Mittwoch, 11. Dezember 2024

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Frostschäden am Auto erkennen und beseitigen

DEUTSCHLAND. Der Winter hat eine Pause eingelegt und die Temperaturen steigen. Schnee und Eis schmelzen von den Straßen und am Auto treten nun die Folgen von Schnee, Eis und Streusalz zutage. Jetzt ist die Gelegenheit, das Auto von der Salzkruste und den winterlichen Überresten zu befreien. Aber die Schäden, die der Frost hinterlassen hat, sind nicht immer auf den ersten Blick erkennbar.

Der ACE Auto Club Europa, Deutschlands zweitgrößter Autoclub gibt Tipps, wie man das Auto nach Schnee und Eis am besten schützen und pflegen kann:

1. Vorbereitung: Das Auftausalz muss runter

Dem Auto ist es egal, dass es vorher kalt war, aber das Streusalz setzt ihm erheblich zu. Um den Wert des Autos zu erhalten und die Lebensdauer zu verlängern, muss das Salz gründlich vom Fahrzeug abgewaschen werden. Ansonsten droht Korrosion an blanken, nicht lackierten Metallteilen: Auch an den Stellen, an denen der Lack beschädigt ist, besteht Korrosionsgefahr. Hinweis: Es ist keine Seltenheit, dass der Unterbodenschutz oder der Lack beispielsweise durch Steinschläge leicht beschädigt oder ein Hohlraum der Karosserie schlecht konserviert ist. Überall dort beschleunigt Salz die Korrosion stark und führt letztendlich zu Durchrostungen. ACE-Tipp: Vor Einfahrt in die Waschstraße das Auto mit dem warmen Wasser eines Hochdruckreinigers einmal oberflächlich reinigen. Das verhindert unschöne Kratzer, die Salz und Dreck in der Waschstraße durch den Wasser- und Bürstendruck hinterlassen können.

2. Reinigung des Unterbodens und des Motors

Empfehlenswert sind jetzt ein Unterbodenprogramm und die Reinigung der Radkästen mit einem Dampfstrahler. Manche Waschanlagen bieten diesen Abdampf-Service vor Einfahrt in die Waschstraße an. Wenn nicht, kann man in einer der SB-Waschboxen den Dampfstrahler selbst benutzen. ACE-Tipp: Beim nächsten Werkstattbesuch sollte dann der Unterboden zusätzlich von einem Fachmann überprüft werden, um eventuelle Korrosionsschäden rechtzeitig zu erkennen.

Bei der Reinigung des Motorraums ist besondere Vorsicht angebracht. Für die Motorwäsche gibt es in SB-Waschboxen oft spezielle Waschprogramme. Wird der Motorraum mit dem vollen Druck eines Dampfstrahlers abgeduscht, können durch das sogenannte Abdampfen vor allem elektrische und elektronische Bauteile beschädigt werden. Nehmen Lichtmaschine oder Steuergeräte und Sensoren Schaden, ist das nicht nur ärgerlich, sondern auch teuer. Autos, die Verteilerkappen haben, springen nicht mehr an, wenn diese von innen zu feucht werden. Wichtig ist deshalb: Die Lanze des Dampfstrahlers auf Abstand halten und auf Bauteile wie den Generator nicht direkt zielen.

3. Schutzwachs – das gewisse Extra

Eine Dusche oder Politur mit pflegenden Wachsen ist der beste Schutz vor Kratzern und Salz. ACE-Tipp: Um den besten Schutz zu erzielen, sollte das Heißwachs ein- bis zweimal im Jahr aufgetragen werden. Entweder führt man die Behandlung selbst durch, oder das Waschstraßenprogramm wird um die Heißwachs-Behandlung erweitert.

4. Lackschäden erkennen und ausbessern

Nach dem Waschen gilt es, Steinschlagschäden am Lack zu erkennen und schnellstmöglich auszubessern. Kleine Lackschäden an Motorhaube und Radläufen entstehen im Winter durch wirbelnden Splitt und Schmutz. Setzt sich in diese Mini-Einschläge das Auftausalz, beginnt der Korrosionsprozess. Wurden Lackschäden entdeckt, sollten Fachleute ran. Denn für langlebige und optisch ansprechende Ergebnisse kann nur ein Lackierer sorgen. Hinweis: Smart-Repair-Stifte oder Polituren können zwar Kosten sparen, oft können diese Produkte aber den Schaden nicht fehlerlos beheben.

ACE-SPEZIAL

DIY-TIPPS – Wer selbst ausbessern möchte, geht wie folgt vor:

Erst muss geprüft werden, ob bereits Rost vorhanden ist. Ist die Steinschlag-Stelle bereits rostbraun, kann der Rost mit einem Rostradierer-Stift entfernt werden. Dann etwas Rostschutzgrundierung auftragen. Da diese oft nur in Spraydosen erhältlich ist, einfach etwas Lack in ein Behältnis oder auf einen Karton sprühen, die Grundierung dort mit einem sehr feinen Pinsel aufnehmen und die betroffene Stelle austupfen.

Ist die Original-Grundierung noch sichtbar, werden zwei Lackstifte zur Ausbesserung benötigt: Der erste Stift muss den genauen Farbton des Fahrzeugs enthalten. Der zweite ist ein transparenter Klarlack, der schützt und versiegelt. Bei älteren Fahrzeugen, die weder metallicfarben noch schwarz sind, benötigt man keinen Klarlack. Der farbige Lackstift dient bei diesen Modellen gleichzeitig als Decklack.

Wurde nun die erste Lackschicht aufgetragen, muss die Schicht sorgfältig trocknen. Der mit dem Pinsel aufgetragene Farblack ist in der Regel dicker als der Originallack. Um diese optisch sichtbare Stelle optimal zu kaschieren, können die Stellen nach der Trockenzeit – bitte unbedingt ein paar Tage warten – mit wasserfestem Schleifpapier aus dem Baumarkt und Lackschleifplaste aus dem Autozubehör ebengeschliffen werden.

ACE-Tipp: Dazu sollten nacheinander für die verschiedenen Schleifdurchgänge Schleifpapiere mit den Körnungen 600, 1200 und 2000 verwendet werden. Dazu kann das Schleifpapier auf die flache Seite eines Weinkorkens geklebt und rund ausgeschnitten werden. Anschließend den Korken gerade zur Fläche halten. Immer nass und nicht zu lange schleifen, denn der Originallack darf nicht durchgeschliffen werden. Am besten vorher an einer unauffälligen Stelle üben. Zum Schluss wird die Stelle mit Schleifpaste und einem Lappen poliert. Aber Achtung: Bei Metallic-Lack wird die ausgebesserte Stelle immer sichtbar sein. Jedoch bei einfarbigen Autos ohne Klarlack ist es bei präziser Ausbesserung möglich, dass die ausgebesserte Stelle kaum noch sichtbar sein wird.

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