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Wo ist der Wolf? Karten im Internet zeigen seine Spur

DEUTSCHLAND. Der Wolf hält Niedersachsen auf Trab. Nach dem Vorfall, wonach ein Mensch im Landkreis Rotenburg vermutlich von einem Wolf in die Hand gebissen wurde, mehren sich die Stimmen aus der Bevölkerung, dass dem Wolf Einhalt geboten werden muss. Niedersachsen Umweltminister Olaf Lies erklärte, wenn sich anhand der genommenen Proben bestätigen sollte, dass es ein Wolf gewesen sei, müsse das Tier so schnell wie möglich getötet werden. Aber erst nach einer sauberen Aufklärung des Sachverhalts könne das Umweltministerium tätig werden. „Welchen Stellenwert der Wolf mittlerweile im Umweltministerium einnimmt, zeigt die Umstrukturierung des Wolfmanagements dort. Der Minister kündigte zwei Tage zuvor an, dass er ein eigenes Referat für den Wolf im Ministerium plant“, zeigt Landvolk-Vizepräsident Jörn Ehlers die Brisanz beim Thema Wolf auf.

Niedersachsen gehört neben Brandenburg und Sachsen zu den Bundesländern mit der höchsten Wolfsdichte. Die Zahl der Meldungen an Wolfbüros und weitere Monitoring-Projekte, wie Wolfskarte.de, steigen stetig. 20 Rudel oder bis zu 250 Wölfe sind in Niedersachsen nachgewiesen. „Das aktive Wolfsmanagement mit dem Monitoring der Wolfspopulation liefert wichtige Erkenntnisse zur Population und zum Aktionsradius der Tiere. Diese Bewegungsprofile können die richtige Entscheidungsgrundlage liefern, entsprechende Maßnahmen einzuleiten. Dazu ist es aber wichtig, dass nicht nur die Wolfssichtung, sondern auch der immer häufiger stattfindende Riss gemeldet wird“, fordert Ehlers trotz bürokratischer Hürden gerade kleinere Weidetierhalter hierzu auf. Nur ein gemeldeter und erfasster Riss findet Eingang in die Statistik. Das gilt auch für die Wolfs-Sichtungen oder Begegnungen mit dem Wildtier. Hier lautet der Appell der verschiedenen Seiten, ob nun offiziell von den Wolfbüros oder inoffiziell, wie beispielsweise bei Wolfskarte von www.wolfszone.de, diese mit Handy-Foto möglichst bei eingeschalteter GPS-Funktion zu belegen. Im Winter erfolgen die meisten Nutztierschäden – überwiegend Schafe, Ziegen und zunehmend auch Rinder sind davon betroffen. „Dass der Wolf derart seine Scheu vor dem Menschen verloren hat und anpassungsfähig ist, zeigt einmal mehr, dass wir für den Umgang mit diesem Wildtier, zum Schutz der Öffentlichkeit und unserer Weidetierhalter und deren Tieren Regeln brauchen. Auch wenn die Bestätigung für den Biss eines Gemeindemitarbeiters durch einen Wolf noch aussteht, werden wir wieder damit rechnen müssen. Der Wolf gehört unter bestimmten Auflagen ins Jagdgesetz, sodass eine legale Entnahme auffälliger Tiere möglich ist“, erklärt Ehlers abschließend.

LPD

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