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Verwaltungsausschuss der Agentur für Arbeit Hildesheim wirbt für Ausbildung

HILDESHEIM. Unsere Gesellschaft und insbesondere die Wirtschaft werden hart von der Corona-Pandemie getroffen. Die Folgen der durch Corona gebeutelten Wirtschaft für den Ausbildungsmarkt sind derzeit nicht abzusehen. Drei Viertel der Ausbildungsverhältnisse von Klein- und Kleinstbetrieben werden üblicherweise erst in den Sommermonaten geschlossen; es zeichnen sich jedoch erste Trends ab: Im Vorjahresvergleich ist nach aktuellem Stand die Zahl der bei der Agentur für Arbeit Hildesheim gemeldeten Ausbildungsstellen (-11,7%) und Bewerber/-innen (-17,4%) deutlich gesunken. Rückmeldungen von Betrieben zu den Planungen für das kommende Ausbildungsjahr deuten auf Unsicherheit und Zurückhaltung beim Ausbildungsplatzangebot hin.

Die Mitglieder des Verwaltungsausschusses der Agentur für Arbeit Hildesheim sind sich einig, dass die Corona Krise nicht zu einer Krise auf dem Ausbildungsmarkt führen darf, mit negativen Auswirkungen auf die berufliche Zukunft junger Menschen und die Fachkräftesicherung. Sie appellieren an die Arbeitgeber, sich trotz Einbußen und teilweise schwieriger Lage weiter am Thema Ausbildung festzuhalten. Der beste Nachwuchs ist immer der, den man selbst ausgebildet hat.

Der Verwaltungsausschuss beschließt einstimmig, sich im Krisenjahr 2020 ganz besonders dafür einzusetzen, dass junge Menschen in den Regionen Hildesheim und Peine eine faire Chance auf einen Ausbildungsplatz erhalten. Betriebe sollen in jeder Hinsicht in ihren Ausbildungsbemühungen unterstützt werden.

Die finanziellen Hilfen durch das neue Konjunkturpaket werden vom Verwaltungsausschuss einhellig begrüßt. Diese werden viele Ausbildungsbetriebe darin bestärken, an der Ausbildungsbereitschaft festzuhalten.

Die Statements im Einzelnen:
Mathias Neumann von der Gewerkschaft IG Metall für die Arbeitnehmervertreter: „Die Corona-Krise hat die Wirtschaft erheblich in Mitleidenschaft gezogen – jeder fünfte Beschäftigte ist in Kurzarbeit. Angesichts dieser Zahl ist schon jetzt offensichtlich, dass es große Herausforderungen im kommenden Ausbildungsjahr gibt“, sagt Mathias Neumann von der IG Metall. „Die Arbeitgeber sind aufgefordert alle Möglichkeiten zu nutzen, um Azubis zu halten und neue zu gewinnen. Dabei müssen die Betriebe durch umfassende Fördermaßnahmen bei der Übernahme von Auszubildenden aus Insolvenzbetrieben unterstützt werden. Außerdem brauchen wir eine breite Förderung von zusätzliche Ausbildungsplätzen. Klar ist aber auch: Wer jetzt vorschnell seinen Azubis kündigt, wird nach der Krise den Fachkräftemangel beklagen“, so Neumann.

Arbeitgebervertreter Marc Diederich, IHK Hannover, Geschäftsstelle Hildesheim für die Arbeitgebervertreter: „Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen durch die Corona Pandemie ist es uns ein dringendes Bedürfnis die bestehenden Ausbildungsverträge zu erhalten und neue Ausbildungsangebote zu ermöglichen. Wir werden dazu den Ausbildungsmarkt genau beobachten und Unternehmen gezielt nach Region, Branche und Betriebsgröße dort unterstützen, wo Ausbildung ohne Hilfe von außen nicht mehr möglich ist. Das Ausbildungsjahr 2020 ist sowohl für ausbildungsplatzsuchende Jugendliche als auch für Ausbildungsbetriebe noch nicht verloren. Nach unseren Einschätzungen haben sich wegen des Lockdowns die etablierten Zeitfenster um ca. zwei Monate nach hinten geschoben. Mit der beschlossenen Ausbildungsprämie und einer hoffentlich einsetzenden konjunkturellen Aufhellung erscheint es zumindest nicht ausgeschlossen, dass sich bis Jahresende am Ausbildungsmarkt noch eine gute Perspektive abzeichnen wird. Wir möchten dahingehend an alle Ausbildungsbetriebe appellieren in ihrer Ausbildungsintensität nach Möglichkeit nicht nachzulassen.“

Heike Brennecke, Bürgermeisterin der Stadt Sarstedt für die öffentliche Hand:
„Die duale Ausbildung bietet den jungen Menschen in unseren Städten und Gemeinden eine gute Zukunftsperspektive und unseren Betrieben die Chance auf die Heranbildung exzellenter und dringend benötigter Fachkräfte. Jeder Ausbildungsvertrag ist damit eine wertvolle Investition in Menschen, Betriebe und damit in die Gesellschaft. Dies gilt erst recht in der gegenwärtigen Krise. Die Diskussion um den Fachkräftemangel ist nur kurzzeitig in den Hintergrund getreten. Als kommunale Vertreter setzen wir uns im Verwaltungsausschuss der Agentur für Arbeit Hildesheim dafür ein, dass die Unternehmen trotz der schwierigen Bedingungen ihre Ausbildungsangebote aufrechterhalten, damit der Lockdown weder Berufs- noch Lebensperspektiven junger Menschen zerstört.“

Evelyne Beger, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hildesheim: “ Wir müssen gemeinsam dafür sorgen, dass auch in 2020 das Thema Ausbildung nicht zu einer Randerscheinung wird. Die jungen Menschen von heute sind unsere Fachkräfte von morgen! Wir wollen ihnen ein Perspektive für die Zukunft geben.
Uns ist bewusst, dass in diesem Jahr der Weg in die Ausbildung komplizierter ist und große Unsicherheit auf allen Seiten besteht. Umso wichtiger ist für uns als Verwaltungsausschuss die Botschaft, dass die Hilfen und Unterstützungsangebote der Agentur für Arbeit Hildesheim weiterhin im vollen Umfang zur Verfügung stehen und genutzt werden sollten.
Der gemeinsame Arbeitgeber-Service von Agentur und Jobcenter steht dabei immer für ein telefonisches Beratungsgespräch zur Verfügung. Ebenso haben wir für die Jugendlichen, die jetzt noch nicht wissen, wie es im Sommer für sie weitergehen soll, eine neue Hotline der Berufsberatung geschaltet: Tel. 05121 969 567. Dort bekommen sie Unterstützung und Beratung aus erster Hand. Zusätzlich stehen jedem Jugendlichen Apps wie „AzubiWelt“, „BERUFE Entdecker“, „BERUFE.TV“ und „Fit fürs Vorstellungsgespräch“ über die App-Stores zur freien Verfügung.“

PR

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