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Nachweise könnten über forstliche Zertifizierungssysteme erbracht werden

NIEDERSACHSEN. Die Anpassung der Wälder an ein deutlich wärmeres und trockeneres Klima erfordert vielerorts große Investitionen in die Walderhaltung und Waldpflege. Ein Wechsel der Baumarten muss weiterhin umgesetzt. Waldeigentümer stehen deshalb vor der Herausforderung, trotz fehlender Liquidität die Wälder zu erhalten und sie schnellstmöglich an die sich ändernden Klimabedingungen anzupassen. „Dieses liegt im Interesse der gesamten Gesellschaft. Es sollte daher selbstverständlich sein, dass unsere Leistung für die Pflege und den Erhalt des Waldes honoriert wird“, sagt Norbert Leben, Präsident des Waldbesitzerverbands in Niedersachsen. Er vertritt die Interessen der rund 100.000 nichtstaatlichen Waldbesitzer. Die Waldfläche Niedersachsens umfasst rund 1,2 Millionen Hektar, davon sind 59 Prozent in Privatbesitz.

Vor dem Hintergrund der durch Extremwetterlagen verursachten Waldschäden haben Bund und Länder die Förderprogramme ausgebaut. „Das erkennen wir deutlich an“, betont der gelernte Agrarwirt Leben. Es zeige sich aber eine zunehmende Komplexität der forstlichen Förderverfahren, die maßgeblich auf den beihilferechtlichen Rahmen der EU zurückzuführen seien. Um schneller die notwendige klimaneutrale Wirtschaftsweise erreichen zu können, startet ab 2021 ein nationales Emissionshandelssystem mit Festpreisen je Tonne CO2. Die dadurch entstehenden Mehreinnahmen im „Energie- und Klimafonds“ schaffen für den Bund auch die Möglichkeit, die Leistungen der deutschen Waldeigentümer für den Klimaschutz zu honorieren. Denn nachhaltig bewirtschaftete Wälder und Holzprodukte haben eine elementare Bedeutung als Kohlenstoffspeicher im Klimawandel. Wald absorbiert 14 Prozent der CO2-Emmissionen Deutschlands. Mit einer Vergütung, die sich an der Klimaschutzleistung des deutschen Waldes orientiert, sollte für die Waldeigentümer ein leistungsbezogener finanzieller Anreiz geschaffen werden, die Klimaschutzfunktion ihrer Wälder aktiv zu erhalten und auszubauen. Dies würde auch den Zielen des Energie- und Klimafonds-Gesetzes entsprechen.

Der Deutsche Forstwirtschaftsrat fordert deshalb die Bundesregierung auf, die flächenabhängige Klimaleistung für Waldeigentümer auf den Weg zu bringen. Diese Honorierung für die Klimaleistung soll grundsätzlich allen Eigentümern unabhängig von Größe und Besitzart gezahlt werden, die nachweislich ihre Wälder an das künftige Klima anpassen und damit die Klimaschutzfunktion für die Allgemeinheit erfüllen. Der Nachweis kann unter anderem durch forstliche Zertifizierungssysteme erbracht werden.

LPD

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