Zum Inhalt springen

Tagung der Versuchstechniker lockt fast 1.000 Teilnehmer nach Hannover

HANNOVER. Themen der Digitalisierung standen dieses Jahr noch stärker als zuvor im Mittelpunkt der 51. von der DLG und der Landwirtschaftskammer Niedersachsen organisierten Technikertagung am 28. und 29. Januar 2020 in Hannover, an der in diesem Jahr fast 1.000 Fachleute aus dem ackerbaulichen Versuchswesen teilnahmen. Vertreter des Versuchswesens von Züchterhäusern, Universitäten, Düngemittelindustrie, Pflanzenschutzmittelfirmen und Länderdienststellen informierten sich bei mehr als 30 Einzelvorträgen und einer Technikschau in der Eilenriedehalle.

Bereits seit einigen Jahren können viele Pflanzen durch Sensoren erkannt und teilweise auch unterschieden werden. Ein von der Firma Strube entwickelter, autonom fahrender Roboter bietet beispielsweise in diesem Bereich mittlerweile interessante Möglichkeiten: Er ist in der Lage, nicht nur Rüben von anderen Pflanzen zu unterscheiden, sondern auch jede einzelne Rübenpflanze nach dem Aufgang mit einer eigenen GPS-Koordinate zu versehen. Durch diese neue Entwicklung können mehrfache Pflanzenzählungen nach dem Aufgang wertvolle Informationen für den Züchter liefern. Nur durch diese Technik kann differenziert werden, ob Pflanzen im Keimblattstadium möglicherweise abgefressen wurden, oder gar nicht erst gekeimt haben.

Die Technik, Pflanzen zu erkennen und sie zu unterscheiden, wird auch von kameragesteuerten Hacken genutzt. Hier wird zwischen den Reihen der Kulturpflanze mit den altbekannten Hackwerkzeugen gearbeitet. In der Reihe umrundet ein sichelförmiges, kreisförmig angetriebenes Hackwerkzeug beispielsweise Rüben- oder Maispflanzen, um auch diesen Bereich unkrautfrei zu halten. Das kameragesteuerte System kann dabei nicht nur nach Pflanzenform unterscheiden, sondern, falls erforderlich, auch nach Farbe. So könnten beispielsweise auch rote Salatpflanzen aus einer Reihe mit grünen Salatpflanzen entfernt werden.

Im Rahmen der Technikertagung findet somit ein Erfahrungsaustausch statt, der immer direkt dem pflanzenbaulichen Versuchswesen dient, häufig aber auch schon Ausgangspunkt für Lösungen im praktischen Ackerbau gewesen ist. Themen der Fachvorträge waren zum Beispiel: „Laserbasierte Pflanzenlängenmessung während der Ernte an der Erntemaschine“, „Anwendungssicherheit im Pflanzenschutz“, „Kameragesteuerte Präzisionshacken im Feldversuch“, „Doppelplot Selbstfahrer“ sowie „Was macht gute Führung aus?“.

„Die Tagung stellt national und auch international die größte Zusammenkunft von Personen dar, die im pflanzenbaulichen Versuchswesen tätig sind“, sagt Gerhard Schwetje, Präsident der Landwirtschaftskammer Niedersachsen. „Die wertvollsten Entwicklungen und Innovationen finden vielfach direkt an der Basis statt“, betont Schwetje. „In Hannover ist der Ort und die Zeit, diese Ideen auszutauschen, wovon alle Beteiligten sehr profitieren.“

Unabhängig von der Technikertagung spielt das Thema Digitalisierung im Ackerbau allgemein eine immer größere Rolle. Aus diesem Grunde richtet die Landwirtschaftskammer Niedersachsen am Standort Schickelsheim (Kreis Helmstedt) ein „Praxis-Labor Digitaler Ackerbau“ ein. Dort testen Fachleute der Kammer, welche Anwendungsmöglichkeiten und Chancen technische Lösungen wie Drohnen, Roboter und computergesteuerte Landmaschinen den landwirtschaftlichen Betrieben in Niedersachsen bereits konkret bieten. Ein Ziel ist die optimale Zusammenarbeit von Landmaschinen durch digitalen Datenaustausch in der Pflanzenproduktion, um den Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln im Ackerbau zu optimieren und optimale Erträge zu erzielen. Der neue Mobilfunkstandard 5G, dessen Nutzen in der Region getestet werden soll, wäre für dieses wichtige Projekt eine ideale Ergänzung.

PR
Fotos: Ziegeler

Hinweis zu der Meldung
Diese Seite zeigt gesponsorten Marketing-Inhalt, Quell- und Informationslinks sowie extern eingespielte Banner und Flash-Anzeigen.