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Erstes Opfer der Sparpolitik: Ausbau der Mediziner-Ausbildung gestoppt

NIEDERSACHSEN. Die Landesregierung verspricht seit Jahren die Medizin-Ausbildung in Oldenburg von 80 auf 200 Studienanfänger pro Jahr zu erhöhen. Bereits zum Wintersemester 2021/22 war ein Aufwuchs auf 120 Studierende geplant. Jetzt soll nach den Ergebnissen des Haushaltsklausur der Landesregierung daraus nichts werden, obwohl der Ärztemangel in der Nordwest-Region Niedersachsens offenkundig ist – wie die Fachschaft Medizin der Universität betont. Kritik kommt vom Landesfrauenverband und dem Präsidenten der Carl von Ossietzky Universität, Prof. Piper. Die Universität beziffert die Mehrkosten für die zugesagten weiteren 40 Erstsemesterplätze auf jährlich gerade mal 11 Mio. Euro.

„Hier zeichnet sich ab, welche dramatischen Folgen die Sparpolitik der Landesregierung hervorruft, die offenbar wegen der in Folge von Corona zurückgegangenen Steuereinnahmen verordnet werden soll. Jetzt ausgerechnet im Gesundheitsbereich zu sparen, ist aber geradezu grotesk. Mit der Wiedereinführung der Vermögenssteuer, die den Ländern zusteht, wären diese Haushaltsprobleme bequem zu lösen. Millionäre und Milliardäre sollte die Corona-Folgen bezahlen“ sagt Hans-Henning Adler, Mitglied des Landesvorstands der niedersächsischen LINKEN und früheres Mitglied des Gründungsausschusses der Universität.

LINKEN-Landesvorsitzender Lars Leopold ergänzt: „Schon jetzt schneidet Niedersachsen bundesweit bei der Versorgung mit Ärzten mit am schlechtesten ab. Dabei ist eine gute Gesundheitsversorgung überall im Lande ein Grundrecht, das die Landesregierung garantieren muss. Das heißt auch, endlich deutlich mehr Studienplätze zu schaffen. Denn mit der bevorstehenden Pensionierungswelle geburtenstarker Jahrgänge wird der Ärztemangel bald ein Ausmaß erreichen, das dann kaum noch zu heilen sein wird. Zwar befasst sich der Landtag mit dem Ärztemangel und hat eine Kommission eingerichtet, dies reicht aber bei weitem nicht aus, die Zeitbombe gerade bei der hausärztlichen Versorgung zu entschärfen. Aber offensichtlich glaubt die GroKo in Niedersachsen dieses gravierende Problem einfach weiter aussitzen zu können. Diese Untätigkeit ist unverantwortlich und fährt unser Gesundheitssystem weiter auf Verschleiß.“

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