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Dürre wirkt sich auf Bilanzen der Bauern aus

NIEDERSACHSEN. Die wirtschaftlichen Rahmendaten für Niedersachsens Landwirte kommen von zwei Seiten unter Druck: Die Auflagen steigen, während die Betriebsergebnisse sinken. „Unsere Betriebsleiter bekommen jetzt die finanziellen Auswirkungen des Dürresommers zu spüren“, sagt Landvolkpräsident Albert Schulte to Brinke. Er verweist auf erste Prognosen des Verbandes der Landwirtschaftskammern, danach zeichnet sich ein erheblicher Einbruch der landwirtschaftlichen Unternehmensergebnisse ab. Der Norden ist davon besonders stark betroffen, hier haben die Landwirte als Folge der Dürre massive Ertragseinbußen bei der Ernte erleben müssen. Dürrehilfen gleichen maximal vier Prozent des Gesamtschadens aus. Die Verluste werden sich jetzt in den Unternehmensgewinnen niederschlagen, erste Prognosen schätzen diese für das noch laufende Wirtschaftsjahr (1.7.bis 30.6.) auf bis zu 50 Prozent für Niedersachsen. Neben den Mindereinnahmen durch geringere Erträge schlagen sich auch höhere Aufwendungen in Folge gesetzlicher Einschränkungen in der Schweinehaltung oder im Baurecht durch. Auch die Umsetzung der schon verschärften und noch einmal auf den Prüfstand gestellten Düngeverordnung wird die Kosten auf den Höfen massiv weiter in die Höhe treiben. „Die Einsparmöglichkeiten auf den Höfen sind dagegen ausgereizt“, macht Schulte to Brinke deutlich.

Als verlässliche Einnahmequelle gelten in wirtschaftlich derart angespannten Zeiten die Direktzahlungen im Rahmen der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik (GAP). Forderungen nach einem radikalen Einschnitt weist der Landvolkpräsident daher in die Schranken. Bei der gesellschaftlichen Diskussion zu den EU-Agrarzahlungen wird die Einordnung nicht immer korrekt vorgenommen. Bei dem Ranking der größten Empfänger beispielsweise wird nicht nach den verschiedenen EU- Förderprogrammen wie beispielsweise der ELER-Förderung für den ländlichen Raum oder den Marktordnungsausgaben sowie Direktzahlungen unterschieden. So gibt es unter den zehn niedersächsischen Empfängern mit den höchsten EU-Zahlungen keinen einzigen Landwirt. Die Direktzahlungen für die Landwirte weisen eine recht hohe Bandbreite auf: 40 Prozent aller 46.750 niedersächsischen Antragsteller erhalten zusammen 80 Prozent aller Zahlungen, 37 Prozent bekommen dabei weniger als 5.000 Euro. Gerade mal sieben Höfe, davon einige im Amt Neuhaus, erhalten mehr als 400.000 Euro, hier profitieren auch viele Arbeitskräfte von diesem Geld. Weitere Einschnitte an den Direktzahlungen lehnt das Landvolk ab und weist darauf hin, dass die EU eine Vielzahl an Bedingungen formuliert hat und deren Einhaltung auch streng kontrolliert. Nicht übersehen werden darf jedoch nach Darstellung des Landvolkes, dass die Landwirtschaftspolitik der EU unter anderem auch auf die Wettbewerbsfähigkeit der Höfe abzielt, und die setzt ein ausreichendes Einkommen voraus!

LPD
Foto: Landvolk

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