkrebs.

Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen steht als Beratungsorganisation für die Binnengewässer und Fischlebensräume sowie zur Unterstützung und Sicherung der Teichwirtschaft zur Verfügung.

PR
Fotos:
Dr. Matthias Emmrich/ Anglerverband Niedersachsen e.V.
Teichwirtschaft Aschauteiche

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