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Gedenken an NS-Opfer: 27 neue Stolpersteine verlegt

HILDESHEIM. Die „Stolpersteine“ des Kölner Künstlers Gunter Demnig halten die Erinnerung an Menschen, die unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft verfolgt, deportiert, ermordet oder in den Selbstmord getrieben wurden, wach. Am 12. Mai wurden weitere 27 Stolpersteine in Hildesheim verlegt, wegen der aktuellen Beschränkungen aber nicht von Demnig selber, sondern vom städtischen Bauhof in Kooperation mit einer Fachfirma. Die Finanzierung der Stolpersteine haben wieder Patinnen und Paten übernommen, die aufgrund der Corona-Pandemie leider nicht persönlich an der Verlegung der Stolpersteine teilnehmen konnten. Sie erhalten aber auf dem Postweg ein Foto von „ihrem“ Stolperstein und eine handwerklich von ehemaligen Buchdruckerinnen und -druckern der Druck-Offizin hergestellte Dankesurkunde sowie ein Heft mit den Biografien der 27 Opfer nationalsozialistischer Gewalt.

Oberbürgermeister Dr. Ingo Meyer dankte im Rahmen der Verlegung vor dem Gymnasium Andreanum, zu der Schulleiter Dirk Wilkening begrüßte, allen Patinnen und Paten, die die Verlegung der Steine erst möglich gemacht haben, Dr. Hartmut Häger, der die Erinnerungsorte mit Leben füllt und den Opfern eine Geschichte gibt, sowie den Mitarbeitern des städtischen Bauhofes für die Verlegung. „Die Stolpersteine haben auch über das Gedenken hinaus eine mahnende Wirkung und sollen insbesondere für die Bedeutung von Demokratie und Freiheit sensibilisieren. Fremdenhass und Antisemitismus dürfen wir ebenso wenig tolerieren wie die Verbreitung nationalistisch gefärbter Gesinnungen. Es ist daher auch mit Blick auf gegenwärtige Tendenzen wichtig, dass sich gerade auch die jüngere Generation immer wieder mit diesem Thema auseinandersetzt“, so Dr. Meyer.

Im weiteren Verlauf der Gedenkstunde sprachen der stellvertretende Ortsbürgermeister Stadtmitte/Neustadt, Nikolaus Schramm, Astrid Buhrmester-Rischmüller (Heimat- und Geschichtsverein Hildesheim), Gerd Brinkmann (Evangelisches Schulwerk Hannover), Schülerinnen/Schüler und Lehrkräfte der beteiligten Klassen sowie Dr. Hartmut Häger.

An folgenden Orten wurden am 12. Mai Stolpersteine vor den letzten freiwillig gewählten Wohnstätten oder der Schule der Opfer verlegt:

Hornemannstraße 11
Stolpersteine für: Meier Becker, Alfred Becker, Susanne Becker
Patenschaften: Norbert Kroschel, Christa Kulenkampff

Almsstraße 27 (vor Sparkasseneingang)
Stolpersteine für: Ella Frank, Alfred Frank, Gertrud Frank
Patenschaft: Sparkasse Hildesheim Goslar Peine

Andreanum, Hagentorwall 17 (vor Hauptgebäude)
Stolpersteine für: Hans Dammann, Wilhelm Dux, Walter Ehrlich, Julius Elias, Otto Kohen, Otto Wolfes, Julius (Jonah) Goldschmidt, Kurt Wollberg
Patenschaften: Gerd Brinkmann, Silke Hainke, Ulrike Schroer-Voß, Ben Ole Schumacher, Projektgruppe Stolpersteine Andreanum, Familie Dürrkopf sowie die Klassen 8M und 11M

Almsstraße 9
Stolpersteine für: Rosa Palmbaum, Jürgen Palmbaum, Heinz Herbert Palmbaum
Patenschaften: Volksbank Hildesheimer Börde, Franziska und Marcus Hölzler, Dirk Bastert

Binderstraße 36
Stolpersteine für: Dora Bock, Hannelore Bock, Hans Hermann Bock
Patenschaft: Eva-Alexandra Busse

Braunschweiger Straße 53
Stolpersteine für: David Meier, Erich Meier, Martha Meier, Liesel Meier
Patenschaften: Hans-Jürgen Hahn, Robert-Bosch-Gesamtschule, Norbert Kroschel

Braunschweiger Straße 22
Stolpersteine für: Kalman Häcker, Jenny Häcker, Mali Häcker
Patenschaften: Dr. h.c. mult. W. Georg Olms, Maren Coors, Anneliese Klünder

PR
Fotos: Stadt Hildesheim

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