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Managergehälter gefährden sozialen Frieden

NIEDERSACHSEN. Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) hat gemeinsam mit der Technischen Universität München Gehaltsunterschiede aller Dax-Konzerne berechnet. Im Durchschnitt betragen die Bezüge der Dax-Vorstände rund 3,5 Millionen Euro und sind damit 52 Mal höher als die Gehälter der Belegschaft. Am größten sind die Gehaltsunterschiede beim Volkswagen-Konzern. Dort verdienten die Vorstände des Unternehmens im vergangenen Jahr 97 Mal so viel wie die einfachen Angestellten und bekamen die Vorstandsmitglieder im Schnitt sechs Millionen Euro. Hierzu erklärt Lars Leopold, Landesvorsitzender der niedersächsischen LINKEN: „Während die Reallöhne stagnieren und immer mehr Rentner mit weniger als 800 Euro über die Runden kommen müssen, verdienen die DAX-Bosse so viel wie nie. Diese perverse Entwicklung gefährdet den sozialen Frieden und muss endlich gestoppt werden. Ein Vorstandsmitglied sollte nicht mehr als das 20-fache dessen verdienen, was ein Arbeiter in der untersten Gehaltsgruppe im selben Unternehmen bekommt. Bei einer solchen gesetzlichen Regelung wäre schnell Schluss mit Lohndumping in Konzernen.“

Leopold weiter: „Die Gehälter von Managern stehen schon lange nicht mehr im Einklang mit Leistung und Unternehmenserfolg. Besonders deutlich zeigt sich das im VW-Konzern. Trotz organisiertem Abgasbetrug rollt in den Vorstandsetagen auch weiter der Rubel und Ministerpräsident Weil (SPD) und Wirtschaftsminister Althusmann (CDU) nicken offenbar die exzessiven Vorstandsgehälter im Aufsichtsrat nur ab. Anders lässt es sich nicht erklären, dass auch weiterhin Millionen für Vorstandsmitglieder fließen. Das hat nichts mit Leistungsgerechtigkeit zu tun, sondern mit Politikversagen. Weil und Althusmann müssen die Sperrminorität Niedersachsens nutzen und der Selbstbedienungsmentalität in der VW-Vorstandsetage Einhalt gebieten. Die Bundesregierung hingegen muss endlich die gesetzlichen Vorgaben dafür schaffen, dass die Gesamtbezüge eines einzelnen Vorstandsmitgliedes nicht mehr als das Zwanzigfache eines sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der untersten Lohn- und Gehaltsgruppe betragen dürfen. Denn die Wirtschaft muss den Menschen und der Allgemeinheit und nicht der Profitgier einzelner dienen.“

PR

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