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Hildesheim auf dem Weg zur „Smart City“

HILDESHEIM. Nachdem die Stadt Hildesheim bereits im September ihre Digitalisierungsstrategie vorgestellt hat, sollen nun vom Stadtrat in dessen Sitzung am 21. Dezember auch die strategischen Leitlinien „Hildesheim digital 2030“ beschlossen werden, die zugleich auch Basis für eine erfolgversprechende Bewerbung als „Modellprojekt Smart Cities“ sind. Für dieses Förderprogramm des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat (BMI) wird nach aktuellem Sachstand ein Bewerbungszeitraum von Januar bis April 2021 vorgegeben. Das Projektvolumen wird voraussichtlich 17,5 Millionen Euro betragen. Bereits in diesem Jahr hatte sich die Stadt Hildesheim gemeinsam mit den Partnerkommunen Goslar und Wennigsen unter Einbeziehung eines IT-Systemhauses um eine Förderung beworben, die jedoch unter anderem mit Verweis auf die fehlenden Leitlinien in Sachen „Smart City“ nicht bewilligt wurde.

Bei der erneuten Bewerbung wird insbesondere auf das digitale Know-How vor Ort gesetzt: Aktuell gibt es von verschiedenen stadtgesellschaftlichen Akteuren unterschiedlichste Digitalisierungsinitiativen und Strategien. Beispielhaft genannt seien hier das Zentrum für Digitalen Wandel der Stiftungsuniversität Hildesheim, der Digitalhub der Digitalcity GmbH, die verwaltungsweite Digitalisierungsstrategie und der Green City Plan der Stadtverwaltung. Diese und viele weitere Initiativen zeigen das große Digitalisierungspotential und vorhandene Know-How der Hildesheimer Stadtgesellschaft. Jedoch fokussieren sich die einzelnen Strategien und Projekte zumeist nur auf gesonderte Themenkomplexe und bilden somit Insellösungen. Eine Strategie, welche allen interessierten Akteuren offensteht, bestehende Lösungen vernetzt und gewisse Rahmenbedingungen definiert, gibt es noch nicht. „Das soll sich nun ändern. Eine erfolgreiche digitale Transformation kann nämlich nur dann gelingen, wenn eine entsprechende Akzeptanz in der zu digitalisierenden Gesellschaft gegeben ist, die idealerweise an dem Prozess mitwirkt“, erklärt Oberbürgermeister Dr. Ingo Meyer. „Gemeinsam mit Vertretern aus Wissenschaft und Wirtschaft haben wir daher ein Smart City Board als Expertengremium gegründet, das dabei helfen soll, bis 2030 einen digitalen Transformationsprozess in Hildesheim zu initiieren. Wir haben in dieser Hinsicht bereits großes Potenzial, das es nun zu bündeln gilt.“

„Zentrales Instrument wird dabei ein Beteiligungsprozess sein, der Projektideen und Impulse für die digitale Transformation unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen der strategischen Leitlinien sammeln soll“, so Projektleiter Fabian Wächter (Stabsstelle Digitalisierung der Stadt Hildesheim). Einbezogen werden sollen insbesondere Vertreterinnen und Vertreter aus den Bereichen Verwaltung, Politik, Bildung, Soziales, Industrieller Mittelstand, Handwerk, Handel, Kunst und Kultur, Finanzen, Gewerkschaften, Gesundheit, Sport, Wirtschaft, Wohnen/Bauen, Energie, Gründerszene, Verkehr, Umwelt- /Klimaschutz und Presse. „Das Smart City Board erarbeitet dann ein entsprechendes Konzept, welches mit der Erarbeitung und Umsetzung einer gesamtstädtischen Smart City-Strategie betreut wird und als Ansprechpartner für alle Digitalisierungsinteressierten dient. Neben der operativen Aufgabe wird das Smart City Board kontinuierlich Fördergelder für Digitalisierungsprojekte fördermittelgeberunabhängig evaluieren und nach Möglichkeit auch einwerben“, erläutert Wächter den vorgesehenen Prozess.

Dem Smart City Board gehören aktuell neben Projektleiter Fabian Wächter, Florian Gefrörer (Stadt Hildesheim, Fachbereichsleiter Informationstechnik), Professor Dr. Klaus Schmid (Stiftung Universität Hildesheim, Institut für Informatik
AG Software Systems Engineering), Professor Dr. Ralf Knackstedt (Stiftung Universität Hildesheim, Institut für Betriebswirtschaft und Wirtschaftsinformatik Informationssysteme und Unternehmensmodellierung), Frank Wuttke, Alexander Schmidt (beide COMPRA GmbH), Günter Halex (Digitalcity GmbH) und Dominik Groenen (Orangery Deutschland GmbH) an. Je nach Thema kann die Besetzung des Gremiums jederzeit erweitert werden.

Als strategische Leitplanken wurden zehn Leitlinien definiert, die den strategischen Rahmen für das Leitmotiv „Hildesheim Digital 2030“ darstellen und bei jeglicher Projektinitiierung bzw. -umsetzung zu berücksichtigen sind:

  1. Vertrauen und Sicherheit
  2. Transparenz, Offenheit und Beteiligung
  3. Inklusion. Solidarität und soziale Nachhaltigkeit
  4. Gendergerechtigkeit
  5. Bürgerorientierung
  6. Stärkung des Wirtschaftsstandorts
  7. Ökologisch, nachhaltig und klimaneutral
  8. Innovation
  9. Flexibilität und Lernen
  10. Kollaboration und Wertschöpfung

Die Leitlinien, bei deren Erstellung man sich an Kommunen orientiert hat, die bereits mit der digitalen Transformation unterschiedlichster Bereiche begonnen haben (zum Beispiel Osnabrück oder Wien) sollen als Planungsgrundlage für die Entwicklung der gesamten Stadt zu einer Smart City vom Rat beschlossen werden. Diesem legt die Verwaltung zur Teilnahme am Förderaufruf des BMI eine gesonderte Beschlussvorlage im ersten Quartal 2021 zur Entscheidung vor.

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