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Nach den Mähdreschern kommen die Rübenroder

NIEDERSACHSEN. Auf Niedersachsens Straßen ist weiterhin Vorsicht angesagt, denn die Erntezeit ist noch nicht beendet. Zwar haben die Bauern die Getreideernte nahezu abgeschlossen, doch nun startet in dieser Woche die Zuckerrüben-Kampagne. Den Beginn machen die Bio-Zuckerrüben: Am 10. September geht die Verarbeitung im Werk Schladen los. Hier werden zunächst circa zehn Tage lang Öko-Rüben angenommen, wie der Dachverband Norddeutscher Zuckerrübenanbauer (DNZ) und auch die Nordzucker AG auf Anfrage des Landvolk-Pressedienstes mitteilen.

Zuckerrübenernte startet mit Öko-Rüben

Die anderen niedersächsischen Werke der Nordzucker AG (Clauen, Uelzen und Nordstemmen) starten in den folgenden Tagen mit der Verarbeitung der konventionell angebauten Zuckerrüben. „Die Rübenerträge insgesamt werden von Nordzucker über dem langjährigen Durchschnitt erwartet, der Zuckergehalt wird voraussichtlich darunter liegen“, erklärt dazu Christian Kionka, Pressesprecher der Nordzucker AG. In Niedersachsen bauen rund 5.000 Landwirte Zuckerrüben auf insgesamt etwa 100.000 Hektar an. Die Verarbeitung der Rüben wird voraussichtlich in der zweiten Januarhälfte beendet sein.

„Wir hoffen für die Erntearbeiten auf gute Witterungsbedingungen“, sagt Dr. Heinrich-Hubertus Helmke, Geschäftsführer des DNZ. „Derzeit gehen wir von einem Zuckerertrag zwischen 13 und 14 Tonnen je Hektar (t/ha) aus.“ Die diesjährigen Wetterbedingungen haben der Rübe in die Karten gespielt: Zwar wurde durch das kalte Frühjahr zunächst das Wachstum gehemmt, aber Sonne und Niederschlag in den Sommermonaten haben die Entwicklung danach wieder gefördert.

Die Wirtschaftlichen Vereinigung Zucker (WVZ) beziffert in ihrer ersten bundesweiten Ernte- und Erzeugungsschätzung den durchschnittlichen Rübenertrag auf knapp 78 t/ha. Die Zuckererzeugung in Deutschland könne demnach rund 4,34 Millionen t betragen. „Das wäre ein leichter Anstieg gegenüber dem durch Trockenheit und Schädlingsbefall gekennzeichneten Vorjahr“, erklärt Dr. Helmke.

Auch innerhalb der Europäischen Union wird eine überdurchschnittlich gute Ernte erwartet. Überwiegend milde Temperaturen und eine ausreichende Wasserversorgung lassen auf gute Rübenerträge in der EU mit durchschnittlich 75 t/ha hoffen. Ob die bisher geschätzten Zahlen bestätigt werden, ist ungewiss. „Die große Unbekannte ist der Zuckergehalt.“, zeigt Helmke auf. „Dieser kann von Region zu Region stark schwanken – je nachdem wie sich das Wetter weiterentwickelt.“ Kalte Nächte führen zusammen mit sonnenreichen Tagen zu hohen Zuckergehalten, und das dieses Jahr sehr üppige Blatt kann dann die Sonnenstrahlen optimal auffangen und als Zucker in der Rübe einlagern. „Durch kalte Nacht-Temperaturen wird der Zucker auch nicht wieder veratmet, sondern bleibt im Wurzelkörper gespeichert. Zum Ende der Kampagne sind wir alle schlauer – bis dahin heißt es auf gutes Wetter hoffen und abwarten“, sagt Dr. Helmke abschließend.

LPD
Foto: DNZ

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