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Klarmann: „Es ist Zeit für einen Pflegegipfel mit der Kanzlerin“

NIEDERSACHSEN. Auf dem heutigen Autogipfel beraten die Bundeskanzlerin Angela Merkel, die Chefs der Autokonzerne und Minister darüber, wie die Autoindustrie mit knapp 800.000 Arbeitsplätzen wieder in Schwung gebracht werden kann. Es geht auch darum, ob und in welcher Höhe Käufer von Neuwagen einen Bonus als Kaufanreiz bekommen sollen. Mehrere Länderchefs haben sich bereits positiv dazu geäußert. In der Pflege mit nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit etwa 1,7 Millionen Beschäftigten ist man weniger spendabel.

Dazu ein Statement der Kammerpräsidentin Nadya Klarmann:

„Wieder einmal wird deutlich, dass die Autoindustrie scheinbar wichtiger ist als die Arbeit der Pflegenden. Gutsituierte Autokäufer sollen eine Prämie für Neuwagen bekommen. Eine Corona-Prämie als Anerkennung für ihre Leistungen während der Corona-Pandemie soll nur ein Teil der in der Pflege Beschäftigten erhalten, nämlich die in der Altenpflege. Und selbst darüber wurde wochenlang debattiert und Verantwortlichkeiten hin und her geschoben. Der Streit über die Finanzierung des Pflege-Bonus wurde auf den Rücken derer ausgetragen, die sich ohnehin keinen Neuwagen leisten können. Es ist Zeit für einen Pflegegipfel mit der Kanzlerin!

Es ist ungerecht, dass im aktuellen Gesetzentwurf nur Pflegeheime und die ambulante Pflege berücksichtigt werden. Die Enttäuschung bei den Beschäftigten in den Krankenhäusern und in der Psychiatrie ist groß, dass sie leer ausgehen sollen. Nach dem Willen der Bundesregierung sollen Beschäftigte in der Altenpflege einen Bonus erhalten, der bis zur Höhe von 1.000 Euro durch die Krankenkassen refinanziert werden soll. Länder und Arbeitgeber können um weitere 500 Euro aufstocken. Viele Arbeitgeber können sich das schlichtweg nicht leisten. Das Land Niedersachsen steht hier in der Verantwortung.

Beschäftigten in der Altenpflege bekommen eine Prämie, Krankenhausbeschäftigte nicht. Das geht gar nicht. Das ist so, als ob nur der Käufer eines Volkswagen einen staatlichen Kaufanreiz bekommt. Der BMW-Käufer würde leer ausgehen. Wer so mit einem systemrelevanten Beruf umgeht, darf sich nicht wundern, wenn das System zusammenbricht.“

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