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Überdüngung mit Gülle und Mist – Ministerin Otte-Kinast spielt weiter auf Zeit

NIEDERSACHSEN. In Niedersachsen wird immer noch deutlich mehr Gülle und Industriedünger auf die Felder und Äcker gekippt, als dort eigentlich benötigt werden. Das geht aus dem Nährstoffbericht 2018 hervor, den Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast (CDU) kürzlich vorgelegt hat. Hierzu erklärt Lars Leopold, Landesvorsitzender der niedersächsischen LINKEN: „Hauptursache der Überdüngung und damit auch der enormen Belastung unserer Gewässer sind die intensive industrielle Landwirtschaft und die viel zu großen Tierbestände. Darüber können auch die Werbefilmchen der Lebensmittelindustrie nicht hinwegtäuschen, die ein Bild der ‚heilen Welt‘ vermitteln sollen, wo Kühe das ganze Jahr draußen weiden und Getreideähren sich im Wind wiegen. Landwirtschaftsministerin Babara Otte-Kinast (CDU) muss endlich ihren Widerstand gegen eine neue, schärfere Düngeverordnung aufgeben und darf nicht weiter vor der Agrarindustrie einknicken!“

Leopold weiter: „Laut aktuellem Nährstoffbericht wurden zwischen Juli 2017 und Ende Juni 2018 rund 50 000 Tonnen Stickstoff mehr ausgebracht, als die Pflanzen zur Düngung gebraucht hätten. Besonders stark belastet sind die Böden in den Landkreisen Rotenburg, Cloppenburg, Emsland, Grafschaft Bentheim, Ammerland, Oldenburg und Vechta. Und in der Tierhaltung ist fast genauso viel Gülle oder Mist angefallen wie zuvor. Trotz dieser dramatischen Zahlen sieht Landwirtschaftsministerin Kinast (CDU) Niedersachsen auf einem guten Weg und spielt weiter auf Zeit. Ein Hinauszögern von zwingend notwendigen Regelungen ist jedoch keine Lösung. Wir als Linke sagen: Damit muss endlich Schluss sein. Wir brauchen eine generelle Umorientierung in der Landwirtschaft – und zwar nicht am Sankt-Nimmerleins-Tag, sondern jetzt! Dafür braucht es eine konsequente, sachgerechte Rechtssetzung sowie finanzielle Unterstützung bei der Umsetzung für regional und ökologisch wirtschaftende Betriebe. Mit Blick auf die bestehenden Schweine- und Rinderfabriken sowie Geflügel-Batterien muss auch eine Reduzierung der Tierbestände auf die Tagesordnung kommen. Eine sozial-ökologische Agrarwende hat eben ihren Preis, ist aber langfristig allemal günstiger als verseuchte Böden und Gewässer. Für uns ist gute Landwirtschaft nachhaltig, auf regionale Versorgung ausgerichtet und sichert gute Lebens- und Arbeitsbedingungen von Mensch und Tier sowie Respekt für die Natur.“

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