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DIE LINKE: Kultusminister Tonne fehlt Konzept gegen Überlastung und Personalnot an unseren Schulen

NIEDERSACHSEN. Mit einer vorweihnachtlichen Mahnwache hat die Bildungsgewerkschaft GEW heute vor dem Landtag in Hannover auf den Fachkräftemangel in den 3.000 niedersächsischen Schulen hingewiesen. Stellvertretend für mehr Demonstrierende hielten hunderte Schokoladen-Weihnachtsmänner kleine Transparente mit Forderungen wie „Mehr Zeit! Fachkräfte! Lehrkräfte! für pädagogische Arbeit“ und „Fachkräftemangel beheben – Studien- und Ausbildungsplätze ausbauen!“.   

„An Niedersachsens Schulen klaffen erhebliche Personallücken und die Landesregierung tut fast so, als käme der Fachkräftemangel ähnlich plötzlich, wie für manche Menschen das Weihnachtsfest. Dabei ist der Personalmangel hausgemacht durch eine seit Jahren verfehlte Bildungspolitik im Land. Doch statt den Lehrberuf durch bessere Arbeitsbedingungen etwa bei der Zahl der zu leistenden Unterrichtsstunden oder eine bessere Bezahlung attraktiver zu machen, redet die Landesregierung das Problem wieder einmal klein“, übt Lars Leopold, Landesvorsitzender der niedersächsischen LINKEN, in Gesprächen mit Gewerkschaftsvertreter*innen harsche Kritik. Leopold weiter: „Wie jedes Jahr versucht Kultusminister Tonne die Personalsituation mit durchschnittlichen Zahlen schönzureden und redet von einer stabilen Unterrichtsversorgung. Die liegt im Landesdurchschnitt bei 99,4 Prozent. Bildlich gesprochen, wäre das gleichzusetzen als wenn der Bundestrainer mit 9 Spielern zur Weltmeisterschaft fährt und dennoch davon ausgeht, diese gewinnen zu können. Auch bei einer Unterrichtsversorgung von 100 Prozent fährt in diesem Vergleich der ‚Bundestrainer Tonne‘ zwar mit für eine Mannschaft ausreichenden 11 Spielern los, jedoch ohne Reserven für etwaige krankheitsbedingte Ausfälle oder Verletzungen. An Schulen sind solche Ausfälle etwa auch Elternzeiten oder Fortbildungsmaßnahmen. Deshalb braucht es eigentlich eine Unterrichtsversorgung von mindestens 105 Prozent an unseren Schulen. Dann sind auch Ausfälle wegen Elternzeit, Krankheit, Fortbildungen und andere schulische Aktivitäten einkalkuliert. Dazu müssen aber endlich mehr neue Lehrer*innen ausgebildet und der Lehrberuf attraktiver gestaltet werden. Dafür wird Kultusminister Tonne auch nicht darum herumkommen, die Arbeitsbelastung zu verringern, die Klassengrößen zu reduzieren und die Lehrkräfte durch ausreichend Sozialarbeiter*innen zu unterstützen. Jedes weitere Bagatellisieren der Situation wird die Krise verschärfen und bedeutet noch mehr Unterrichtsausfall und letztlich eine mangelhafte Bildung für Niedersachsens Schüler*innen.“

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