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Stärkung und Entlastung der Betriebe

HILDESHEIM. Am 8. Dezember fand in diesem außergewöhnlichen Jahr die zweite Vollversammlung unter verschärften Hygieneauflagen statt. Von den 39 Mitgliedern des sich erst im Sommer konstituierten Parlaments entschieden sich 17 für eine rein schriftliche Stimmabgabe und blieben der verkleinerten Präsenzveranstaltung fern. Auf die traditionellen Vorbesprechungen verzichteten Arbeitgeber und Arbeitnehmer in diesem Jahr aufgrund der pandemischen Entwicklung vollständig. Eine Woche zuvor bot die Kammer dem Ehrenamt eine digitale Sprechstunde an, die von einigen Mitgliedern gern angenommen wurde. Präsident Delfino Roman und Hauptgeschäftsführerin Ina-Maria Heidmann eröffneten die Herbstvollversammlung 2020 mit ihrem Bericht aus der Arbeit der Handwerkskammer Hildesheim-Südniedersachsen. Roman stellte aktuelle Erkenntnisse aus der vergangenen Konjunkturumfrage der HWK vor: „Trotz Corona gibt es im Betriebsbestand der Handwerkskammer zum aktuellen Zeitpunkt keine Verluste, wir können sogar ein leichtes Plus bei den Eintragungen verzeichnen.“ So waren in der Handwerksrolle im Dezember 2019 in den Landkreisen Göttingen, Hildesheim, Holzminden und Northeim 7.726 Betriebe eingetragen, im diesjährigen Dezember 7.775. „Insgesamt sei der Fachkräftebedarf konstant hoch und in den meisten Gewerken wird daher eher gesucht als entlassen“, so Roman über die Besonderheit des Handwerks gegenüber anderen Wirtschaftsbereichen.

Digital und nah – Präsident Delfino Roman (li.) und Simon Kreipe, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer, informierten die Mitglieder der Vollversammlung vorab in einer Online-Sprechstunde über die wichtigen Themen des Gremiums.

Diese wirtschaftliche Stabilität gelte es wahren. Zur Unterstützung der Ausbildungsbetriebe forderte die Vollversammlung erneut ein stärkeres finanzielles Engagement der Politik bei der Unterstützung der Kurse der Überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung (ÜLU) als praxisorientiertes Standbein für die Ausbildung im Handwerk neben Berufsschule und betrieblicher Lehre. „Nach wie vor fordern wir die Rückkehr zur paritätischen Drittelfinanzierung durch Bund, Land und Betrieb. Hier muss die Bundespolitik ihrer Verantwortung nachkommen. Echte Entlastung der Ausbildungsbetriebe nicht nur in Worten, sondern in Taten. Das ÜLU 2-Paket der Landesregierung ist der Schritt in die richtige Richtung“, so Roman. Gleichzeitig bekräftigte Hauptgeschäftsführerin Heidmann, dass es keine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge für das Jahr 2021 geben werde. Die Vollversammlung verabschiedete den Wirtschaftsplan 2021 mit einer Senkung des Kammer-Zusatzbeitrages von 1,33 auf 1,29 Prozent vom Gewerbeertrag.

Zum Wirtschaftsplan allgemein erklärte Heidmann: „Er sieht ein Volumen von rund 14,5 Millionen Euro vor und ist mit Blick auf die Corona-Pandemie, die sich auch auf die Einnahmen der Handwerkskammer auswirkt, von großer Vorsicht und Zurückhaltung hinsichtlich notwendiger Investitionen geprägt“. Trotz der Corona-Pandemie sei es durch kostenbewusste Haushaltsführung und umsichtiges Handeln gemeinsam mit dem Ehrenamt gelungen, den Betrieb in den Bildungszentren weitgehend aufrechtzuerhalten und die Einnahmeausfälle zu begrenzen. „Wir sind damit bislang gut durch die Pandemie gekommen“, sagte Heidmann. Da die Entwicklung der Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen auf das Handwerk aber nicht vorhersehbar seien, müsse der Gürtel im kommenden Jahr enger geschnallt werden. Der Haushalt 2021 wurde von der Vollversammlung entsprechend beschlossen.

Im Zuge des Beschlusses über die Modernisierung des noch ausstehenden Bauabschnitts des Berufsbildungszentrums hat die Vollversammlung eine Neuordnung der vor Ort angebotenen Gewerke vorgenommen und reagiert damit auf die stetig sinkenden Ausbildungszahlen in den betroffenen Berufen.

Die Vollversammlung hat aus diesem Grund den Wirtschaftsplan für das Jahr 2021 ohne eine eigene rund 2 Millionen Euro hohe Investition in die Bereiche Fleischer und Fachverkauf Bäcker und Fleischer verabschiedet. „Diese Entscheidung wird von den Fleischer- und Bäckerinnungen und damit von den Betrieben im Kammerbezirk mitgetragen“, sagte Roman.

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