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Verlegung von Stolpersteinen wird fortgesetzt

HILDESHEIM. Das Projekt „Stolpersteine“ des Kölner Künstlers Gunter Demnig soll die Erinnerung an Menschen, die unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft verfolgt, deportiert, ermordet oder in den Selbstmord getrieben wurden, wachhalten. Bei den „Stolpersteinen“ handelt es sich um würfelförmige Steine, die auf der Oberseite eine Messingplatte mit Informationen über das jeweilige Opfer tragen. „Stolpersteine“ werden jeweils vor dem letzten frei gewählten Wohnort des betreffenden Menschen in den Boden eingelassen. Die ersten „Stolpersteine“ in Hildesheim wurden am 25. November 2008 von Gunter Demnig verlegt, mittlerweile sind es 95.

Werben dafür, eine Patenschaft für einen Stolperstein zu übernehmen (v. l.): Oberbürgermeister Dr. Ingo Meyer, Sven Abromeit (Vorsitzender des Hildesheimer Heimat- und Geschichtsvereins), Dr. Hartmut Häger (Vorsitzender des Hildesheimer Museumsvereins und Initiator der Stolpersteinprojekte 2020 und 2021) und Astrid Buhrmester-Rischmüller (Stadt Hildesheim, Fachbereich Archiv und Bibliotheken, Stadtarchiv und wissenschaftliche Bibliotheken).

Noch in diesem Jahr sollen 30 Stolpersteine (davon 24 neue) verlegt werden. 2021 wird das Stolpersteinprojekt fortgesetzt mit dem Ziel, dann den 160. Stein zu verlegen. 14 der neuen Stolpersteine haben Mitglieder des Hildesheimer Museumsvereins anlässlich seines 175-jährigen Bestehens als Patinnen oder Paten ermöglicht. Neun neue Stolpersteine wurden von Sabine Brand vorgeschlagen, ein weiterer vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB). Die Stolpersteine sollen am 30. November von Gunter Demnig an neun verschiedenen Standorten im Stadtgebiet verlegt werden. „Ich danke allen, die das Erinnerungsprojekt mit Vorschlägen, aber auch mit der Übernahme von Patenschaften unterstützen“, so Oberbürgermeister Dr. Ingo Meyer. „Mit den Stolpersteinen wird an Menschen erinnert, die hier in unserer Stadt gelebt oder gewirkt haben und Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurden. Angesichts der global zu beobachtenden zunehmenden nationalistischen und rassistischen Tendenzen ist es umso wichtiger, dass diese Art von Erinnerungskultur fortgesetzt wird. Ich würde mich daher freuen, wenn sich in unserer Stadtgesellschaft auch in Zukunft Bürgerinnen und Bürger, aber auch Vereine, Unternehmen und andere Institutionen finden, die eine Patenschaft für einen oder mehrere Stolpersteine übernehmen.“ Für die Projekte 2021 und 2022 können sich Interessierte schon jetzt beim Kulturbüro melden (kulturbuero@stadt-hildesheim.de, Telefon 05121 301-4023).

Besonders dankt der Oberbürgermeister auch Dr. Hartmut Häger (Vorsitzender des Hildesheimer Museumsvereins und Initiator der Stolpersteinprojekte 2020 und 2021), der gemeinsam mit Sabine Brand die Ergänzung „24 weitere Stolpersteine in Hildesheim“ zur Publikation „Verfolgt, ermordet – unvergessen“ (3. Auflage 2019) erarbeitet hat. Der Hildesheimer Heimat- und Geschichtsverein unterstützt das Projekt durch die Übernahme der Finanzverwaltung sowie die Herausgabe dieser Broschüre. Eine Patenschaft ist mit Kosten von 120 Euro pro Stein verbunden. In diesem Jahr gibt es dafür erstmals als Zeichen des Dankes eine von der Druck-Offizin im Tempelhaus im traditionellen Bleisatz hergestellte Patenschaftsurkunde.

PR
Foto: Stadt Hildesheim

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