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Ärzte-Warnstreik: Hohe Beteiligung aus Niedersachsen

NIEDERSACHSEN. Der Marburger Bund hat die Ärzt*innen der rund 460 kommunalen Kliniken für heute zum Warnstreik aufgerufen. Auf dem Frankfurter Römer haben sich 4000 Ärzt*innen unter Berücksichtigung der geltenden Corona-Schutzmaßnahmen zur zentralen Kundgebung  versammelt. Aus Niedersachsen beteiligten sich rund 500 oder waren bei dezentralen Aktionen aktiv. In Lüneburg kamen 150 und in Hannover über 70 Ärzt*innen aus verschiedenen Krankenhäusern zusammen. 

„Nachtschlaf rettet Leben“, „Come in & Burn out“ und „Gesunder Arzt = Gesunder Patient“ war vor der Abreise nach Frankfurt auf den Plakaten am Hauptbahnhof Hannover zu lesen.  

Hans Martin Wollenberg, Erster Vorsitzender des Marburger Bundes, betont: „Die Ärzt*innen haben ein deutliches Signal gesetzt. Wir brauchen eine Entlastung und nachhaltige Verbesserung der Arbeitsbedingungen im Krankenhaus!“ 

Der Marburger Bund fordert von der VKA eine Begrenzung der Rufbereitschaft auf zwölf Rufdienste pro Monat, maximal vier Bereitschaftsdienste, mehr Planungssicherheit, einen gesicherten Anspruch auf freie Wochenenden sowie eine lineare Erhöhung der Gehälter um 5,5 Prozent für die Laufzeit von einem Jahr. 

Andreas Hammerschmidt, Zweiter Vorsitzender des Marburger Bundes Niedersachsen: „Die Streikbereitschaft hat unsere Erwartungen deutlich übertroffen. Und das, obwohl mehrfach Kolleg*innen angesichts der Pandemie an der Teilnahme gehindert wurden. In mehreren Häusern ist die vorgesehene Notbesetzung leider schon ohne Streik die Regel. Aufgrund der weiten Verbreitung der Omikron-Variante sind einfach nicht mehr Ärzt*innen verfügbar. Und schon vor der Pandemie war die Personaldecke mancherorts so dünn, dass sie einer Notbesetzung gleichkam.“  

In Niedersachsen sind rund 40 Krankenhäuser vom Ärzte-Warnstreik betroffen, darunter die Kliniken in Braunschweig, Buchholz/Winsen (Luhe), Hannover (KRH), Leer, Lehrte, Lüneburg, Oldenburg, Osnabrück und Wolfsburg. Der Warnstreik betrifft Krankenhäuser in kommunaler Trägerschaft sowie Krankenhäuser, an denen Ärzt*innen auf Grundlage des Tarifvertrags TV-Ärzte/VKA angestellt sind. 

Um die medizinische Versorgung der Patient*innen zu gewährleisten, hatte die Ärztegewerkschaft Notdienstvereinbarungen mit den einzelnen Krankenhäusern geschlossen. Der Notdienst orientiert sich an der Wochenendbesetzung.  

Der Marburger Bund Niedersachsen ruft seine Mitglieder auf, ihr Streikgeld, das einen Teil des Gehaltsverlustes am Streiktag ausgleichen soll, zugunsten der Nothilfe für die Ukraine an Ärzte ohne Grenzen zu spenden. 

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